-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 05.07.2018 00:40Nerea.
Das Gesicht in dem dichten Fell ihrer Höhlenhunde verborgen, vergoss Nerea zahlreiche Tränen, während sie sich fragte, wie sich ihre Beziehung zu dem Dämon so sehr hatte verändern können. Bis noch vor ein paar Tagen war alles gut gewesen und seit dem Besuch in der Hölle, waren sie sogar noch weiter entfernt voneinander, wie zu beginn ihres ersten Aufeinandertreffens. Und dabei war Nerea gerade dabei gewesen, ihr Leben umzukrempeln, sich neue Prioritäten zu setzen. Ziele, die auch den Dämon beinhalteten. Sie hatte vorgehabt, sich so gut wie möglich an das Leben in der Burg anzupassen. Ihre eigenen Vorlieben und Bedürfnisse soweit zurückzuschrauben, dass sie es gerade so noch ertrug, aber dem Dämon mit ihren Wünschen nicht wieder auf die Nerven ging. Und nun? Jetzt waren sie an einem Punkt angelangt, wo sie kaum noch miteinander sprachen, sich jeweils von dem anderen verraten und missachtet fühlten. Was konnte denn Nerea dafür, dass ihr Vater so ein Arsch war? Richtig, nichts! Der Höllenfürst hatte sich die Situation zunutze gemacht, um seine Machtposition auszuspielen, zu zeigen, wer von ihnen Drei das Zepter in der Hand hatte. Luzifer, der Herr der Finsternis, hatte einen Keil zwischen seine Tochter und den Dämonenkönig getrieben. Von Liebe, konnte da keine Rede sein. Nein, ihr Vater musste sie wahrlich hassen! Ansonsten hätte er nicht so Penetrant darauf bestanden, das Geheimnis um das Halsband zu lüften und sie damit vor dem Dämon, wie ein richtiger Depp dastehen zu lassen. Dabei hatte sie Ärandor im Vorfeld bestimmt an die hundertmal erklärt, dass nur aufrichtige Liebe das Halsband zerstören konnte. Und dennoch hatte er mit dem Höllenfürsten sprechen wollen. Das dieser nicht auf seinen Wunsch einging, war nur all zu verständlich gewesen. Warum also hasste Ärandor sie dann jetzt so sehr? Warum hatte er die Worte ihres Vaters nicht einfach so hinnehmen können? Richtig, weil er sich über ihn lustig gemacht und ihn wiederholt darauf hingewiesen hatte, dass nur wahre, ehrliche Liebe den Zauber lösen konnte. Und nach all dem, was vorher zwischen ihnen beiden passiert war, waren die Worte des Höllenfürsten für den Dämon wohl ein Tritt in die Magengegend gewesen. Er hatte alle nur erdenklichen Regeln gebrochen, sich der Teufelstochter hingegeben, die ihn nicht liebte. Kein Wunder, dass er sich da ausgenutzt vorkam. Aber ihr allein jetzt die Schuld in die Schuhe zu schieben, war auch nicht fair! Dabei... hatte sie gestern, zum ersten Mal noch so langer Zeit wieder die Energie ihrer Kräfte zu spüren bekommen. Als Ärandor seine Klauen in ihren Hals gegraben und sie hochgehoben hatte. In diesem Moment hatte das Band um ihren Hals zu glühen begonnen, hatte es regelrecht gezittert unter dem Einfluss der magischen Ströme die durch ihren Körper geflossen waren. Nerea musste irgendetwas für den Dämon empfinden, hätte sich das Halsband ansonsten nicht so stark gezeigt und doch konnte von Liebe noch lange keine Rede sein. Die Liebe war etwas, was mit der Zeit, ganz langsam erblühte, wie eine Knospe und mit Geduld und viel Einfühlungsvermögen, heranwuchs und immer größer wurde. Bis aus der Knospe eine Blüte wurde, wie aus Freundschaft und Zuneigung die Liebe.
Ob sie noch einmal mit dem Dämon das Gespräch suchen sollte? Sie mussten diese Unstimmigkeiten unbedingt aus der Welt schaffen oder aber ihre Beziehung hatte auf lange Sicht keine Chance. Dann würde Nerea es tatsächlich in Erwägung ziehen und sich in die Dimension der Unendlichkeit begeben. Es wäre ihr Untergang, aber dann hätte der Dämon wenigstens wieder seine Ruhe vor ihr und der ganzen, gottverdammten Hölle!
