-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 22.09.2017 16:39Ärandor
»Ja, das ist mein Ernst. Es ist mir egal, wie lang es noch dauert.«, ein Jahr war lang, da hatte sie recht.. Aber er nahm die Sache mit der Ehe wirklich sehr ernst. Er war unsterblich. Da konnte er eine Ewigkeit warten. Die Zeit lief ihm wohl kaum davon. »Tu, was du nicht lassen kannst..«, murmelte er, nicht sonderlich begeistert von ihrer großen Freude an seinen Worten. Da hatte er ja was angerichtet.. Wundervoll.. Aber da war er auch selbst Schuld. Er hatte es ihr angeboten. Irgendwie hätte ihm klar sein müssen, dass sie daran gefallen finden würde. Ärandor seufzte, führte sie weiter durch die Burg in Richtung Bibliothek. »So lang wir nicht verheiratet sind, kannst du dir so viele Kerle zum Spaß nehmen, wie du willst.. Und wenn es sein muss, hole sie auch hier in die Burg. Nur mein Schlafzimmer ist tabu. Also.. unseres.. Ich denke, es ist vorerst besser, wenn du ein eigenes Zimmer bekommst, in dem du tun und lassen kannst, wonach dir ist.«, der Dämon öffnete die wuchtige Tür, die sich vor ihnen aufbaute, als sie um die Ecke bogen und den großen Flur entlang gingen.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 22.09.2017 22:56Nerea.
Mit gehobenen Brauen blickte Nerea zu Ärandor hinüber und schüttelte nur den Kopf. Dieser Dämon schien echt verrückt geworden zu sein. Er wollte tatsächlich ein ganzes Jahr warten, wenn es sein musste? Nerea verstand die Welt nicht mehr. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Wangen, er konnte ihr zwar die kalte Schulter zeigen, aber Nerea wusste, dass sie nun einen wunden Punkt bei ihm gefunden habe. „Nun gut, dann lege ich mir halt ein eigenes Zimmerchen zu. In unserem Bett andere Dämonen und Gestalten zu beherbergen ist wirklich keine schöne Idee." Sie folgte ihm durch die Burg zur Bibliothek, hatte ein freches Grinsen auf den Lippen. Ärandor zu Ärgern gefiel ihr, dass bereitete ihr am Meisten Freude. „Wo denkst du, wird es die beste Auswahl für mich geben? Im Dorf oder in der Stadt? Sind Dämonen die besseren Liebhaber oder sollte ich mich lieber auf andere Wesen beschränken?" Nachdenklich legte Nerea die Stirn in Falten, dachte tatsächlich darüber nach, welches Beuteschema sie verfolgen sollte. Ähnliche Männer wie Ärandor oder doch das komplette Gegenteil. Unterwürfige Gestalten oder welche, die es mit ihrem Temperament aufnehmen konnten? Aber wollte Nerea eigentlich überhaupt ihr Bett mit anderen Männern teilen? Darüber war sie sich bisher noch nicht einmal im Klaren.
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 22.09.2017 23:20Ärandor
»Vielen Dank, dass du mich einbeziehen möchtest, aber ich verzichte darauf, dir irgendwelche Ratschläge zu geben. Du wirst wohl selbst wissen, welche armen Leute du dir zum Opfer machst..«, Ärandor blieb an einem der riesigen, komplett befüllten Regale stehen und ließ seinen Blick über die Bücherrücken schweifen, den Zeigefinger seiner linken Hand langsam hinterher ziehend, bis er an einem dickeren Buch hängen blieb. Vorsichtig zog er es heraus, nahm es in beide Hände und betrachtete es prüfend. »In meiner Bibliothek wirst du beinahe alles finden. Von Romanen, über Weltkarten, Wegbeschreibungen bishin zu Geschichten über meine Familie, alte Briefe von ihr, Stammbäume, Beschreibungen zu meiner Rasse und so weiter und so fort..«, er zuckte mit den Schultern und sah von den beschriebenen Seiten auf, um ihr in die Augen zu sehen. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du gern etwas über deinen vielleicht zukünftigen Ehemann wissen möchtest. Also.. Nur zu.«, während er mit einer Hand das Buch in der Handfläche hielt, schwänkte er die andere herum, auf alles um sich herum deutend. »Tob dich aus. Es gibt eine ganze Menge zu erfahren, zu lernen und anzueignen.«, ein Schmunzeln bedeckte seine Züge. »Ich lebe lang genug, um bereits vieles gesammelt zu haben. Und da ich sehr gern lese, wie man unschwer erkennen kann, hat sich so einiges angesammelt.«, er klappte den dicken Walzer zu und drückte ihn Nerea in die Hände. »Das ist eines der wenigen. Eines, wo auch ich zu finden bin. Ich werde mich ebenfalls ein wenig umsehen und dann dort hinten niederlassen.«, der Dämon deutete auf eine gemütliche Sitzecke, etwas weiter entfernt von ihnen. »Ich wollte ein wenig meine Notizen durchgehen. Also.. Wenn ich schon mal hier bin.. Lass dir ruhig Zeit und finde ein wenig etwas heraus.«, ein Schulterzucken seinerseits, bevor er abdankte.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 23.09.2017 00:14Nerea.
