-|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

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„Wow, meine Macht besteht darin, anderen Leuten Angst einzujagen. Top! Ich bin begeistert! Angst, die im Grunde völlig unbegründet ist, weil ich niemanden ohne meine magischen Kräfte ernsthaft verletzen kann. Klar, ich kann ein bisschen kratzen und beißen. Aber davor brauch nun wirklich niemand Angst zu haben. Das kann ja jeder!", stieß Nerea verächtlich zischend hervor. „Keine Sorge, ich werde meine Kräfte – wenn ich sie denn jemals wieder zurückerlangt habe –, schon nicht einsetzen, um irgendjemandem ernsthaft zu schaden. Keine Sorge!", hob sie dabei abwehrend die Hände. „Ich hab dir versprochen keinen Mist mehr zu bauen und... daran werde ich mich auch halten! Es wird mir zwar schwer fallen, meine Kräfte zu beherrschen, wenn mich der Zorn packt, aber... ich werd das schon hinbekommen. Irgendwie halt...", zuckte sie dabei leicht mit den Schultern.
Danach kamen sie wieder auf das Hochzeitsoutfit und dunkle Farben zu sprechen. Anscheinend war der Dämon von schwarz doch nicht ganz so abgeneigt, wie zuerst angenommen. Dunkle Kleidung schien ihm jedenfalls nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil! „Also wenn ich ein schwarzes Kleid tragen würde, wäre das okay? Nicht das ich jetzt vorhabe, eines bei unserer Vermählung zu tragen. Aber es würde nicht abschreckend auf dich wirken?" Vielleicht sollte sie dem Dämon einmal ihr Sammelsurium an Kleidern präsentieren? Die waren zwar alle in dunklen Farbtönen gehalten, aber vielleicht gefielen sie ihm ja? „Die wichtigsten Stellen meines Körpers werden immer bedeckt sein. Und der Rest... tja, dass weiß nur der liebe Gott alleine. Aber so ein bisschen zum Träumen darf ein knapp geschnittenes Kleid schon anregen, oder? Ich würde es sogar ganz reizend finden, mit einem einfachen Kleid der Männerwelt den Kopf zu verdrehen. Aber ich glaube... die Zeiten sind jetzt vorbei, wo ich mich als Frischfleisch zur Verfügung stellen muss. Jetzt habe ich ja dich, Dämon. Und nur du alleine musst dich sabbernd durch deine Geilheit auf mich stürzen und mir die Wäsche vom Leib reizen." Bildete sich bei ihren Worten sogleich ein breites Grinsen auf ihren Lippen. „Würdest du dir denn wünschen, dass ich mal beim Abendessen ein Kleid anziehe? Nur für dich?"

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Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´  

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»Nun..«, seufzte der Dämon. »Ansichtssache..«, ein Schulterzucken seinerseits. »Ein schwarzes Kleid kann mir durchaus gefallen, ja. Je nach Schnitt und Aufmachung. Ich habe, wie bereits erwähnt, nichts gegen dunkle Farben an sich.. Ich mag auch schwarze und dunkelrote Rosen sehr gern, ebenso Friesen-Pferde, die pechschwarz sind.. Ich trage immerhin auch schwarze und dunkelblaue Anzüge. Würde ich dunkle Farben durch und durch hassen, würde ich mir wohl selbst meine Haare und Flügel schwarz färben.«, Ärandor schüttelte den Kopf. »Und selbst mit einem einfachen Kleid kannst du Köpfe verdrehen. Es muss nicht immer kurz und wenig bestofft sein. Es kommt ganz auf die Geschmäcker der Leute und das Aussehen des Kleides an. Es soll auch Männer geben, die darauf stehen, wenn ihr Weib einen Kartoffelsack am Körper oder eine Papiertüte auf dem Kopf trägt.«, er musste schmunzeln. Dieses Schmunzeln versiegte jedoch recht schnell. »Leider werde ich nicht der einzige sein, der sich gierig auf dich stürzt, wenn du einen absoluten Psychopathen erwischt und in eine sehr ungünstige Situation gerätst.«, seine Stirn schlug sich in Falten. Es war Tatsache, dass es viele gefährliche Männer gab, die in Frauen nur Objekte sahen, die ihnen ihre Lüste zu befriedigen hatten.. »Ich würde es nicht unbedingt als Wunsch aussprechen, da es dann wirken würde, als wäre es.. Verlangen. Aber ich kann behaupten, dass es mir nicht missfallen würde, wenn du des öfteren ein schönes Kleid anziehst. Sei es am Tage oder zum Abendessen. Dann, wann es eben für dich bequem und angebracht erscheint.«