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 05.07.2018 01:17
Wenige Minuten nach dem Betreten der Badehalle genoss Ärandor bereits das warme Wasser. Und das wäre wohl nicht möglich gewesen, wenn der Arzt nicht eine solch gute Arbeit beim Verbinden seiner Wunden geleistet hatte. Zwar sah der Dämon dafür aus, als würde er einem sehr seltsamen Modetrend nachgehen, doch sollte ihn das herzlich wenig stören, so lang er nicht etwas noch schlimmer machen konnte, als es bereits war. Er hatte wirklich keine Lust auf Infektionen durch Schmutz oder sonstigem. Auch nicht auf unerträgliches Brennen durch Berührungen mit Wasser.. Seit einer gewissen Zeit konnte er sich endlich einmal wieder gänzlich entspannen. Ein zufriedener Ausdruck lag auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen, der ein zufriedenes Brummen von sich gab. Die Stille, die Wärme, die angenehme Dunkelheit und der wohlige Duft in diesem Raum ließen ihn so schläfrig werden, dass er beinahe in das Land der Träume sickerte. Doch wurde er abrupt aus dieser Ruhe und Entspannung gerissen, als Nerea wieder in seinen Kopf eintrat und sich in seinen Gedanken breit machte. Nun wieder hellwach starrte Ärandor grimmig an die hohe Zimmerdecke hinauf. Dieses verdammte Weib! Konnte sie ihn nicht ein einziges Mal in Ruhe lassen? Er knurrte auf. Langsam fuhr er sich mit beiden Händen über das Gesicht. Nur all zu gern würde er die Teufelstochter wenigstens für ein paar Minuten vergessen können. Allerdings hatte sie sich fest in seinem Schädel eingenistet und wollte nicht verschwinden. Und erst recht nicht jene Worte, die sie nach dem Gespräch mit ihrem Vater am Höllenfeuer zu sich selbst genuschelt hatte.. „Ich hasse den Dämon!" - „Womit habe ich so jemanden verdient?" - „Ich gehöre in die Hölle und nicht in eine solch schrille, bunte Welt!".. Sätze, die sich in seinem Gehör eingebrannt hatten und abertausende Male in seinem Kopf wiederhallten. Und jedes Mal aufs Neue, war es ein brutaler Stich in sein Herz, hatte sie ihr doch in jenen schönen Moment zuvor gesagt, sie hätte sich mit seiner Welt angefreundet, ihm ein wenig das Herz geöffnet und war bereit, die Zukunft mit ihm gemeinsam zu teilen..
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 05.07.2018 02:13
Tief in Gedanken versunken, strich sie abwechselnd Ramsey, Payman und Jahi über die dunklen Köpfe. Die blutroten Augenpaare der Höllenhunde schimmerten in der Dunkelheit und lieferten sich ein hitziges Duell mit dem Höllenfeuer, welches seine Finger zur Zimmerdecke hinauf gestreckt hatte und leise vor sich hin zischte. Das beständige Knistern und Knacken, wie bei einem echten Feuer, was sich an seinem Zunder ergötzte, hatte eine beruhigende Wirkung auf die Teufelstochter.
Mit einem letzten Schniefen, wischte sie sich die verbliebenen Tränen aus dem Gesicht, bevor sie sich erhob und zu der lodernden Flamme ging, die sich ihr sofort entgegen drängte und nach Aufmerksamkeit verlangte. Wie eben auch die Höllenhunde, zog sie die Flamme in eine liebevolle Umarmung, wobei sie ihre Wange an der sengenden Hitze rieb und die Augen schloss. Tief atmete Nerea den allseits vertrauten Geruch des Höllenfeuers ein, während sie erneut alle Optionen, die ihr nun blieben, sich vor Augen hielt. Zuallererst würde sie aber mit dem Dämon sprechen müssen, bevor sie irgendeine Entscheidung traf, die sie im Nachhinein dann doch wieder bereute.
Deshalb löste sich die Teufelstochter kurze Zeit später auch schon wieder aus den Fängen des Höllenfeuers, nur um sich anschließend wieder ihren Höllenhunden zu zuwenden. „Ich weiß, dass der Dämon euch nicht sonderlich mag, aber... da muss er jetzt durch. Ihr kommt jetzt mit mir!" Bestimmend schritt Nerea auf die alte Holztür zu, welche sie energisch aufriss und danach den Gang entlang eilte, um sich in das gemeinsame Schlafgemach zu begeben. Irgendwann würde der Dämon sich schon hierher verirren und dann würde sie ihn bereits erwarten und ihn mit der Frage konfrontieren, was er jetzt eigentlich für ein Problem mit ihr hatte. Diese ewige Gefühlsduselei würde die Teufelstochter noch an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen. In der einen Sekunde packte sie der Ehrgeiz, die Wut, der Wille etwas zu verändern. Und im nächsten Augenblick wurde sie von Trauer, Einsamkeit und Wehmut erfasst, dass ihr beinahe das Herz in der Brust stehen blieb. Aber das war jetzt vorbei! Sie war die Teufelstochter höchstpersönlich, welche sich nicht einfach so von ihren Gefühlen herumschubsen ließ!
Nachdem sie Ramsey, Payman und Jahi angeordnet hatte, sich vor dem Kamin niederzulegen, setzte sich Nerea im Schneidersitz auf das große, gemütliche Bett. Ihre Rippen schmerzten noch immer, ebenso wie ihre Lunge. Jeder Atemzug brannte wie eine frisch geschlagene Wunde. Doch wieder einmal ignorierte Nerea die Schmerzen einfach nur. Es würde noch genügend Zeit bleiben, sich selbst zu bedauern, würde sie damit jetzt garantiert nicht anfangen! Denn gerade eben war sie endlich wieder dabei, zu ihrer alten Persönlichkeit zurückzufinden und das wollte sie sich von so ein paar Schmerzen nicht kaputtmachen lassen!