Leicht zuckte Nerea nur mit den Schultern. Wie schade aber auch, dass Ärandor dieses Thema so schnell abschloss. Sie hätte gerne noch ein wenig weiter über seine Konkurrenten geplauscht. Hinter der großen Tür erstreckte sich die rieisge Biliothek. Reagle bis hoch unter die Decke erfüllten den Raum. Eine Wendeltreppe führte hinauf in eine Galerie, wo noch weitere Regale angebracht waren. Alles sah sehr schick und edel aus. In einer Ecke gab es eine gemütlich aussehende Sitzlounge und wenige Meter daneben stand ein gewaltiger Globus. Nerea erinnerte dieser Raum an eine Mischung aus Arbeits- und Lehrzimmer. Ihr gefiel die entspannte Atmosphäre, der Design. In der Hölle hatten sie zwar auch eine Bibliothek bessen, aber diese machte eher einen kalten, eisigen Eindruck, lud nicht zum Verweilen ein. Nerea folgte Ärandor zu einem Bücherregal, wo er einen schweren Wälzer heraus zog, den er ihr anschließend in die Hände drückte. Sie strich mit den Fingern über den Buchrücken, das Leder fühlte sich weich und geschmeidig an. Der Raum wurde erfüllt von dem Duft nach Papier. „Hmm-hm...", brummelte sie leise vor sich hin, hörte dem Dämon schon gar nicht mehr zu. Viel mehr wurde nun ihr Interesse geweckt. Sie wollte schon ein wenig mehr über ihren zukünftigen Ehemann erfahren, über sein Königreich, seine Geschichte. Da kamen ihr diese Bücher gerade gelegen. Ihr Augenmerk wanderte durch den großen Raum. Es würde wohl allerhand hier zu erforschen geben, da würde wohl ein Jahr nicht ansatzweise reichen um sich durch diesen Berg von Büchern zu forsten. Mit dem Buch in den Händen sah sie Ärandor nach, wie dieser zwischen den Regalen verschwand. Nerea schlug die entgegengesetzte Richtung ein und fand zwischen den Regalen einen kleinen Leseplatz. Ein Sessel mit Tisch und einer kleinen Lampe. Nerea machte es sich in dem Polster gemütlich, schlug das Buch auf und begann zu Lesen. Manchmal lass sie ganze Seiten, dann wieder nur Abschnitte oder überflog die Zeilen. Das Buch handelte von Ärandor und seiner Familie. Beschrieb seine Vorfahren und deren Stammbaum. Laut dessen, was Nerea in dem Buch erfuhr, war Ärandor der Älteste von insgesamt fünf Geschwistern. Die jüngsten zwei in der Familie waren Frauen, die anderen beiden Männer. Durch sein männliches Erstgeburtsrecht, wurde Ärandor als Nachfolger ernahnt und trug nun den Titel des Königs. Sein Vater, einst König des Landes hatte vor einigen Jahren abgedankt und lebte nun zurückgezogen in einer Burg im Norden des Landes. An der Küste, wo ihm stetig die salzige Luft um die Nase wehte. Seither reagierte Ärandor über sieben Königreiche. In vier von diesen Reichen lebten seine Geschwister, die anderen drei hatte der alte König sich in Schlachten erkämpft. Auf einer Karte konnte Nerea das Gebiet besser zuordnen und war beeindruckt, sein Land war enorm, reichte von der kühlen Küste im Norden bis hin zum warmen Süden. Kein Wunder, dass er da nun eine Frau an seiner Seite brauchte, mit der er über sein Land reagierte. Wie viel Arbeit es wohl machte, alles beim Laufen zu halten, dafür zu sorgen, dass sein Volk nicht am Hungertod starb? Nerea wollte es sich nicht vorstellen, aber würde sich wohl im Laufe der nächsten Monate und Jahre näher damit beschäftigen müssen. Da war die Hölle nicht halb so kompliziert, auch wenn es dort stetig Streitigkeiten über die Gebiete gab. Die Frau des alten Königs war schon vor vielen Jahren gestorben, was Nerea traurig stimmte. Sie wusste, wie es war keine Mutter zu besitzen, hatte diese nie richtig kennen gelernt, aber Ärandor und seine Geschwister waren mit ihrer Mutter aufgewachsen, was die Trennung umso schmerzlicher machte. Nerea rieb sich über die Augen, blinzelte einige Male, bevor sie weiter laß. Einer seiner Brüder regierte als Lord sein Reich, der andere schien ein Traumtänzer zu sein, ohne jegliche Vorstellungen über sein Leben. Seine jüngste Schwester reiste stetig durchs Land, als ausgebildete Soldatin und Kämpferin beschützte sie die Länder. Ärandor's andere Schwester war schon verheiratet, besaß sogar schon ein Kind. An ihrer Seite befand sich ein Dämonlord aus einem reichen Hause. Nerea musste Schmunzeln bei diesem Familienstammbaum. Sie selbst besaß gar keine Geschwister, hatte nicht mehr zu berichten, außer das sie des Teufels Tochter war. Das reichte meistens schon aus, damit andere keine weiteren Fragen mehr stellten. Nerea laß weiter, erfuhr noch weitere Dinge über seine Familie, wie verzweigt sein Stammbaum doch war. Ärandor zählte zu einer der berühmtesten Dämonenfamilie in der ganzen Mythenwelt, nur komisch, dass sie zuvor noch nie etwas von ihm gehört hatte. In seiner früheren Jugend hatte Ärandor Im Krieg gedient und Schlachten gewonnen, er war der geborene Kämpfer, ein Frauenmagnet schlecht hin. Als sie das lass, musste Nerea lachen. Tzz... ihr Dämon war doch kein Frauenheld. Warum besaß er dann nicht schon längst eine Frau an seiner Seite. Es gab mit muss genügend Dämonenladys die in sein Beuteschema passten, aber er hatte gerade die Einladung ihres Vaters annehmen müssen, seine Tochter als Frau zu nehmen. Nerea fühlte sich geschmeichelt. Sie zog ihre Füße auf das Sitzpolster hinauf, lehnte sich entspant zurück. Bisher hatte sie noch nicht einmal die Hälfte dieses Buches geschafft und ihr Kopf rauchte schon vor neuer Eindrücke und Informationen.
