-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 02.07.2018 00:57Nerea.
Es tat der Teufelstochter in der Seele weh, den Dämon so leiden zu sehen. Aber letztendlich hatte sie es so gewollt, ihn regelrecht provoziert, um in den Genuss dieser Bestie zu kommen. Das diese Kreatur ihr einige Rippen brechen und ihre Lunge durchbohren würde, damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Und doch... hätte sie es nicht einen winzigen Moment lang erahnen können? Selbst wenn, war sie einfach zu blind und verletzt gewesen, um sich um die Konsequenzen zu scheren.
Leise ächzend humpelte sie in den angrenzenden Speisesaal, wo sie sich auf einen weich gepolsterten Lederstuhl sinken ließ. Von der Tür, bis zu dem Stuhl, zog sich eine Blutspur, die um sie herum noch größer zu werden schien. Nerea hatte die Augen geschlossen, den Kopf zurückgelehnt, während sie darauf wartete, dass sich ihr jemand annahm und ihre Wunden versorgte.
Es dauerte auch nicht lange, bis Meylin mit einem Arzt wiederkam, der sie aber gleich am Arm packte und wieder auf die Füße zog. Er murmelte irgendetwas davon, er könne sie hier nicht behandeln und sie bräuchte dringend Bettruhe, dabei war das einzige, was sie im Augenblick brauchte, eine Aussprache mit Ärandor! Wie in Zeitlupe erhob sich die Teufelstochter, um dem Arzt durch die Burg zu folgen. Hoch oben im Turm, in einem Schlafgemach, wies er sie an auf dem Bett platz zu nehmen, damit er ihre Wunden versorgen konnte.
Wie nicht anders erwartet, waren tatsächlich einige Rippen gebrochen und eine hatte sich in ihre Lunge gebohrt. Deshalb auch das viele ausgebrochene Blut. Ihre Schulter wies eine ordentliche Kratzverletzung auf, aber nicht all zu dramatisch. Im Großen und Ganzen brauchte sie einfach nur Ruhe und ein bisschen Zeit, damit sich ihr Körper regenerieren konnte. Dennoch starrte sie mit trüben, blutunterlaufenen Augen zur Zimmerdecke hinauf, nicht fähig auch nur ein Auge zuzumachen und zu schlafen. In Gedanken war sie bei Ärandor. Wie es ihm wohl gerade eben erging? Sie konnte einfach nur warten und darauf hoffen, dass die Zeit schnell verging, bis er wieder zu sich kam und sie miteinander sprechen konnten.
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 02.07.2018 01:37
Die ganze Nacht über hatte sich der Dämonenkönig - wie vorhergesehen - schier die Seele aus dem Leibe gebrüllt. Im wahrsten Sinne des Wortes.. Kein Ansatz von Erschöpfung oder Ruhe war erkennbar gewesen. Durchgehend hatte er gewütet, getobt.. Eine wirkliche Wohltat, dass die Gemäuer so dick waren, dass niemand etwas davon mitbekommen konnte.. Ausgelaugt, komplett verwirrt und ahnungslos, fand sich der Schwarzhaarige am Mittag des nächsten Tages in seinem gut bekannten Käfig wieder. Er saß inmitten seines eigenen, mittlerweile trockenen, Blutes, welches er am vorherigen Tage in etlichen, riesigen Pfützen auf dem Boden verteilt hatte. Die Ketten hingen schlaff an seinem Körper herunter. Von Kleidung waren nur labbrige Fetzen übrig. Wenige Stücke seines Hemdes hielten sich, gerade so verhinderte seine kurze Unterwäsche den Blick auf seine Mitte und den Allerwertesten. Tiefe Augenränder zierten Ärandor's Gesicht, der völlig bedröppelt an die gegenüber liegende Wand starrte und sehnsüchtig darauf wartete, dass jemand vorbei kam und ihn endlich befreite. In der Hoffnung, man hatte ihn nicht wieder vergessen, so wie das letzte Mal, bei dem er ganze drei Tage im Käfig versauert war.. Langsam schloss der junge Mann die Augen. Er hatte unheimlichen Muskelkater, hämmernde Kopfschmerzen und einen ziemlich beschädigten Körper. Die Ketten hatten wahrlich ihre Spuren hinterlassen.. An Hals, Taille, Hand- und Fußgelenken war das Fleisch stark eingeschnitten. Klaffende Wunden, die ihm starke Schmerzen bereiteten. Doch verbittert versuchte er, sich nichts anmerken zu lassen und sie zu ignorieren. Sehr viel leichter gesagt... Ärandor hatte nicht den blassesten Hauch einer Ahnung, weshalb er nach langer Zeit wieder einmal eingesperrt worden war. Was hatte er dieses Mal getan? Das letzte, an das er sich erinnern konnte, war sein Drang nach frischer Luft, als er wütend sein Frühstück hinter sich gelassen hatte. Was danach war, hatte er vergessen. Es war stets eine recht große Zeitspanne, die verschwamm, wenn er zur Bestie wurde.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 02.07.2018 01:54Nerea.