Die Hände im Schoss gefaltet, den Blick urverwandt zur Tür gerichtet, wartete sie mit einer Engelsgeduld darauf das sich der Dämon irgendwann wieder, in dieses Zimmer begeben würde und sie endlich die längst nötige Aussprache in Angriff nehmen konnten. Wenn der Dämon das überhaupt noch wollte...
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 06.07.2018 22:46
Eine ganze Weile hatte der Dämon das dampfende Bad genossen. Als jedoch der Zeitpunkt gekommen war, an dem seine Haut allmählich stark verschrumpelte, beschloss er, aus dem Wasser zu steigen und sich auf den Weg in die Kabine zu begeben. Mit großer Vorsicht kletterte er die Stufen empor, schnappte sich anschließend das herum liegende Handtuch und wickelte sich dieses um die Hüfte, ehe er in die Umkleide huschte und sich der Kleidung, die Meylin ihm brav, wie gebeten, zurecht gelegt hatte, annahm. Eine feine, rabenschwarze Hose, ein gleichfarbiges Hemd und Schuhe. Neben Socken und Unterwäsche natürlich.. Schlicht, aber schick. Eine Schande, dass er dazu keine bunte Krawatte tragen durfte. Ein helles Rot hätte bei diesem Schwarz wirklich fabelhaft ausgesehen. Das würde wohl leider warten müssen, bis die Wunden geheilt waren.. Nach dem Abtrocknen, Haare föhnen und bürsten schlüpfte er in den Stoff hinein und machte sich auf den Weg in Richtung Schlafgemacht. Ungeahnt dessen, dass Nerea dort bereits auf ihn wartete.. Ärandor genoss seine Schritte mit Vorsicht und bemühte sich, die Schmerzen, die er hatte, nicht auf sein Gesicht zu übertragen. Zwar hatte der Arzt sich gut um die Wunden gekümmert, eine Schmerztablette hatte er jedoch leider vergessen. Etwas, was der Dämon unbedingt möglichst schnell noch nachholen wollte. So war sein Plan, schnell etwas aus dem Schlafzimmer zu holen und anschließend einen Bediensteten aufzusuchen, der ihm mit Medizin aushelfen konnte. Doch wurde dieser Plan augenblicklich durchkreuzt. Als er die Tür zum Zimmer aufstieß, wurde er direkt von drei Höllenhunden angesprungen. Wenn auch nicht direkt. Sie stießen ein ganzes Stück auf ihn zu, verharrten jedoch mit Abstand zu ihm und betrachteten ihn skeptisch. Kurz darauf fiel die Teufelstochter aus dem Augenwinkel heraus in seinen Blick. Innerlich stöhnte er genervt auf. Äußerlich jedoch schloss er lediglich die Tür hinter sich, schob beide Hände in die Taschen seine Anzughose und senkte den Blick auf die Höllenhunde hinab, die keine Anstalten machten, ihm auszuweichen und Durchgang zu gewähren. Einen einzelnen hätte er wohl mit Leichtigkeit umgehen können.. Doch diese drei hatten ihn ziemlich eingekesselt. Einer links, einer rechts, einer direkt vor ihm. Zusätzlich stand Ärandor mit dem Rücken direkt an der Tür.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 06.07.2018 23:42
Es schienen Stunden zu vergehen – jedenfalls kam es Nerea so vor –, bis sich endlich die Tür zum Schlafgemach öffnete und sich ein frisch angekleideter, nach Lavendel und Seife duftender Dämon, ins Innere des Raumes schob. Aus den Augenwinkeln konnte sie seine große, mächtige Gestalt ausmachen, die sich mit dem Rücken gegen die verschlossene Schlafzimmertür lehnte und dabei von ihren drei Höllenhunden eingekesselt wurde. Sie versperrten ihm dem Weg zum Bett, wo sich die Teufelstochter befand und stumm ihre Fingernägel betrachtete.
Mit einem einzigen Pfiff hätte sie die Höllenhunde zurückrufen können, doch sie tat es nicht. Stattdessen ließ sie den Dämon ein kleines Weilchen vor sich hin schmoren, bis sie dann letztlich das Wort ergriff, dabei aber immer noch den Blick von ihm abgewandt hielt. „Wir müssen reden", meinte sie trocken mit tonloser Stimme. Ihre Worte waren weder eine Feststellung, noch eine Frage, sondern vielmehr eine unwiderrufliche Aufforderung, die keinen Aufschub und keine Wiederworte duldete. Ein Befehl, dem sich zu widersetzen Ärandor nicht mächtig war.
Langsam erhob sich die Teufelstochter vom Bett, um hinter die Höllenhunde zu treten, die sich wie eine Mauer zwischen ihnen auftaten. Noch immer waren ihre Augen blutunterlaufen, die Wangen mit karminroter Flüssigkeit beschmiert. Ihre Haut erinnerte mehr an einen Vampir. „Kannst du dich daran erinnern, was gestern passiert ist? Oder an den Tag zuvor in der Hölle? Kannst du dich an irgendetwas von alldem erinnern? Wenn ja, sag mir, woran du dich erinnerst und warum du mich am liebsten mehr tot als lebendig sehen möchtest. Ich will jede beschissene Einzelheit von dir erfahren, jeden Gedanken, der dir durch den Kopf geht, jede Emotion. Ich will, dass du mir Antworten lieferst, Dämon. Und wage es ja nicht, mir diese nicht zu geben!"