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 24.09.2017 00:18Ärandor
Seine Familie hatte der Dämon bereits eine Weile nicht mehr gesehen. Zwar hielten sie per Brief in Kontakt, allerdings blieb es auch dabei. Wenn es nicht gerade diverse Probleme gab, bei denen der große Bruder aushelfen musste, so hatten sie doch eher wenig miteinander zu tun und gingen ihren eigenen Tätigkeiten nach. Auch seine Geschwister hatten viel zu tun. Auf eine gewisse Art und Weise hatte jeder einzelne von ihnen ein aufregendes Leben. Natürlich konnte man sagen, dass es bei weitem - nicht einmal ansatzweise - so anstengend und nervenaufreibend war, wie das von Ärandor, aber man hatte Recht, wenn man behauptete, jeder hatte in seinem Leben eigene Bürden, die er überwinden musste. So hatte auch ein Bauer im Grunde ein genau so hartes Leben, wie der Soldat, welcher gerade im kalten Krieg steckte. Der junge Mann lehnte sich vor, um die Schrift auf einem der Bände genauer lesen zu können. Sie war sehr klein und durch den Schaden an dem uralten Buch auch kaum noch zu erkennen. Er brauchte eine Weile, um sie entziffern zu können. So hing er gute zwei Minuten an diesem Regalbrett und versuchte krampfhaft zu erkennen, was auf diesem verdammten Ding stand! Nachdem er dann endlich festgestellt hatte, dass es nicht das war, wonach er gesucht hatte, schlurfte er weiter durch die Gänge, sammelte hier und da einige Notizbücher ein, die er zu dem dicken Walzer unter seinem Arm klemmte. Kurz nach dem Gespräch an den Ruinen hatte Ärandor sich fest vorgenommen, einmal die ganzen Baupläne der Burg unter die Lupe zu nehmen. So riss er sich alles unter den Nagel, was auch nur ansatzweise mit dem Aufbau, der Planung und den Ideen für das gesamte Anwesen zu tun hatte. Als er schließlich einen guten Schwung beisammen hatte, ließ er sich in der gemütlichen Sitzecke nieder, legte alles angesammelte auf den hohen Tisch vor den gut gepolsterten Sesseln und lehnte sich zurück, mit dem ersten, schmalen Notizheft in der Hand. Er schlug eine Seite nach der anderen von rechts nach links, bis er im richtigen Abteil angekommen war. Eine prunkvolle Abbildung der Hauptburg - in der sie sich gerade befanden - strahlte ihm, mit Kohle gezeichnet, entgegen und brachte ihn zum Lächeln. Dank der guten Arbeit seiner Leute sah alles immer noch genau so aus, wie sein Vater es sich immer gewünscht hatte. Er war es immerhin gewesen, der all das hier hatte erbauen lassen. Sicherlich würde er seinem Sohn hin und wieder ein wenig Stolz und Dankbarkeit zukommen lassen, wenn er sich hier einmal blicken lassen würde. Vorsichtig strich Ärandor mit dem Zeigefinger über die Zeichnung. Ein leises Brummen entfuhr ihm, bei dem Gedanken daran. Zu ihm war der Kontakt beinahe abgebrochen. Es war unfassbar schwer, ihn zu erreichen. Zumindest.. was seine Familie betraf. Er schottete sich von seinen Kindern ab. Ob es vielleicht daran lag, dass er in jedem von ihnen einen Teil seiner Geliebten erkannte? Für ihn war es wohl am schlimmsten gewesen. Immerhin hatten sie ein ganzes Leben miteinander verbracht. Ärandor wusste, wie unsterblich ihre Liebe zueinander gewesen war. Sie hatten sich geliebt, wie am ersten Tag, hatte sein Vater immer erzählt. Untermalt von einem Seufzer stahl sich ein schwaches Lächeln auf die Lippen des jungen Mannes, der kurz in die schönen Erinnerungen an seine Mutter abdriftete. Durch ihre reinrassige, dämonische Ader war auch sie einst unsterblich gewesen und hatte erst durch einen kaltblütigen Mord ihr grausames Ende gefunden. Die Augen Ärandor's verengten sich. Seine Zähne pressten sich fest aufeinander. Wohl nie könnte er das Gesicht des Mannes vergessen, der lachend über ihrem zerstochenen Körper gestanden und sich über die riesige Blutlache mit einem schrillen Lachen gefreut hatte. Ungewollt brachte ein tiefes Knurren seine Kehle zum beben, die Augen begannen grell zu glühen. Dieser elende Bastard.. Nie hatte man ihn erwischt. Er war kein normaler Sterblicher gewesen. Das hatte er in jenem Augenblick deutlich gespürt. Der junge Dämon hoffte wirklich, dass dieser widerliche Kerl noch lebte, damit er ihn selbstständig mit eigenen Klauen bei lebendigem Leibe die Haut vom Fleisch ziehen und ihn damit ersticken konnte, nachdem er ihn aufgeschnitten und seine Eingeweide in seinen Mund gestopft hatte! Nur all zu gern würde er ihn