Den Großteil der Nacht lag Nerea einfach nur wach in ihrem Bett, den Blick hinauf zur Zimmerdecke gerichtete. Sie fühlte sich elendig. Ihr Körper schmerzte, ebenso wie ihre Seele. Die Teufelstochter überkam das Gefühl, jeden Moment an den wirren Gedanken in ihrem Kopf zu ersticken. Ihr war speiübel und ihr Magen hing ihr in den Kniekehlen. Ihre Augen brannten von den zurückgehaltenen Tränen, aber auch von jenen, die sie vergossen hatte. Kurz gesagt: Ihr ging es Mega beschissen!
Nur für einige, wenige Stunden fand sie schlaf und als sie am nächsten Morgen erwachte, war das erste was sie tat, sich übergeben und eine weitere Ladung voll Blut zu spucken. Wie ein Schwall ergoss sich die dunkelrote Flüssigkeit auf dem Boden neben dem Bett. Mit dem Handrücken wischte sich den Mund sauber, bevor sie sich auf zittrigen Knien erhob und ins angrenzende Badezimmer schlurfte. So gut es ging, wusch sich Nerea, dabei bedacht, weder den Verband um ihren Brustkorb, noch über ihre Schulter durch zu nässen. Sie sah hundeelend aus! Tiefe, dunkle Augenringe zierten das hellgraue Augenmerk mit den blutunterlaufenen Augen. Ihre Haut war blass und wirkte eingefallen. Die Teufelstochter sah aus, als wäre sie über Nacht gleich dreihundert Jahre gealtert!
Nach der eher halbherzigen Dusche, schälte sie sich in neue, saubere Kleidung. Ein schwarzes, langärmliges Oberteil, dazu eine schwarze Hose und Lederstiefel. Über ihre Schultern hatte sie einen langen, beinahe bodenlangen Mantel geworfen. Das pechschwarze Haar fiel ihr offen über die Schultern. Die Anweisungen des Arztes ignorierend, verließ Nerea ihr vorübergehendes Schlafgemach. Eigentlich hätte sie zu aller erst nach ihren Höllenhunden sehen müssen, doch diese würden heute warten müssen. Zunächst wollte sie wissen, wie es Ärandor erging, ob er seinen Rausch ausgeschlafen hatte und wieder zum Mann geworden war.
Vor der versteckten Tür standen zwei bewaffnete Männer, doch diese ignorierte sie einfach. Ohne auf die beiden zu achten trat sie in den verborgenen Raum ein, auf dessen gegenüberliegender Seite sich ein Käfig befand. Und in diesem hockte Ärandor. Halbnackt, aber nicht mehr in der Gestalt seiner Bestie! Langsam trat sie auf den Käfig zu, ohne dabei auch nur einmal den Blick von dem Dämon abzuwenden. Am Käfig angekommen, legte sie ihre dünnen, langgliedrigen Finger um die Gitterstäbe, während sie Ärandor weiterhin stumm betrachtete.
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 03.07.2018 19:38
Schnaufend erhob sich der Dämon, begann ungeduldig durch den Käfig zu tigern. Allmählich fühlte er sich, als würde er in die Enge getrieben werden. Etliche Minuten verstrichen. Aus Minuten wurden Stunden.. Eine halbe Ewigkeit war er hin und her geschliffen, bei Geräuschen kurz stehen geblieben und anschließend weiter gelaufen, wenn nichts passiert war. Irgendwann hielt er in der genauen Mitte des Käfigs inne, warf seinen Blick zur großen Tür hinüber und brummte leise, bevor er sich achtlos auf den harten, eiskalten Boden plumpsen ließ und sich in den Schneidersitz brachte, wie bereits zuvor. Seine Augen schlossen sich. Etwa eine halbe Stunde später hörte Ärandor das Rattern und Knartschen der Tür, tat es jedoch wieder als ein Irrtum ab und verschwendete keinerlei Beachtung. Seine Augen blieben geschlossen und er verharrte in seiner Position. Die leisen Schritte Nerea's bemerkte er gar nicht. Viel zu sehr war er mit seinem Kopf beschäftigt. In ihm kreisten die Gedanken unaufhörlich. Erst, als ihr Geruch seine Nase umwarb, schob er die Lider auseinander. Da er seitlich zu ihr saß, starrte er auf die gegenüber liegende Wand. Ein klein wenig verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. ›Nerea..‹, murmelte er dunkel und leise. ›Was führt dich hierher?‹
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 03.07.2018 20:36Nerea.