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 07.07.2018 00:10
Auf ihre Aufforderung, mit ihr zu reden, reagierte er nicht. Fest lag der Blick des Schwarzhaarigen auf den Hunden vor ihm, die vorsichtig ihre Nasen nach ihm ausstreckten, wie bereits zuvor an seinem versteckten Fleckchen Garten, an welchem sie ihn aufgefunden hatten. Einer von ihnen - er glaubte zu wissen, es sei sogar der erste Besucher an jenem Tag gewesen - traute dem Dämon sogar bereits so weit, dass er sich, ganz entspannt, vor die Füße des Mannes legte. Ärandor selbst lauschte den Worten Nerea's, sprach jedoch selbst für eine Weile kein einziges Wort. Auch wagte er es nicht, sie anzusehen. Erst Minuten später erhob er seine Stimme. Dunkel und rau. ›Ich kann mich nicht daran erinnern.‹, murrte er zuerst. ›Wie ich es dir auch beim letzten Mal bereits sagte. Ich verliere meine Erinnerungen, wenn ich mich verwandle..‹, erklärte er erneut, mit einem verbissenem Unterton. Der Dämon hatte wahrlich keine Lust auf dieses Gespräch. Erst recht nicht, wenn sie ihm bereits in ihrem ersten Vortrag schon giftige Worte an den Kopf warf und es nicht auf die Reihe bekam, gesittet zu sprechen. Innerlich drehte er aufgrund ihres elenden Gefluches nur entnervt die Augen. ›Ich wiederhole mich erneut; ich erinnere mich an nichts und weiß demnach auch nicht, was du gerade von mir willst.‹, seinem bissigen Unterton hatte sich ein sachtes Knurren untergemischt. Wäre er ein Tier gewesen, hätte er wohl die Ohren tief im Nackenhaar vergraben. Schließlich sah er auf, richtete sein Augenmerk fest auf sie. ›Und spar dir deine Drohungen, Weib.‹, zischte Ärandor mit gerümpfter Nase. Seine Augen begannen, wie so oft in letzter Zeit, zu glühen und die Farbe zu wechseln. ›Wenn ich irgendwem an die Gurgel gehen will, sei es drum, ob du es willst oder der dreckige Bauer von nebenan; es hat dich absolut nicht zu interessieren, warum, wieso, weshalb ich das will. Und da interessiert es MICH herzlich wenig, wenn du nach Antworten verlangst! Ich führe dir nur all zu gern noch einmal vor; du bist hier in MEINEM Land, auf MEINEM Anwesen und hast nicht den Hauch eines Rechtes, mir irgendetwas zu befehlen und mich herum zu kommandieren. Merk dir das endlich.‹, es war kaum zu übersehen und zu überhören, dass Ärandor wieder einmal schlechtester Laune war.. Er zog die Hände aus den Hosentaschen hervor und quetschte sich grob mangt den Höllenhunden hindurch. ›Wenn du nichts sinnvolles von mir willst, dann verlasse jetzt mein Schlafgemach und geh mir aus den Augen!‹, knurrte er, drückte ruckartig die Klinke der Tür hinab und stieß diese mit Wucht auf. ›Denn ich habe kein Verlangen danach, mir weiter deinen Stuss an den Kopf knallen zu lassen, wenn es ohnehin nichts mehr bedeutet.‹, einen Moment lang presste er die Zähne fest aufeinander. ›Ohnehin hat nichts von alldem hier noch eine Bedeutung, wenn nicht all die Worte, die du selbst in der Hölle zu dir gemurmelt hast, eine Lüge waren.‹, murmelte er leise und wandte den Blick ab, trat lediglich beiseite und schwenkte eine Hand in Richtung der Tür. Eine "ausladende" Geste seinerseits. Danach wanderten beide Hände erneut in die Hosentaschen, der finstere Blick gen Boden. ›Doch stolz kannst du in gewisser Weise auf dich sein, Nerea.. Du hast es geschafft, mich so sehr um den Finger zu wickeln, dass ich meine eigenen Regeln breche, meine Mauern nieder reiße, mein Herz für dich öffne, Gefühle für dich aufbaue und dich hier einziehen lasse.. Das hat seit Jahrzehnten niemand auf die Reihe bekommen, so sehr sie es auch versucht haben.. Und du.. Du hast es innerhalb kürzester Zeit geschafft..‹, die Stimme Ärandor's war tief hinab gefallen und recht leise geworden. Klang nun vielmehr betrübt und heiser, als wütend und grollend.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 07.07.2018 01:28
Den Blick unentwegt auf den Dämon gerichtet, wartete die Teufelstochter auf eine Antwort, die sie wenigstens halbwegs zufriedenstellen würde. Das Ärandor sich nicht mehr an die Geschehnisse des vergangenen Tages erinnert konnte, damit hatte sie bereits gerechnet. Und dennoch hatte sie es von ihm selbst hören wollen. Aus seinem Mund, von seiner Stimme vorgetragen.