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„Ich hatte nicht vorgehabt Kleider außerhalb der Burgmauern zu tragen. Das... würde nicht dem Sinnbild einer Teufelstochter entsprechen. Und außerdem... bin ich auch nicht sooo der große Fan von Kleidern. Bei einem gegebenen Anlass oder netten Dinner wäre ich durchaus nicht abgeneigt. Aber ansonsten ziehe ich es doch vor, schwarze Hosen und bodenlange Mäntel zu tragen", erwiderte Nerea mit den Schultern zuckend, wobei sie leicht in Gedanken versunken in ihren Becher voller Blutmet starrte und das Gebräu ein wenig hin und her schwenkte.
„Keine Sorge, ich werde mich schon nicht von irgendwelchen Psychopathen anmachen lassen. Zudem... wüsste ich eh nicht, wo ich auf solche netten Kerle treffen könnte. Etwa unten im Dorf, in der Taverne? Nein, ich denke eher nicht. Nach meinem letzten Besuch... sollten inzwischen alle wissen, dass ich zu dir gehöre. Sie werden freiwillig die Finger von mir lassen aus Angst, diese zu verlieren. Und außerdem... will ich auch gar nicht, dass mich irgendjemand anderes anguckt und attraktiv findet, außer du..." Ein Eingeständnis, welches Nerea viel Überwindung kostete. „Ich bin immerhin deine Braut! Und nur du sollst Augen für mich haben. Niemand sonst." Natürlich würde sie es nicht verhindern können, wenn andere sie anstarrten oder beobachteten, aber in erster Linie, wollte sie nur Ärandor gefallen. Ein merkwürdiger Gedanke, wenn man bedachte, dass sie noch vor kurzem die Hure der Hölle dargestellt hatte und mit jedem in die Kiste gestiegen war.
„Ich würde den Wunsch nach einem hübschen Outfit nicht als Verlangen betrachten. Klar solltest du deine Braut so akzeptieren, wie sie ist. Aber wenn ich mich ein klein wenig an die Gegebenheiten hier anpasse – und sei es nur für ein paar Stunden –, würde das nicht unbedingt einen Weltuntergang für mich darstellen. Ich würde damit viel eher meinen guten Willen unter Beweis stellen und dir zeigen, dass ich auch anders sein kann, wie nur abgrundtief böse." Konnte sie sich dabei nur schwer ein kleines Schmunzeln verkneifen.

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Die Worte Nerea's entlockten dem Dämonenkönig ein herzliches Lächeln. Es erfreute ihn und erwärmte sein Herz, diese Aussagen aus ihrem Munde zu hören. Nach all dem Herzschmerz tat es gut. Auch wenn jede normale Person wohl noch ein gesundes Maß an Misstrauen weiter führte. Nicht so Ärandor, der scheinbar alles abgelegt hatte und der Teufelstochter wieder durch und durch zu vertrauen schien. Ihm hatten die Erklärungen und das beruhigende Gespräch gereicht, ihn zufrieden und glücklich gestimmt. Wenn auch ganz versteckt und verdrängt, war aber dennoch ein kleiner Funke in seinem tiefen Inneren vergraben, der den Stress, die Streitigkeiten und all die Gedanken der letzten Zeit zusammen hielt und ihn früher oder später sicherlich noch einmal an das Geschehene erinnern würde, selbst wenn es nur in einem schlechten Traum war. »Nun..«, begann er nach einer kleinen Weile. »Wie gesagt; ich möchte nicht, dass du dich jemals wieder in deinem Leben zu irgendetwas zwingst. Oder zwingen lässt.. Somit sollst du nicht einmal daran denken, dich zu verstellen oder einzuordnen, bloß, um mir zu gefallen.«, der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. »Nerea..«, seufzte er nach einem kräftigen Schluck aus seinem Krug, den er beim Erheben seiner Stimme auf der Tischplatte abstellte, bevor er sie eindringlich ansah und ein sanftes Schmunzeln aufsetzte. »Sei es drum, ob mir deine Kleidung gefällt oder nicht.. Ich sehe dich gern an. Und weißt du, was ich tue, wenn mir ein Kleidungsstück an dir nicht einmal im Ansatz gefällt? Ich sehe in dein Gesicht und konzentriere mich darauf, wie wunderschön dein Gesicht ist. Wie sehr deine Augen im Lichtschein glänzen und wie sie zu strahlen beginnen, wenn du etwas siehst, was dir gefällt. Eine schönere Frau könnte ich mir gar nicht an meine Seite wünschen. Denn es gibt keine, die schöner ist. Außer meiner Mutter.«, grinsend zwinkerte er. Kurz darauf schwang die große Tür des Speisesaales auf. Das Essen wurde herein getragen. Ärandor runzelte die Stirn. War denn etwa schon so viel Zeit vergangen? 