Minutenlang starrte sie den Dämon einfach nur an, welcher sich in der Mitte des Käfigs niedergelassen hatte und mit dem Rücken schräg zu ihr gewandt saß. Nerea konnte spüren, wie sich ein dicker Kloß in ihrem Hals bildete und sich in ihren Augenrändern erneut blutrote Tränen bildeten. Blinzelnd wischte sie sich diese mit dem Handrücken aus dem Gesicht, bevor sich ihre Finger erneut um die kalten Gitterstäbe schlossen, ihr Blick sich auf den Dämon legte. Die Teufelstochter tat einen tiefen Atemzug, um ihr bebendes Herz zu beruhigen, welches bei der eintretenden Stille anfing immer hektischer und schneller in ihrer Brust zu schlagen.
Und dann, endlich, nach geraumer Zeit, schenkte ihr der Dämon zum ersten Mal, seitdem sie den dunklen Raum betreten hatte, seine Aufmerksamkeit. „Hey...", erwiderte sie leise die Begrüßung, bevor sie den Blick zu Boden richtete, die Stirn an die Gitterstäbe legte und für einen kurzen Moment die Augen schloss. „Ich wollte sehen, wie es dir geht", versuchte sich die Teufelstochter zu erklären, hatte sie derweil auch wieder ihre Augen geöffnet, mit welchen sie Ärandor eindringend anblickte. „Tut es sehr weh?", wollte sie dann leise von ihm wissen.
Natürlich waren ihr seine Verletzungen an Hand- und Fußgelenken, sowie seinem Hals nicht entgangen. Sie mussten wohl von den Ketten stammen, die sich tief in sein Fleisch gegraben hatten. Und das alles nur ihretwegen... weil sie den Dämon provoziert und herausgefordert hatte!
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 03.07.2018 21:37
Ärandor wagte es sich nicht, die Teufelstochter anzusehen, weshalb er lediglich ihren Worten lauschte. ›Nicht all zu sehr..‹, log er auf die Frage hin, ob ihm seine Verletzungen starke Schmerzen bereiten würde. Er war ein wirklich schlechter Lügner.. Jeder Narr würde bei einer solchen Tonlage erkennen, dass der Dämon nicht die Wahrheit sprach. Und dennoch war er von sich selbst überzeugt und sich hundertprozentig sicher, sie würde ihm Glauben schenken. Nur aus dem Augenwinkel heraus betrachtete er die klaffenden Wunden an seinen Gelenken, rümpfte kurz angewidert die Nase und richtete sein Augenmerk eilig wieder auf die Wand. Alles andere als schön.. In ihnen klebte ein Gemisch aus schwarzem, braunem und rotem Blut, welches zusätzlich an allen Seiten seines Körpers hinab geronnen war. Vermischt mit sehr viel Staub, Dreck, Erde und kleinen Teilen, wie Steinen, Gras und Heuhalmen, die sich in den Wunden verirrt hatten. Es war ein Wunder, dass nicht bereits jetzt Ansätze von starken Entzündungen erkennbar waren. Sein Körper hatte sich scheinbar daran gewöhnt. Wohl oder übel.. Was blieb ihm auch anderes übrig, nach so vielen Malen? Dieser Käfig wurde nicht umsonst mit speziellem Metall ausgestattet, welches es seinem Biest unmöglich machte, sie auch nur ansatzweise zu zerstören. Ein Hustenreiz kroch den schmerzenden Hals Ärandor's hinauf. Und trotz der Ketten bemühte er sich, anständig den Arm vor den Mund zu heben. Sein Inneres glich einer Wüste. Nach diesem Getobe war sein Körper sehr ausgetrocknet. Kein Wunder. Seine Lippen waren gänzlich spröde, ein wenig aufgerissen. Seine Zunge fühlte sich an, wie Schleifpapier. Ob er Nerea wohl um einen Gefallen fragen sollte? Sofort verwarf er diese Idee wieder. Er würde sie um nichts mehr bitten. Auf gar keinen Fall. Er hatte etliche Tage in diesem Käfig verbracht! Da würde er nicht bereits nach einer Nacht jammernd nach Wasser betteln..