Die Hände zu Fäusten geballt, die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, lauschte sie dem, was der Dämon ihr zu sagen hatte. Es erfasste sie mit unfassbarem Zorn, dass er so mit ihr sprach und ihr wieder einmal zu verstehen gab, dass sie hier im Grunde überhaupt nicht erwünscht war. Aber was hatte sie auch anderes erwartet? Das er ihr um den Hals fiel? Wohl kaum. Stattdessen riss der Dämon die Tür des Schlafgemaches auf und wies sie an, das Zimmer zu verlassen. Er schmiss sie regelrecht raus, ohne auf eine einzige gottverdammte Frage von ihr geantwortet zu haben.
Nerea hatte das Gefühl an dem Druck in ihrer Brust zu ersticken. Jeden Moment ohnmächtig zu werden. Wie versteinert stand sie Mitten im Raum, nur wenige Schritte von Ärandor entfernt, der ihr noch immer die Tür aufhielt, damit sie endlich aus seinem Sichtfeld verschwand. Sie hatte gerade vorgehabt, ohne ein weiteres Wort das Gemach zu verlassen, als ein Satz sie dazu veranlasste innezuhalten. Ohnehin hat nichts von alldem hier noch eine Bedeutung, wenn nicht all die Worte, die du selbst in der Hölle zu dir gemurmelt hast, eine Lüge waren. Blinzelnd starrte sie Ärandor einige Sekunden einfach nur völlig verwirrt an, bis ihr langsam wieder einfiel, was sie am Höllenfeuer gesagt hatte. Nachdem sie sich in der vorangegangenen Nacht leidenschaftlich geliebt hatten... War das der Grund, warum der Dämon so sauer auf sie war und versucht hatte sie umzubringen? Wenn dem so war, dann... hatte er das nicht unbedingt Missverstanden – schließlich hatte sie es ja auch gesagt –, aber diesen Worten viel zu viel Bedeutung geschenkt. Nerea war aufgebracht, wütend gewesen. Da sagte man schon mal Dinge, die man gar nicht so meinte. Aber auch das konnte sie nicht als Ausrede vorbringen. Denn für das Gesagte, gab es keine Ausflüchte.
Tief ein uns aus atmend, trat Nerea auf Ärandor zu. Auf Höhe des Dämons blieb sie schließlich stehen, den Blick hinaus auf den Flur gerichtet. „Ich weiß was ich gesagt habe und es tut mir leid. Ja, es tut mir leid, Ärandor. Ich... hab das nicht so gemeint, dass ich mir wünsche, wir wären uns nie begegnet. Klar hätte ich mir durchaus einen anderen Mann als Gefährten vorstellen können, so ist das nicht...", zuckte sie dabei leicht mit den Schultern. „Aber nachdem ich dich näher kennen gelernt habe, musste ich einsehen, dass du gar nicht so übel bist. Und das sogar bevor wir zusammen das Bett geteilt haben!" Verzogen sich ihre Lippen dabei zu einem freudlosen Lächeln. „Ich war einfach nur so wütend, weil du mich abgewiesen hast, weil mein Vater sich so unmöglich benommen hat. Und das alles nur wegen diesem verfluchten Halsband hier..." Mit einem kräftigen Ruck zog sie an dem Metallband, was sich augenblicklich in ihr Fleisch einschnitt, aber sie ignorierte es. „Weist du Ärandor... du bist das erste mystische Wesen, was mir Vertrauen und Zuneigung entgegen gebracht hat, obwohl ich die Tochter des Teufels bin. Vor dir hatten alle nur Angst vor mir oder wollten deshalb in meiner Nähe sein, um von mir als Liebhaber benutzt zu werden. Aber seitdem ich dich kenne, möchte ich nicht mehr diese scheußliche Teufelstochter sein, die alle in Angst und Schrecken versetzt. Du hast mir gezeigt, dass es noch mehr Dinge gibt, für die es sich lohnt zu leben – und zu kämpfen!" Langsam wandte sie den Kopf in seine Richtung, um ihn das erste Mal an diesem Tage richtig anzublicken. „Soll ich dir sagen, was gestern passiert ist? Du hast versucht mich umzubringen! Ich bin einem deiner Diener über den Weg gelaufen, die mich mit deiner Aufforderung konfrontiert haben. Ich solle mich entscheiden, was ich denn nun möchte! Daraufhin bin ich so wütend geworden, dass ich mich auf die Suche nach dir begeben habe. Du warst im Garten, schon dabei dich in deine dämonische Bestie zu verwandeln. Ich habe dich provoziert, dich regelrecht darum angefleht, dass du dich vor meinen Augen verwandelst. Und schließlich hast du es getan. Wären deine Leute nicht dazwischen gegangen, hättest du mich umgebracht. Meine Rippen hast du mir ja schon gebrochen und meine Lunge zertrümmert. Aber was viel mehr schmerzt, ist dieses gottverdammte Ding hier...", deutete sie dabei mit einer Hand auf ihr Herz. „Als du mich an der Kehle gepackt und in die Luft gehoben hast, konnte ich spüren, wie Magie durch meinen Körper floss und das Halsband zum Beben gebracht hat. Du weist, unter welcher Bedingung sich das Halsband löst, oder? Nicht etwa aus Kraft oder des Willens wegen, nein. In diesem Moment habe ich irgendetwas gespürt, etwas für dich empfunden. Ob man so etwas Liebe nennt? Keine Ahnung, ich denke nicht. Ansonsten wäre das Halsband jetzt nicht weg. Aber Hass war es auch keiner. Nicht einmal, als du versucht hast mich umzubringen. Ich habe viele Fehler gemacht, Ärandor, die ich auch zutiefst bereue. Was soll ich nun mal sagen? Ich bin eine Höllenbraut, die ticken nun mal ein bisschen anders. Aber weist du was mich zutiefst verletzt hat? Das ich jenen Mann verloren habe, dem ich die Welt bedeutet habe. Nur, weil ich meine Gefühle und mein Temperament nicht unter Kontrolle habe. Mein Vater hat dich nicht umsonst in der Hölle gewarnt. Vielleicht es auch besser, wenn ich das Halsband niemals wieder mehr loswerde."