quälen, ihn um Gnade winseln hören und dennoch weitermachen, so, wie er es auch bei seiner geliebten Mutter getan hatte.. Für einen kurzen Moment schloss Ärandor die Augen, atmete tief durch. Jene Leute, die nicht wussten, dass sie ein Dämon war, hatten stets behauptet, sie wäre ein Engel. Irgendwie amüsant.. Und doch konnte man ihnen durchaus Recht geben. Sie war zu gut, zu liebevoll für diese grausame Welt gewesen. Niemals hätte sie einer einzigen Fliege etwas antun können. Jeder Schmetterling und jeder Käfer wurde von ihr mit absoluter Vorsicht behandelt, als könne sie damit etwas bezwecken und den gesamten Planeten zu einem besseren Ort machen.. Erneut erklang ein leises Seufzen. Der Tod der Mutter hatte die Familie fest zusammen geschweißt, bevor er sie gnadenlos auseinander gerissen hatte. Eine Weile schien der ehemalige König standhaft zu bleiben. Doch irgendwann brach er unter der enormen Last auf seinen Schultern nieder. Er verabschiedete sich recht schnell und zog sich weit zurück. Man konnte es ihm nicht verübeln. Auch wenn Ärandor trotzdem ein wenig enttäuscht von ihm war, dass er sich nicht einmal um einen Brief bemühte.. Verzweifelt hatten seine Kinder abermals versucht, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Allesamt scheiterten sie kläglich. Der älteste Sohn, Ärandor, hatte sich irgendwann damit abgefunden und begonnen, dem Leben seines Vaters so gut wie möglich nachzugehen und die Führung zu übernehmen. Es war eine große Aufgabe gewesen. Und dennoch hatte er sie gemeistert. Er hatte Kriege geführt, Dörfer errichtet, sich um Landschaft und Leben gekümmert.. Einfach alles hatte er liebevoll unter seine Fittiche genommen, während seine Geschwister sich nach und nach immer weiter ihr eigenes Leben aufbauten und sich voneinander distanzierten. Allmählich beseitigte der junge Mann all seine Zweifel um einen Wiederaufbau der Ruinen und des zerstörten Landes. Es wäre eine gute Idee, alles wieder im alten Glanz erstrahlen zu lassen und heraus zu putzen. Und.. währenddessen.. würden er und Nerea es vielleicht schaffen, zueinander zu finden. Bis alles in die Gänge gekommen, geplant und geregelt war, würde viel Zeit vergehen. Auch bis zum Neubau selbst würde viel weitere Zeit in's Land streichen.. Und - wer wusste das schon - vielleicht würde danach auch eine Hochzeit bevorstehen. Eine Hochzeit, auf die bereits lang gewartet wurde. Viele Jahre, Jahrzente.. Auch sein Vater hatte immer von einer schönen Frau an Ärandor's Seite geschwärmt, die mit ihm zusammen über das große Reich und all die Besitztümer wachen würde, während sie ihn liebte und sich ebenso herzlichst um alles und jeden kümmerte, wie er und seine Frau es immer getan hatten.. Ein schwaches, von leichter Trauer benetztes Lächeln brachte die Mundwinkel des Dämon in die Höhe. Es war ein schönes Gefühl. Dieser kleine Hoffnungsschimmer, seinen Vater und die gesamte Familie an einem so besonderen Tag beisammen zu sehen. Und wenn dann auch noch die Burg in neuem - alten Glanz posierte.. Sein Herz erwärmte sich. Nach einem tiefen Atemzug besah er die, lose in seinem Schoß liegenden, Blätter des kleinen Notizheftes. Es stand fest. Definitiv. Schon morgen würde er einige seiner Leune zu sich holen lassen, um mit ihnen ein weitführendes Gespräch zu führen. Bis dahin hatte Ärandor jedoch noch ein wenig Arbeit vor sich. Im wahrsten Sinne des Wortes. Alles nötige hatte er - eigentlich - vor sich auf dem Tisch liegen. Er musste jedoch überprüfen, welche Bücher, Pläne, Ideen und Notizen er tatsächlich brauchte, und welche er zurückbringen konnte. Seufzend lehnte er sich also, das Heft in seinem Schoß zuklappend, nach vorn. Es würde vermutlich Stunden dauern.. Aber Nerea würde auch ohne ihn klar kommen. Zumindest hoffte er das.. Naja.. Er glaubte an sie. Sicherlich hatte sie sich selbst in die tiefgründigen Welten der Bibliothek gestürzt und war schwer beschäftigt damit, mehr über diesen komischen Typen, der sie aus der Hölle geschleift hatte, heraus zu finden. Ärandor grinste. Ob sie ihn wohl noch immer verfluchte? Es würde ihn nicht wundern.. Wahrscheinlich war sie noch immer so sauer auf ihn, wie bei ihrer ersten Begegnung. Aber gut.. Er hatte den Bogen auch ein wenig überspannt. Vielleicht nicht unbedingt nötig. Aber.. amüsant..
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 24.09.2017 22:31Nerea.