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 03.07.2018 22:22Nerea.
So, wie die Wunden aussahen, mussten sie Höllenqualen verursachen, doch Ärandor wies jeglichen Schmerz von sich. Ob er wahrlich keinen Schmerz empfand und immer noch zu benommen war, von der Wandlung, die er vollzogen hatte? Oder ob er sie einfach nur anlog, damit sie Ruhe gab? Ihr Mitleid würde er Gewiss nicht haben wollen, aber das hätte sie an seiner Stelle auch nicht gewollt. Weshalb sie einfach nur ein leises Brummen als Antwort gab und sich schließlich mit dem Rücken gegen die Gitterstäbe lehnte, den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Stumm blickte sie zur kargen Steindecke empor, welche dem Raum einen tristen Eindruck vermittelte. Aber Gold und Stuck waren hier ebenso fehl, wie es die Teufelstochter war.
Über die Schulter hinweg warf sie dem Dämon einen kurzen Seitenblick zu, bevor sie sich wieder von ihm abwandte und ihren eigenen Gedanken nachhing. „Bist du jetzt wieder im Kopf klar genug, damit ich dich hier rauslassen kann?", wollte sie dann nach einer Weile von ihm wissen. Ihr brannten noch so unendlich viele andere Fragen auf der Zunge, doch diese würde sie vorerst für sich behalten. Ob er sich... überhaupt noch daran erinnern konnte, was im Garten vorgefallen war? Ob er wusste, was er mit ihr angestellt hatte? Nein, bestimmt nicht! Ob sie es ihm erzählen sollte? Kurz haderte Nerea mit sich selbst, entschied dann aber den Vorfall für sich zu behalten. Dies war nicht der richtige Augenblick um darüber zu sprechen!
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 03.07.2018 22:33
›Das bin ich wohl..‹, murmelte er. ›Sonst würde ich wohl kaum in meiner menschlichen Gestalt hier sitzen und mit dir sprechen.‹, nur ganz leicht drehte Ärandor den Kopf zu der jungen Frau, schielte sie aus dem Augenwinkel heraus an. Genau in diesem Moment kehrte sie ihm den Rücken. Wie einfach es jetzt doch wär, sie mit diesen Ketten von hinten zu erwürgen.. Mit gerümpfter Nase und hervor blitzendem Eckzahn unterdrückte er ein Knurren. Er hatte gewiss nicht alles vergessen und war noch immer wirklich schlecht auf die Teufelstochter zu sprechen. Ob es gut oder schlecht war, den gestrigen Tag gänzlich vergessen zu haben, war jedoch fraglich. Tief waren die Augenbrauen des schwarzhaarigen Mannes in seinem Gesicht hinab gezogen. ›Geh zu Meylin und schicke sie zu mir. Sie hat den Schlüssel für das Schloss.. Und komm bloß nich auf die Idee, nach ihnen zu verlangen. Sie wird sie nicht rausrücken..‹, gab er zu wissen und rappelte sich auf. Das schmerzerfüllte Zischen, welches durch das scharfe Einsaugen von Luft zwischen seinen Zähnen enstand, kam so plötzlich, dass er es nicht mehr hatte unterdrücken können. Darauf folgte ein genervtes Knurren. ›Das erste, was ich brauche, ist wohl ein Bad..‹, nun ja.. wohl viel eher erst einmal einen Arzt, der vor allem die Blutung stoppte, die gerade wieder an seinen Gelenken entstanden war. Der Dämon ignorierte es gekonnt. Er hatte sich nun gänzlich zu Nerea gedreht, starrte abwartend auf ihren Hinterkopf.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 03.07.2018 23:03Nerea.
„Gut", gab Nerea tonlos von sich, als Ärandor ihr versicherte, wieder bei klarem Verstand zu sein. Sie hatte es sich zwar schon denken können und dennoch hatte sie von ihm eine Bestätigung hören wollen. Warum? Das wusste sie selbst nicht so genau. Vielleicht, um sicher zu gehen, dass er nicht wieder versuchte sie umzubringen? Wobei... so wie sie den Dämon einschätzte, hatte er Gewiss auch keine Hemmungen, dies in seiner menschlichen Gestalt zu versuchen.