Langsam wandte Nerea ihren Blick wieder von dem Dämon ab, wobei sie sich mit der Hand über das Gesicht fuhr. „Ärandor? Es tut mir leid, dass ich so eine unmögliche Braut bin. Ich kann verstehen, wenn du mir nicht verzeihen kannst. Aber... das ist okay, weil ich beschlossen habe zu gehen. Ja, ich werde dieses Reich wieder verlassen. Doch ich werde nicht in die Hölle zurückkehren, nein. Ich werde in die Dimension der Unendlichkeit überwechseln, wo die Zeit keinerlei Bedeutung hat. Wenn dort einige Stunden vergangen sind, werden hier schon Tage oder Wochen vergangen sein. Wenn ich hundert Jahre dort bleibe, werde ich genügend Buße getan haben, um wieder in diese Welten zurückzukehren. Such dir ein Weibchen, was weniger frech, arrogant und eingebildet ist. Du hast wahrlich etwas besser verdient... Tut mir leid..." Und ohne sich noch einmal zu Ärandor umzuwenden, verschwand Nerea, um sich für alle Zeiten aus dem Leben des Dämonenkönigs zu streichen...
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Nywuh
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 10.07.2018 00:00
Gerade so erhaschte der Schwarzhaarige noch die Hand Nerea's, welche er sofort wieder zu sich zurück zog. Eilig, doch bedacht, platzierte er seine freie Hand an ihrer Taille. Rasch drehte er sie zu sich, um im nächsten Moment ihre wohlgeformten Wangen zu erfassen und seine Lippen sanft auf die ihren zu drücken, sie innig aber liebevoll zu küssen. ›Bleib hier.‹, wisperte er, die Augen noch geschlossen, als er nach dem Kuss die Stirn an ihre lehnte. ›Als ich dich in der Hölle dort am Feuer habe stehen sehen, diese Worte zu dir selbst sagend, über mich fluchend.. Es hat mich zutiefst verletzt..‹, gab er ehrlich zu, beginnend, ihr auf all ihre Worte eine Antwort zu geben, nachdem er für so lange Zeit nur da gestanden und still schweigend auf den Boden gestarrt hatte. ›Als Zusatz dann noch die Aussagen deines Vaters.. Ich war unglaublich wütend und aufgebracht. Gänzlich davon überzeugt, du hättest mich von Anfang an belogen und betrogen, mich ausgenutzt und alles, was du zu mir sagtest, niemals ernst gemeint.‹, Ärandor löste sich von ihr, ließ von ihrem Gesicht ab und griff vorsichtig nach ihren Händen, um diese fest zu halten und seine Finger zwischen die ihren zu graben. ›Kannst du dir vorstellen, was für ein Chaos in meinem Kopf ausgelöst hat? Gerade, als ich diese.. Empfindungen für dich habe, die ich nicht zu deuten weiß, höre ich derartige Dinge aus deinem Mund. Nachdem du dich mir anvertraut hast, solch schönen Worte in meine Ohren geflüstert hast, ich meine eigenen Regeln gebrochen und Mauern nieder gerissen habe, um mit dir intim zu werden und das Bett zu teilen.. Du hast mich so sehr davon überzeugt, dass du dich hier allmählich wirklich wohl fühlst und unserer gemeinsamen Zukunft offen und klar entgegen blickst..‹, sachte schüttelte er mit dem Kopf. Schnaufend und für einen Moment lang den Blick von ihren Augen abwendend. ›Es war mir von Anfang an egal, wer du bist und welcher Abstammung du bist. Ich.. wollte dich nicht wegen deinem Status. Ich wollte dich, weil.. du mir gefallen hast.‹, ein knappes Schnulterzucken seinerseits. ›Wie dem auch sei..‹, seufzte er und fuhr nach einer kurzen Pause fort. ›Den Grund für meine gestrige Verwandlung zu erfahren, versetzt mich ein wenig in Unbehagen, doch.. Es verwundert mich nicht. Dieses Erlebnis in der Hölle hat mit wirklich zur Weißglut getrieben.. Aber ich versichere dir, dass ich es nicht gezielt auf dich abgesehen habe, als ich mich verwandelte. Mein Biest will alles und jeden zerfleischen, was ihm in die Fänge gerät, also.. standst nicht nur du auf der Liste..‹, der Schwarzhaarige blickte bedröppelt auf. ›Ich frage lieber nicht, was du dir vorgestellt hast, was passieren würde, wenn du mich nach meiner Verwandlung provozierst. Oder.. weswegen du dich hättest ermorden lassen..