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Mit einem trägen Lächeln auf den Lippen, die Finger um ihren Becher mit Blutmet geschlungen, blickte sie zu dem Dämonenkönig auf, der sich zu ihrer Linken, an der Stirnseite der langen Tafel befand. Für Ärandor wollte sie tatsächlich alle Regeln und Gepflogenheiten über Bord werfen und alles in ihrer Macht stehende tun, um ihm zu gefallen? Ein merkwürdiger Gedanke, der sich sogar noch absurder anhörte, als er über ihre Lippen kam. Und dennoch... Ja, sie wollte von dem Dämon anerkannt und akzeptiert werden. Nie wieder in seinem langen, unendlichen Leben sollte er Augen für eine andere Frau haben oder sich eine andere Braut an seine Seite wünschen.
Das Lächeln auf ihren Wangen wurde sogar noch eine Spur breiter, als er davon sprach, sie würde sich für ihn zu nichts zwingen müssen. Und als er dann auch noch anfing, ihr Komplimente zu machen und ihre Schönheit bewunderte, war sie wirklich kurz davor ihn zu packen und zur Belohnung bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen. Nur schade das in diesem Moment gerade die Bediensteten kamen und das Essen servierten. Dann würden sie den Kuss wohl auf später verschieben müssen. Wie bedauerlich aber auch auch!
„Du bist so süß Dämon und trotzdem schrecklich eingebildet und arrogant! Sie das... als eine Art Kompliment meinerseits", meinte sie grinsend, bevor sie sich den Bediensteten zuwandte, welche die zahlreichen Speisen auf der langen Tafel hübsch drapierten und sich anschließend mit einem Knicks, von ihnen verabschiedeten. „Ich bin am Verhungern, Dämon! Es wird mir eine Freude sein, dass alles in mich rein zustopfen. Aber keine Sorge, für dich werde ich schon noch etwas übrig lassen", war es nun Nerea, die dem Dämon frech zuzwinkerte und sich danach den Teller volllud. Allein bei dem Duft dieser göttlichen Speisen lief ihr das Wasser im Mund zusammen und während sie noch dabei war einen Löffel voll Lasagne auf ihren Teller zu schaufeln, schob sie sich beinahe zeitgleich ein Stückchen Kräuterhähnchen in den Mund. „Mhmm... köstlich!", seufzte sie zufrieden.

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Vorfreudig rieb der Dämon die Handflächen aneinander, während er hungrif über das Buffet sah. »Nicht nur du hast derart großen Hunger, Kleines.«, er leistete der Tat Nerea's Folge und machte sich ebenfalls über das Essen her. Von jeder einzelnen Platte schob er eine Kleinigkeit auf seinen eigenen Teller, bevor er sie genüsslich verspeiste. Liebend gern hätte er den wohligen Worten und Geräuschen der Teufelstochter während des Essens beigestimmt, doch hielt er sich zurück und verkniff es sich. Nicht etwa, weil ihn jemand dabei hören könnte. Vielmehr aus der Gewohnheit heraus. Denn immerhin schickte sich derart lautes Mampfen nicht für den Adel.. Für einen kurzen Moment schloss Ärandor die Augen und ließ sich den Inhalt seines Mundes auf der Zunge zergehen. »Unglaublich gut..«, wisperte er leise, ehe er den nächsten Bissen zwischen seine Zähne warf. Und so fuhren sie fort, mampften sich quer über den Tisch und befüllten ihre Bäuche bis zum beinahen Platzen. Irgendwann lehnte der Dämonenkönig sich in seinem Stuhl zurück, den Krug voll Whiskey in der rechte Hand, und prustete laut aus, während er die linke Hand auf dem deutlich angequollenen Bauch bettete. »Nun bin ich satt.«, murmelte er. »Ich wage zu behaupten; Essen und Trinken hat noch nie so gut geschmeckt!«