Nach geraumer Zeit hob Nerea den Kopf, blinzelte einige Male und rieb sich anschließend die Augen. Sie hatte jegliches Gefühl für Raum und Zeit verloren,wusste nicht einmal ob es bereits schon Mittag oder gar Abend war. Sie schlug das Buch in ihren Händen zu, fuhr mit den Fingerspitzen über den Band aus Leder. Es war erstaunlich, was sie alles über Ärandor und seine Familie, seinen Stammbaum erfahren hatte. Nie hätte sie gedacht, dass er noch eine so große Anzahl von Geschwistern haben könnte. Auch, dass er über sieben Länder regierte, versetzte sie in Staunen, doch das würde sie sich in seiner Gegenwart ganz Gewiss nicht anmerken lassen. Außerdem fand Nerea es doch ziemlich merkwürdig, wie genau detailliert alles verfasst worden war. Genau auf den Tag bestimmte Ereignisse zurückverfolgt werden konnten. In der Hölle nahm man es da nicht ganz so genau. Ein paar Jahre mehr oder weniger spielten nicht unbedingt eine so große Rolle. Nerea erhob sich aus dem Sitzpolster und streckte sich, gähnend schnappte sie sich das Buch und brachte es zu dem Regal zurück, wo von es Ärandor zuvor genommen hatte. Sie schob es in die Lücke und fuhr mit den Fingern über die anderen zahlreichen Buchrücken. Die junge Frau fragte sich, was sie wohl noch so über Ärandor erfahren würde. Laut der Informationen in dem Buch hatte der Dämon schon etliche Kriege geführt und schien eine durchaus sehr bekannte Persönlichkeit zu sein. Die Schriftführer sprachen von Ärandor als Frauenmagnet. Nerea konnte sich dies gar nicht so richtig vorstellen. Der Gedanke alleine sorgte schon dafür, dass sich ein finsterer Schatten über ihr Gesicht legte. Mit seiner baldigen Braut wollte er keine sexuellen Erfahrungen vor der Hochzeit machen, aber mit anderen fremden Frauen schien das in seiner Vergangenheit kein Problem gewesen zu sein. Nerea schüttelte den Kopf, versuchte die Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Sie trat aus der Reihe voller Bücherregale hervor und entdeckte die Sitzecke, in welcher Ärandor hockte. Langsam ging Nerea auf ihn zu. Ein riesiger Stapel voller Papiere und Bücher türmte sich vor ihm auf dem Tisch. Hinter dem Dämon blieb sie stehen, blickte ihm neugierig über die Schulter. Viele Zeichnungen und Zahlen erstreckten sich auf den Blättern. Nur kurz galt ihre Aufmerksamkeit den Papieren, bevor sich diese wieder auf Ärandor legte. Nerea ließ sich neben ihn auf die Sitzgarnitur Plumpsen, überschlug die Beine und lehnte sich zurück. „Du hast jetzt aber nicht vor den ganzen restlichen Tag über diesem Kram zu hocken, oder?" Fragend blickte sie zu dem Dämon, eine Augenbraue leicht gehoben. Nachdem ihr Wissensdurst nun gestillt war, hatte sie nun Interesse an ganz anderen Dingen. Das der Dämon ein Frauenmagnet zu sein schien, stimmte. Denn sonst würde sich Nerea nicht andauernd zu ihm hingezogen fühlen. Sie wollte wissen, was die Frauen dazu brachte der Reihe nach umzufallen, sich ihre Finger gierig nach ihm zu lecken. Leicht in Gedanken versunken betrachtete sie ihn. Seine hohen Wangenknochen, die hübsch geschwungenen Lippen, die breiten Schultern... Er sah schon recht attraktiv aus und Nerea fand es eine Schande, dass er sie einfach so sitzen ließ, bis zur Hochzeit warten wollte. Aber vielleicht würde sie ihn doch dazu bringen, seine Regeln über Bord zu werfen. Ein finsteres Lächeln trat auf ihre Wangen, sie leckte sich über ihre Lippen. „Ich hab eine viel bessere Idee, was wir machen könnten", wisperte Nerea. Kurzerhand entriss sie ihm das Buch, in welches er seine Nase steckte und warf es achtlos auf den Sessel neben ihnen, forderte damit sein Aufmerksamkeit ein. Sekunden später fand sie sich auf seinem Schoss wieder, blickte ihn mit lodernden Augen an. Stück für Stück kam sie seinem Gesicht näher, verharrte kurz vor seinen Lippen. Gierig blickte sie auf diese nieder, bevor sie ihm anschließend wieder in die Augen sah. „Ich kenn' die Regeln, kein Sex vor der Ehe, aber... gegen ein paar kleine Spielchen ist doch nichts einzuwenden, oder?" Ein leises Schnurren drang aus ihrer Kehle. „Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht auch auf mich abfährst. Wie gerne würde ich doch einmal in dein Köpfchen blicken. Ob dich nachts nicht doch die unterdrückten Gefühle überfallen? Was du dir vorstellst in Zukunft so schönes mit mir anzustellen." Nerea begann zarte Küsse auf seinem Hals zu verteilen, leckte über seine Haut hinweg. Welch berauschender Geschmack sich auf ihrer Zunge breit machte, das verlangte nur nach mehr.