‹, es war ihm wirklich ein Rätsel, wie man derart lebensmüde sein konnte.. ›Das dein Halsband sich beinahe in Luft aufgelöst hätte, ist ein gutes Zeichen, hm?‹, ein schwaches, aber zufriedenes Lächeln zuckte über seine Mundwinkel. ›Wir scheinen zumindest irgendwie auf dem gleichen Stand zu sein, was unsere Gefühle betrifft. Keine Ahnung, ob es Liebe ist.. Doch irgendetwas wird es schon bedeuten..‹, ein weiteres Mal kam Ärandor der Teufelstochter ein wenig näher, drückte ihr dieses Mal einen sanften Kuss auf die Nase. ›Ich bitte dich.. Geh nicht, Nerea. Mein Hass ist verflogen. Du hast mir die Augen geöffnet und mir alles erklärt. Und.. wäre es nicht eine Schande, wenn wir nun alles, was wir in gewisser Weise aufgebaut haben, nun wegwerfen? Es vermag nicht viel zu sein, doch immerhin ein schöner Funken von einem gewissen Etwas. Und genau das ist der Grundstein für all die Dinge, denen wir vor kurzer Zeit noch lächelnd entgegen gesehen haben.‹, schmunzelnd, etwas rosa um die Wangen, sah der Dämon zu Boden. ›Sieh nur, was du angerichtet hast..‹, leise und kurz lachte er auf. ›Du hast mich so sehr um den Finger gewickelt und dich in meinem Kopf und Herzen eingenistet, dass ich dich nicht mehr missen möchte und dich nun anflehe, an meiner Seite zu bleiben und weiterhin die dümmsten Geschichten durchzustehen. Gemeinsam.‹, aus glänzenden Welpenaugen schielte er zu ihr hinauf, fragend und abwartend.
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 10.07.2018 01:09
Die Teufelstochter hatte gerade einen Fuß über die Schwelle des Schlafgemaches gesetzt, als sie auch schon spüren konnte, wie sich sanft, aber bestimmend, warme Finger um ihr Handgelenk schlossen und sie somit daran hinderten, den Raum zu verlassen. Blinzelnd warf sie einen Blick über ihre Schulter, wo sie auf ein Paar blaugrauer Augen traf, die sie durchdringend anblickten. Wie in Zeitlupe wandte sich Nerea dem Dämon zu, dessen Hand sich an ihre Taille legte und danach ihr Gesicht umfing. Und noch bevor sie so richtig realisieren konnte, was eigentlich geschah, spürte sie auch schon ein samtweiches Lippenpaar, welches ihre Eigenen verschloss. Ganz automatisch schloss Nerea ihre Augen, um den Kuss zu erwidern, der nur so vor Emotionen überquoll.
Leise stieß die Teufelstochter den angehaltenen Atem aus, kaum das sich der Dämon von ihr löste und sie bat zu bleiben. Noch nie hatte jemand den Wunsch geäußert, sich in ihrer Nähe aufhalten zu dürfen. Zeit mit ihr zu verbringen. Nerea konnte spüren, wie ihr augenblicklich das Herz schwer wurde und sich ein dicker Kloß in ihrer Kehle bildete. Ihr hellgraues Augenmerk zitterte, als Ärandor seine Stirn gegen ihre presste, sein Atem ihre Wangen kitzelte. Sie bereute es zutiefst, den Dämon so sehr verletzt zu haben. Am liebsten hätte sie sich ihr Herz herausgerissen und es ihm zu Füßen gelegt, um ihre Reue kenntlich zu machen. Ihm zu zeigen, wie sehr ihr das alles Leid tat.
Nerea schwieg, während Ärandor sprach und ihr erzählte, was in seinem Kopf vor sich ging. Er war genauso aufgewühlt wie sie selbst. Wusste nicht, was er denken oder gar fühlen sollte. Seine Worte riefen ein ganzen Inferno an Gefühlen hervor. Glück, Freude, Kummer, Schmerz, Leid. Sie hatte ihn niemals so verletzen wollen. Vor allem, nachdem sie sich so nahe gekommen waren und sich bereits angefangen hatten, eine gemeinsame Zukunft auszumalen. Es gefiel Nerea, wie der Dämon über sie sprach. Nicht abwertend und abweisend, sondern davon, wie sehr er sie mochte und in sein Herz geschlossen hatte. Ja, sie hatte wahrlich aus dem großen, finsteren Dämon ein handzahmes Lämmchen gemacht, was ihr nun nachlief und welches sie mit ihren Worten und Taten schwer verletzen konnte. Dabei wollte sie doch nicht weiter, wie diesem Mann zu gefallen!