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Anstatt sich an dem Dämon ein Beispiel zu nehmen und sich mit gesitteten Tischmanieren über ihr Essen herzumachen, aß die Teufelstochter einfach, wie es ihr beliebte. Ob nun mit Gabel oder Löffel, spielte dabei genauso wenig eine Rolle, wie die Möglichkeit, dass ihre Finger bei dem Festmahl schmutzig wurden. Nerea hatte Hunger und da interessierten sie weder Tischsitten, noch gutes Benehmen! Es zählte nur die Leere in ihrem Magen zu füllen und diesen zu besänftigen.
Minuten, Stunden oder vielleicht auch Tage später, hatten sie beinahe das gesamte Buffet leergeräumt. Nur noch vereinzelt befanden sich Überbleibsel in den Schüsseln oder auf den Porzellantellern. Obwohl Nerea bereits pappsatt war, schob sie sich weiterhin erbarmungslos die letzten Löffel ihrer Mousse au Chocolat in den Mund. Wenn sie heute Nacht vor Bauchschmerzen nicht schlafen konnte, wusste sie warum. Aber das Essen war einfach zu gut gewesen, um mittendrin abzubrechen. Und außerdem wollte sie dem Dämon in nichts nachstehen!
Aus den Augenwinkeln schielte sie zu Ärandor hinüber, der auch ganz schön geschafft wirkte und aus allen Nähten zu platzen drohte. „Wie war das noch gleich: Wenn wir das gesamte Buffet ausmerzen können, fragst du dich, ob unsere Mägen eine gesunde Größe haben? Hier hast du die Antwort! Nein, haben sie nicht. Wir müssen lebensmüde gewesen sein, um das alles aufzufuttern. Aber... es soll ja schließlich auch nichts weggeworfen werden oder schlecht werden", erklärte die Teufelstochter träge lächelnd. „Den Spaziergang werden wir dann wohl um einige Stunden verschieben müssen und ich hab mich schon so sehr darauf gefreut, im beißenden Sonnenlicht durch den Garten zu wandern. Wie ärgerlich aber auch!", zog sie dabei einen übertriebenen Schmollmund, bevor sie sich leise seufzend in ihren Stuhl zurückfallen ließ und den leeren Dessertbecher auf den Tisch vor sich stellte.

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»Es erscheint mir, wie ein wahres Wunder..«, Ärandor ließ den Blick über den leer gefegten Tisch schweifen. Anschließend zuckte er mit den Schultern. »Und bezüglich des Spazierganges.. Da lege ich keinen Widerspruch ein. Mir ist gerade nicht danach, mich zu bewegen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich wirklich bezweifle, es wäre in diesem Zustand überhaupt möglich.«, Stirn runzelnd schüttelte er den Kopf. Derartig vollgefressen war er seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen. Aber nach diesem unglaublichen Hunger tat es wahrlich gut, sich den Magen so voll zu schlagen und ordentlich gesättigt zu sein. »Ein Spaziergang in der Abendröte hat doch auch etwas schönes.«, und vor allem romantisches, wie er fand. »Vermutlich noch bei weitem schöner, als ein Spaziergang am Tage. Es soll mich nicht stören. Die Idee finde ich sogar noch besser.«, prustend fuhr er sich durch's Haar. Besäße der Dämon Rollstühle, wäre er wohl auf äußerst seltsame Gedanken gekommen. Doch diese Objekte gehörten nicht zu seinem Inventar.. Selbst im schlimmsten Notfall würden seine Bediensteten und der Arzt erst einmal mühselig welche auftreiben müssen. Bei dem Gedanken, sich selbst und Nerea kugelrund in Rollstühlen durch den Garten und die erreichbaren Ebenen der Burg kullern zu sehen, musste der Schwarzhaarige schmunzeln. »Womit vertreiben wir uns die Zeit, bis wir uns wieder von der Stelle bewegen können? Hast du zufällig irgendwelche Einfälle?«