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 25.09.2017 22:37Ärandor
Gerade war er noch dabei, die Zahlen von den Seiten des Buches in seiner Hand im Kopf zusammen zu rechnen, da wurde es ihm auch schon entrissen und achtlos auf den Sessel neben ihm geworfen. Na wundervoll.. Ein finsterer Ausdruck machte sich schlagartig auf seinem Gesicht breit. Ein lautes Knurren brachte die Kehle des Dämon zum beben. Mir gerümpfter Nase wies er Nerea von sich ab, schob sie von seinem Schoß. »Siehst du nicht, dass ich zu tun habe?«, fuhr er sie genervt an. »Krieg es endlich in deinen Kopf, Nerea! Ich bleibe bei meinen Worten und werde daran auch nichts ändern.«, man sah ihm deutlich an, dass er nicht unbedingt die beste Laune hatte. Aber wen wunderte es schon? Er war wirklich beschäftigt gewesen. Die Seite, in die er sich zuvor vertieft hatte, war voller Zahlen und Rechnungen gewesen. Er war beinahe fertig geworden. Nunja.. Hätte die Teufelstochter ihm nicht einen Strich hindurch gezogen. Er würde von neuem anfangen müssen. »Nur, weil du ständig das Bedürfnis hast, die Beine breit zu machen und wie ein Kanickel eine Nummer nach der anderen schieben zu wollen und meine Entscheidungen nicht akzeptieren zu wollen, musst du mir nicht meine Arbeit zerstören und mir dazwischen funken!«, die Stimme Ärandor's war durchgehend von einem giftigen Knurren untermalt. Er war sehr mies drauf. Mit der linken Hand wischte er sich über den Hals, entfernte somit die Feuchtigkeit, die die junge Frau auf seiner Haut hinterlassen hatte. »Um zu deiner ersten Frage zurück zu kommen: doch, ich habe vor, den ganzen restlichen Tag hier über diesem Kram zu hocken. Weil es wichtig ist. Glaubst du allen Ernstes, alles und jeder führt sich von allein? Ich muss alles für den Wiederaufbau der Burg durchgehen und in die Wege leiten..«, er schüttelte den Kopf, machte eine abwinkende Handbewegung. »Vergiss es.. Davon verstehst du ohnehin nichts..«, brummte er anschließend und fuhr sich beidhändig durch das Gesicht und die zerzausten Haare, betrachtete daraufhin das durcheinander gewirbelte Buch neben sich und schnaufte tief. Na wunderbar.. Nicht nur, dass er seine Rechnung neu beginnen durfte; er musste auch noch die Seiten wiederfinden, die er benötigte.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 26.09.2017 00:35Nerea.
Beleidigt erhob sich Nerea von dem Sitzpolster, fauchte Ärandor wütend an und verließ die Bibliothek. Was war er denn für ein Spießer? Nicht einmal auf ein kleines Spielchen mit ihr wollte er sich einlassen. Dabei war es nicht einmal um Sex gegangen, aber anscheinend waren ihm seine Bücher und diese bescheuerten Unterlagen wichtiger. Ihre Augen funkelten rötlich vor Zorn, die Tür der Bibliothek flog laut scheppernd ins Schloss. Nerea stürmte den Gang entlang, brummte unverständliches vor sich hin. Im Grunde waren es nur Beleidigungen gegen den Dämon. Die junge Frau stürmte um eine Ecke und wäre um ein Haar mit einem Dienstmädchen zusammen gestoßen. Mit großen Augen blickte das Ding zu ihr auf, sie konnte das Beben ihres Körpers spüren. „Tzz", knurrte Nerea und das Dienstmädchen machte sich aus dem Staub. Eigentlich hatte sie versprochen ab sofort nett zu ihren Mitmenschen zu sein, aber in diesem Moment ignorierte sie ihr Versprechen. Es brodelte und kochte in der Teufelstochter und sie würde für nichts garantieren können. Obwohl es Nerea zutiefst verabscheute, so verließ sie doch die Burg und trat nach draußen ins Freie. Noch immer schien die Sonne vom Himmel, doch ihr Stand hatte sich verschoben, neigte sich nun mehr dem Erdboden zu. Schatten bildeten sich auf dem Hof, die Nerea ausnutzte, um nicht in das beißende Licht zu müssen. Ziemlich wütend irrte sie umher, kam schließlich bei den Stallungen an, denn dieser Weg war ihr jetzt schon bekannt. Obwohl sie nicht wusste was sie hier sollte, betrat sie doch das Gebäude. Kühle Luft drang ihr entgegen und Nerea atmete erleichtert auf. Der Stall würde wohl ihr Lieblingsort werden. Die Hände in den Taschen ihrer Jeans vergraben schlenderte sie den Durchgang entlang. Links und Rechts wurde der Weg von Boxen gesäumt. In einigen standen Reittiere, doch der Großteil der Boxen war leer. Nerea setzte sich auf einen kleinen Strohballen, der im Gang stand, stützte den Kopf in die Hände und hing ihren Gedanken nach. Sie überlegte, was sie wohl jetzt tun würde, wenn sie noch in der Hölle wäre. Wahrscheinlich irgendwelche Dämonen ärgern, Diener umher schicken, sich die Zeit mit Männern vertreiben, wahllos Essen sich in Stopfen und sich den Verstand mit Blutmet versaufen. Alle Möglichkeiten waren nette Optionen, aber am Liebsten wollte sie jetzt einfach nur jemanden verbrennen, doch das ging nicht, da ihre magischen Kräfte sich eingesperrt befanden. Leise seufzte Nerea auf und fuhr sich durch ihre Haare. „Was ziehst du denn so für ein Gesicht?" Eine dunkle, rauchige Stimme ganz in ihrer Nähe sorgte dafür, das Nerea aus ihren Gedanken gerissen wurde und den Kopf hob. Nur wenige Schritte von ihr entfernt stand ein Dämon, was sie an den gebogenen Hörnern auf seinem Kopf erkennen konnte. Er war groß gewachsen, hatte breite Schultern und mittellanges rabenschwarzes