Bei seinem leisen Lachen, dem Blick, mit welchem er sie musterte, brachen letztlich auch bei Nerea sämtliche Dämme. Und ohne lange darüber nachzudenken, war es nun die Teufelstochter, die ihre Hände nach seinen Wangen ausstreckte, ihn zu sich hinabzog und seine Lippen mit ihren verschloss. „Es tut mir so leid...", flüsterte Nerea, noch immer ganz benommen von all den schönen, aber auch traurigen Worten. „Ich werde bleiben", versprach sie ihm. „Ich... ich werde für immer bei dir bleiben! Weist du eigentlich, wie unglaublich glücklich du mich gerade machst? Mich hat noch nie einer darum gebeten zu bleiben." Mit leuchtenden Augen blickte sie zu Ärandor auf und genau wie am vorangegangenen Tage, im Garten, bildete sich um ihre Iris ein feuerroter Schein. „Ich mag es, mich in deiner Gegenwart aufzuhalten, mit dir Zeit zu verbringen. Ich... ja... Ich finde es sogar höchst angenehm, mit dir durch den Garten zu spazieren und unter freiem Himmel zu speisen. Aber genauso sehr mag ich es auch, mit dir vor dem Kamin zu sitzen oder in heißen Quellen zu baden. Und was die Ereignisse von gestern anbelangen. Nun..." Leicht beschämt blickte sie zu Boden, wobei sie mit dem Kopf schüttelte. „Nein, frag lieber nicht, was mir da durch den Kopf gegangen ist und warum ich so lebensmüde war und mein Leben riskiert habe. Ich... bin halt eine Höllenbraut. Logisches Denken liegt uns nicht sonderlich." Verlegen grinsend sah sie dann wieder zu dem Dämon auf. „Ich kann es spüren, wenn wir uns so nahe sind, wie das Blut durch mein Adern pulsiert und mit Magie durchtränkt wird. Im Augenblick kann ich zwar noch nicht auf sie zugreifen, doch sie macht sich bereits wieder bemerkbar. Irgendetwas ist da zwischen uns Dämon und ich würde meinen hübschen Hintern darauf verwetten, wenn es eines Tages nicht sogar Liebe wäre, die uns aneinander bindet."
Vorsichtig trat Nerea noch einen Schritt näher auf Ärandor zu, um ihre Wange an seine Brust zu pressen und die Augen zu schließen. Tief atmete sie seinen exotischen Duft ein, der sie an eine wilde Mischung aus Leder, Lavendel und Kirschholz erinnerte. „Ich werde bei dir bleiben", versprach sie ihm erneut. „Ich werde noch oft über dich fluchen, Dämon. Doch nimm dir das bitte nie wieder so sehr zu Herzen. Es ist mein ungezügeltes Temperament, das Feuer der Leidenschaft, was in meinen Adern wütet und mich dazu veranlasst manchmal Dinge zu tun oder zu sagen, die ich so nicht meine. Maßregel mich, schrei mich an. Aber bitte tu mir nie wieder so weh. Weder... körperlich noch seelisch."
`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen.
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Nywuh
Gelöschter Benutzer
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Nywuh am 10.07.2018 19:08
Beinahe schon gierig schlang der Dämon seine kräftigen Arme um den Körper Nerea's, als diese sich an seine Brust schmiegte. ›Das Versprechen, mir deine Worte nicht zu Herzen zu nehmen, kann ich dir nicht geben. Alles, was du sagst, kann mich verletzen. Doch kann ich dir versichern, dass ich niemals wieder so weit kommen werde, dich verjagen und aus meinem Leben streichen zu wollen.‹, sanft vergrub er die Nase in ihrem weichen Haar, während er einen Moment lang die Augen schloss und die Nähe der Teufelstochter sehr genoss. Nach einigen Minuten wurde die schöne Stille von einem langgezogenen, lauten Magenknurren seinerseits durchbrochen.. Es kam so plötzlich und absolut unerwartet, dass es Ärandor ein leises Kichern entlockte. Trotz dessen ließ er Nerea nicht los. ›Ich habe so großen Hunger, ich könnte einen ganzen Drachen verschlingen.‹, sagte er bloß, den zusammen laufenden Speichel eilig verdrängend, als ihm seine liebsten Speisen in den Sinn kamen. ›Was hältst du davon, uns nach all diesen Anstrengungen erst einmal zu stärken und anschließend das zu unternehmen, was uns in den Sinn kommt?‹, vorsichtig löste er sich von der Teufelstochter, die Hände wieder an ihrer Taille platziert. Warm lächelnd sah er sie an. ›Ich bin sogar bereit, zu sagen; ich richte mich ganz nach dir. Du sagst mir, was du unternehmen möchtest. Und genau das tun wir dann auch. Deine Wauzis dürfen natürlich mitkommen.‹, aus dem Augenwinkel heraus schielte er schmunzelnd zu den Höllenhunden, die sich noch immer mit ihnen im Raum befanden, allerdings Abstand zu den beiden gehalten und sie in Ruhe gelassen hatten.