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Bei seinen Worten weitete sich das träge Lächeln zu einem breiten Schmunzeln aus, wobei sie sich mit den Unterarmen auf den Lehnen ihres Stuhls abstützte und die Beine weit unter den Tisch schob. Das sie dabei aussah wie im siebten Monat schwanger, störte sie gerade herzlich wenig. Sie fühlte sich einfach nur pappsatt, kugelrund und ziemlich zufrieden. Ein Gemütszustand der sich normalerweise nicht so schnell bei ihr einstellte. Immerhin befand sie sich gerade in einer recht ungünstigen Lage: Bewegungsunfähig und damit leichte Beute bei einem Angriff! Nicht das Nerea davon ausging, das irgendjemand in diesem Augenblick auf die Idee kommen würde und sie angreifen wollte. Aber man konnte ja nie wissen! Vorsicht war besser als Nachsicht, wobei... diese Option hatte sie mit ihrer Fressorgie im Augenblick verspielt. Verdammt! Dann würde wohl der Dämon an ihrer Seite sie vor möglichen Angreifern beschützen müssen, nur... wenn sie so darüber nachdachte... Aus den Augenwinkeln schielte sie zu Ärandor hinüber, woraufhin sie sich nur schwer ein Grinsen verkneifen konnte. Nein, auch der Dämon würde ihr nicht zur Hilfe eilen können. Na ja, dann würden sie halt beide vollgefressen hier an der langen Tafel sterben.
»Nichts ist unmöglich«, erwiderte die Teufelstochter mit einem Schulter zucken. »Gut das wir die selben Ansichten teilen, was den Spaziergang anbelangt. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich nachher dann auch Ramsey, Payman und Jahi mitnehmen wollen. Die Abenddämmerung sollte ihnen weniger ausmachen, wie das beißende Sonnenlicht. Apropos... wo stecken die Drei eigentlich?« Neugierig blickte sich Nerea in dem großen Speisesaal um, was ihr alles andere als leicht viel, mit der Murmel die sie vor sich her trug. »Mhm... wahrscheinlich sind sie wieder unten im Keller oder stromern irgendwo durch den Palast. Sie werden sich schon zurecht finden.«
Danach wandte sie sich wieder dem Dämon zu, der sich nun nach einem unterhaltsamen Zeitvertreib erkundigte. »Du... könntest mir etwas über dich erzählen«, schlug Nerea vor. »Gab es in deinem Leben schon einmal eine Frau, für die du alle Regeln über Bord geworfen hast? Bei der du dich nur noch von deinen Gefühlen hast leiten lassen? Mit wie vielen Frauen warst du vor mir schon zusammen? Du wirst ja nicht... eine Million Jahre in Enthaltsamkeit gelebt haben«, wobei sie ganz nebenbei wieder einmal auf sein Alter anspielte, welches er ihr immer noch nicht verraten hatte.

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Gegen die Begleitung ihrer Höllenhunde hatte er nichts einzuwenden. Somit schüttelte er den Kopf, ein „Ist schon in Ordnung" vor sich her murmelnd, ehe er ein kleines Lächeln aufsetzte. Als die Frage aufkam, wo die Wesen überhaupt steckten, zuckte er mit den Schultern und folgte dem Blick der Teufelstochter durch die Räumlichkeit. „Vielleicht ärgern sie auch gerade meine Bediensteten oder Pfauen..", Stirn runzelnd sah er zu der dunkelhaarigen Frau hinüber. Doch tat Ärandor dies mit einem weiteren Schulterzucken ab und machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Menschen wie Vögel würden sich im Fall der Fälle schon zu helfen wissen.. Er selbst hatte bereits von seiner Köchin mit dem Nudelholz eines übergebraten bekommen, weil er sich viel zu leise an sie heran geschlichen hatte. Sie hatte sich so sehr erschreckt, dass sie aus purem Reflex gehandelt hatte. Trotz leichter Gehirnerschütterung hatte er darüber bloß lachen können. Auch heute dachte der Dämon eher mit einem Schmunzeln daran zurück. Wie konnte er ihr böse sein? Dinge passierten nun mal. Und lieber eine schreckhafte Angetellte, die einem sofort etwas an den Kopf pfefferte, als jemand, der kaum irgendetwas wahr nahm und bei einem wirklichen Feind innerhalb weniger Sekunden starb..

„Etwas über mich erzählen?", wiederholte er die Worte Nerea's fragend und prustete ratlos mit lautem Geräusch etwas Luft aus. Zum Glück nahm die junge Frau ihm die Entscheidung, was er nun erzählen sollte, ab und schlug ihm gleich einige Dinge auf den Tisch, die sie wissen wollte. „Nun..", begann er, sich am Hinterkopf kratzend, zuerst etwas überfordert mit so vielen Fragen. „Es gab bisher keine Frau, nein. Du bist die erste, die mich zu so etwas gebracht hat.. Eigentlich habe ich mein ganzes Leben an meinen Vorsätzen und Regeln festgehalten. Tja.. Und dann kamst du..", Ärandor schmunzelte. „Damit ist nicht gesagt, dass ich mich nie von meinen Gefühlen hätte leiten lassen.. Es gab immerhin eine Zeit, in der ich Sex nicht in diese ganze Regel-Geschichte einbezogen habe..", es war schwerer zu erklären, als es eigentlich wirklich war. „Was die Anzahl an Frauen betrifft..", er holte lautstark tief Luft, verharrte einige Sekunden lang mit angehaltenem Atem und lachte anschließend auf. „Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen.", kicherte er. Die Anspielung auf sein Alter ignorierte er gekonnt.