Haar. Von seinem Aussehen her, schätzte sie ihn auf etwa Anfang dreißig. Ihr Interesse wurde auf den Dämon gelenkt. Er machte einen sehr attraktiven Eindruck, hatte etwas verruchtes an sich, was ihr sofort ins Auge sprang. Jegliche schlechte Laune verflog innerhalb weniger Sekunden. Nerea schüttelte den Kopf und grinste, finstere Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher. Wenn sie schon ihre Zeit nicht mit Ärandor verbringen konnte, dann würde wohl dieser hübsche Dämon herhalten müssen. Sie erhob sich von dem Strohballen und trat auf den Dämon zu. Er überragte sie mindestens zwei Köpfe, wenn nicht sogar mehr. Neben ihm kam sie sich so winzig vor, obwohl Nerea nicht gerade klein war. „Mir geht es blenden, wie du siehst", entgegnete die Teufelstochter und lehnte sich gegen die Boxentür. Die beiden kamen ins Gespräch und Nerea erfuhr, das der attraktive Dämon vor ihr Dylan hieß und der Stallmeister war. Dylan wohnte im Dorf, nicht weit entfernt und unternahm gerade seine letzte abendliche Stallrunde. Nerea schloss sich ihm an, plauderte ein wenig mit dem Dämon. In ihrem Kopf ratterten die kleinen Rädchen auf Hochtouren. Heute Abend wollte Nerea nicht alleine zu Bett gehen. Ärandor hatte recht mit dem was er gesagt hatte, sie benahm sich wie ein Karnickel, konnte nicht genug bekommen, aber das war ihr egal. Im Augenblick lag ihr Interesse nur auf Dylan. Der Dämon lud sie ein mit ins Dorf in die Schenke zukommen. Sie könnten dort zu Abend essen und etwas Trinken. Dieser Vorschlag gefiel Nerea sehr und ehe sie sich versah, wandte sie der Burg den Rücken zu und verschwand mit Dylan ins Dorf. Das Ärandor sie vielleicht suchen würde, daran dachte sie überhaupt nicht. Er hatte sie immerhin mit seinen Worten vergrault, also brauchte er auch nicht hoffen, dass sie wieder an gekrochen kam.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 04.10.2017 22:59Ärandor
Er war mehr als nur wütend auf die junge Frau. Was fiel ihr eigentlich ein, andauernd solch ein Theater zu veranstalten? Der Dämon knurrte laut und grollend auf. Sollte sie sich doch jemand anderen zum Ficken suchen! »Verdammte Scheiße nochmal..«, fluchte er und schüttelte den Kopf. Wenn sie so weitermachte, sah er keinem gesunden Zusammenleben entgegen.. Geschweige denn einer Ehe. Er würde es sich gewiss nicht antun, dass sie jedes Mal derartig ausrastete, nur, weil er nicht nach ihrer Nase tanzte. Ärandor konnte von sich behaupten, dass er wusste, dass es nicht das normale Temperament einer Frau war. Vielleicht lag es daran, dass Nerea aus der Hölle stammte. Er hatte keine Ahnung.. Fest stand: es ging ihm jetzt schon tierisch gegen den Strich. Nicht gerade wenig. Brummend fuhr der Dämon sich durch's Gesicht, strich die Haare nach hinten zurück und ließ sich an die Rückenlehne des Sessels fallen, ehe er sich seinen Papierkram schnappte. Die verzweifelte Suche nach den richtigen Seiten begann. Irgendwann gab er es jedoch auf, klatschte das Papier nach etwa zweieinhalb Stunden auf den Tisch vor sich, raufte sich knurrend die Haare und erhob sich vom weichen Sitzpolster. Es war sinnlos. Nerea hatte alles durcheinander geworfen. Er hatte es nicht einmal geschafft, alles vernünftig zu sortieren und zuzuordnen. Ärandor ließ alles stehen und liegen, als er die Bibliothek verließ. Klauen würde niemand etwas. Oder gar überhaupt erst anrühren.. Nun ja.. Niemand bis auf die Teufelstochter. Der Burgherr schnaubte verächtlich. Seine Laune hatte sich seit ihrem Abdampfen nur noch verschlechtert. Er schloss die großen Türen hinter sich und schob die Hände in die Taschen seiner Anzughose, bevor er den Weg in sein Arbeitszimmer antrat. Auf dem Hinweg schickte er einen Bediensteten los, ihm einige Snacks und einen Kaffee vorzubereiten und hinterher zu bringen. Er machte sich keinerlei Gedanken um das Höllenweib. Sollte sie doch bleiben, wo das Unkraut wächst! Wenn sie glaubte, er würde auf allen Vieren winselnd und bettelnd angekrochen kommen, hatte sie sich geschnitten. Achtlos ließ er sich auf dem schön geformten und prachtvoll verzierten Bürostuhl fallen, machte kurzh darauf eine ungewollte halbe Drehung zur Seite. Eilig klammerte Ärandor sich mit den Fingern an der Kante seines Schreibtisches fest, zog sich in die richtige Position und somit auch näher an den Tisch heran. Vorsichtig strich er mit dem Zeigefinger über die schwarze Hochglanz-Platte des Möbelstückes und schmunzelte zufrieden, als er seine Haut betrachtete. Nicht ein einziger Fussel Staub. Wunderbar. Während er auf seine Stärkung wartete, ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen. Ärandor liebte Schwarz-Weiß. Das machte sich allerdings erst in seinen Privaträumen bemerkbar, zu denen nur selten ein normaler Besucher Zutritt hatte. Nur wenige farbliche Akzente stachen an einigen Stellen hervor. Meist in Form von saftig grünen Pflanzen, Blumen mit starken Farben oder einfach bunten und dennoch passenden Bildern an den Wänden oder in den Regalen. Er lehnte sich zurück, als sich die Tür öffnete und der losgeschickte Bedienstete trat ein, mit einem großen Tablett in beiden Händen. »Stell es einfach hier ab..«, er nickte dem älteren Mann zu und entließ ihn dankend.