Kaum merklich nickte die Teufelstochter, als Ärandor sie anwies, sich auf die Suche nach Meylin zu begeben. Als sich der Dämon mit einem leisen Keuchen hinter ihr erhob, war sie kurz versucht, sich zu ihm umzudrehen, doch sie weigerte sich strickt, den Dämon anzublicken. Wahrscheinlich war es besser, wenn er gar nicht erst das Ausmaß ihrer Verletzungen zu Gesicht bekam und von diesen erfuhr. In ein paar Tagen würden ihre Rippen wieder einigermaßen verheilt sein und sich ihre durchbohrte Lunge wieder regeneriert haben. Die Verletzungen waren nur eine kleine Bestrafung für all ihre Sünden, die sie begangen hatte, weshalb sie diese auch schweigend ertrug.
„Keine Sorge, niemand anders außer Meylin wird dich ich raus holen", versprach sie dem Dämon, bevor sie sich von den Gitterstäben abstieß und zur Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes lief. Nur noch einmal, warf sie ihm über die Schulter einen flüchtigen Blick zu, erreichte sie kurz darauf auch schon die Flügeltür, welche sie kraftvoll aufstieß und nach draußen in die Empfangshalle trat. Dort lief ihr geradewegs Meylin über den Weg, welche sie damit beauftragte, den Dämon aus seiner Zelle zu befreien. „Er ist wieder bei klarem Verstand und benötigt dringend einen Arzt", erklärte sie der jungen Frau, bevor sie an Meylin vorbei hastete und sich hinab in die Kellerräume begab, wo sich ihre privaten Räumlichkeiten befanden.
Kaum hatte sie diese aufgestoßen, kamen ihr auch schon ihre drei Höllenhunde entgegen gelaufen, vor welchen sie sich auf die Knie fallen ließ, um diese in ihre Arme zu schließen und den angestauten Tränen freien Lauf zu lassen.
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 05.07.2018 00:02
Er sah ihr nach, seufzte leise und lehnte die Stirn gegen die kalten Stäbe des Käfiggitters, während er die Augen schloss. Es hätte wahrlich so schön werden können.. Noch immer hielt Ärandor sich für absolut dumm und naiv. Er verfluchte sich dafür, auf die Teufelstochter und ihren Vater eingegangen zu sein. Und vor allem bereute er es, seine Gefühle nicht im Griff zu haben. Der Schwarzhaarige knirschte mit den Zähnen. Zu Anfang hatte er damit kein Problem gehabt, war lediglich ein wenig davon überwältigt gewesen, zu wissen, dass sich, langsam aber sicher, eine gewisse Neigung zu Nerea anbahnte. Das er sich zu ihr hingezogen fühlte. Doch nun.. Nach all diesen Dingen hätte er nun liebend gern sein Herz heraus gerissen und es dem Erdboden gleich gemacht, um diesen Vorgang auszulöschen und alles weitere zu verhindern. Ärandor schlug die Faust gegen das Gitter, knurrte leise, schreckte auf, als Meylin die Tür aufschlug und mit einem Arzt in den versteckten Raum eintrat. Er wich einige Schritte zurück, ließ sich befreien und wechselte einige Worte mit dem Doktor, ehe dieser gründlich die Wunden betrachtete und anschließend versorgte. Eine gute Salbe, viele Nadelstiche verbunden mit Fäden und eine vorerst sehr ruhige Lebensweise. Kein Rennen, kein schweres Heben, die Gelenke nicht belasten, keine hohen Kragen und Krawatten oder ähnliches. Als der Arzt verschwand, schnaufte der Dämon genervt, richtete den Blick daraufhin auf Meylin. ›Ich danke dir, Kleines.‹, gerade setzte er noch ein weiteres Mal zum Sprechen an, um sich zu erkundigen, was vorgefallen war, stockte jedoch und presste die Lippen fest aufeinander. Wollte er es wirklich wissen? Sein Blick glitt zu Boden. Wohl lieber nicht. ›Ich werde jetzt erstmal ein Bad nehmen. Bist du so lieb und bringst mir frische Kleidung?‹, sie nickte, lächelte warm und tänzelte hinfort. Das junge Mädchen war sichtlich froh und glücklich darüber, dass es ihrem Herrn und Ziehvater wieder - den Umständen entsprechend - gut ging und auf eigenen Beinen stand. Das fröhliche Lächeln auf ihren Zügen brachte auch Ärandor zum Schmunzeln. Sie war einfach zu niedlich. Er begab sich schließlich auf den Weg zur Badehalle.