Weitere Stunden vergingen. Ärandor hatte Telefonate geführt, hatte die Nase in seine Notizen gesteckt und angestrengt versucht, die Bilder aus den Büchern und Heften in der Bibliothek in Planungen und Ideen umzusetzen. Er würde sich am nächsten Tag mit einigen Leuten treffen und sich mit ihnen zusammensetzen, um den Wiederaufbau der Burg in die Gänge zu setzen. Und genau dafür brauchte er genaue Vorstellungen. Er war sichtlich erschöpft, als er sich nach hinten fallen ließ und sich die Augen rieb. Sein träger Blick wanderte aus dem Fenster. Es dämmerte längst. Am Himmel hing eine tiefschwarze Wolkendecke. Es schüttete wie aus Kübeln. Wo Nerea wohl war.. ? Das erste Mal seit längerem, dass er in Gedanken an sie war. Doch wollte er es wirklich wissen? Vermutlich vertrieb sie sich gerade ihre Langeweile im Bett eines anderen Typen. Seufzend erhob der Dämon sich, ließ das Arbeitszimmer hinter sich, besorgte sich sein Sakko und verließ die Burg. Sein Plan: in der Bar einen ordentlichen Schluck trinken. Hätte er gewusst, dass auch Nerea sich ausgerechnet dort ihren Spaß gönnte, hätte er es wohl gleich wieder vergessen.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 04.10.2017 23:36Nerea.
Der Weg ins Dorf und zur Schenke dauerte einige Minuten, diese Zeit nutzte Nerea um näheres über Dylan zu erfahren. Der gut aussehende Dämon besaß keine Gefährtin an seiner Seite, schien von ihrem Erscheinungsbild auch nicht abgelenkt zu sein. Immer wieder begegneten sich ihre Blicke und Nerea blickte zu dem riesigen Mann mit einem breiten Lächeln auf den Wangen hinauf. Die letzten Meter zur Schenke mussten sie rennen, da es anfing zu Regnen und nicht gerade wenig. Leicht nach Atem ringend betraten sie das Gebäude. Überall wimmelte es nur so von Dämonen und anderen mythischen Wesen. Das Interesse der Anwesenden lag natürlich sofort auf Nerea, sie spürte ihre Blicke auf sich und es gefiel ihr ausgesprochen gut. Doch zunächst schenkte sie ihnen keine Aufmerksamkeit. Dylan schob ihren einen Stuhl zurecht und Nerea setzte sich dankend auf diesen. „Was möchtest du Trinken?", fragt sie der Dämon. Nerea überlegte kurz und meinte dann grinsend. „Blutmet." Dylan nickte, bestellte für sie Blutmet und für sich selbst Dämonenbräu. „Was treibt eigentlich eine so hübsche Frau, wie dich, in die Welt der Dämonen? Zu siehst nicht unbedingt aus wie eine von uns." Nachdenklich blickte er Nerea an, die nur mit den Schultern zuckte. „Ich verrate dir ein Geheimnis, aber psst du darfst es keinem verraten!" Sie legte einen Finger an die Lippen und grinste. „Eigentlich bin ich ein Höllenwesen. Die Tochter von Luzifer, einem der vier mächtigen Kronprinzen. Doch ich wurde dazu auserkoren, denn Dämonenkönig Ärandor zu heiraten." Mit großen Augen blickte sie Dylan an. „Und warum bist du nicht bei ihm oder er an deiner Seite?" „Nun... ich sag es mal so. Der Herr ist beschäftigt, außerdem scheint mein Kaliber ihm ein bisschen... zu wild." Sie zwinkerte Dylan zu, der sofort verstand worauf sie hinaus war. Der Dämon fing an zu Grinsen. Der Wirt brachte ihnen die georderten Getränke und fragte, was sie zu Speisen wünschten. Dylan bestellte Fleisch, viel Fleisch. Eigentlich recht typisch für einen Dämon. Nerea überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Ich nehme das gleiche und Kuchen, viel Kuchen." Dylan begann zu Lachen und der Wirt zischte ab.
Die nächste Stunde verbrachten sie mit Essen und interessanten Gesprächen. Nerea spürte, wie die Anspannung im Raum wuchs. Die Hörner der Dämonen stellten sich auf, wollten um ihre Gunst feilen. Der Teufelstochter gefiel es im Mittelpunkt zu stehen und da sie schon einige Becher Blutmet intus hatte, machte sie bei diesem Spiel nur zu gerne mit. Immer wieder warf sie den Dämonen gerissene Blicke zu. Dylan bekam dies natürlich mit und zeigte ihr nur all zu deutlich, was er davon hielt. Er packte Nerea zu zog sie in eine dunkle Ecke. Eine Nische die von den Blicken der anderen Dämonen abgeschirmt lag. Dort fiel er wie ein wildes Tier über sie her. Ihre Lippen trafen sich zu heißen, innigen Zungenküssen. Schwer atmend löste sich Nerea von dem Dämon, zog ihn in Richtung der Toiletten. Auf dem Gang drückte der Dämon sie gegen die Wand, hob sie an ihrem Po hoch und küsste sie wieder. Automatisch schlang sie ihr Beine um seine Taille, ihre Finger lagen auf seinen Schultern. Erregt keuchte sie in den Kuss hinein. Genau das hier wollte sie schon die ganzen Tage haben und Dylan gab ihr nun, was sie brauchte.
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´