Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Die Inzest-Assoziation kam von zwei Usern, die deinen (jetzt gelöschten) Blogbeitrag kommentiert haben. Und ja, der Gedanke liegt nahe aus den in meinem ersten Beitrag genannten Gründen.

Ansonsten habe ich lediglich darauf hingewiesen, dass du dich in einem Grenzbereich befindest, und darum gebeten, Fingerspitzengefühl zu beweisen. Wie ein- oder mehrdimensional du und dein Schreibpartner Figuren und Handlung im Endeffekt anlegt, ist für mich irrelevant.

Deinen Rollenspielansatz jetzt mit dem Brechen gesellschaftlicher Tabus zu begründen, halte ich für äußerst gewagt. Um das zu erreichen, hättest du meines Erachtens einen anderen Grundton und eine andere -stimmung wählen müssen oder zumindest darauf hinweisen können, dass du absichtlich provozieren möchtest.
So klingt es für mich lediglich nach einer im Nachhinein angebrachten Begründung für ein erotisches Play – aber das kann, wie gesagt, auch nur meine Wahrnehmung der Dinge sein.

Du hast recht, Literatur soll empören und provozieren. Aber bitte an der richtigen Stelle.

Wir sind hier ein Forum, in dem sich viele Minderjährige bewegen. Das ist nicht der passende Ort, um auf solch offensive Art und Weise diese Themen anzusprechen. Wenn du dich mit Zensur oder Indexierung auseinandersetzen willst, dann formuliere das bitte konkret in deiner Handlung, statt es im Nachgang als Argument anzubringen.

Ansonsten:
Es gibt nicht umsonst eine Altersempfehlung, auch in der Literatur, auf die die Verlage großen Wert legen. Man denke nur an die Diskussionen über Colleen Hoover, die stark in der Kritik steht, weil sie ihr neustes Buch, einen Thriller, im New Adult Genre veröffentlich hat.

Wir als Mods haben eine Verantwortung für die User. Aus diesem Grund ist es wichtig, präventiv tätig zu werden. Ich denke, wir konnten die Sachlage ausreichend klären: Du kannst dein Play so schreiben, und nach unserem Gespräch gehe ich davon aus, dir auch die Risiken entsprechend dargelegt zu haben.

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

nur weils erlaubt ist heißt es nicht dass es auch gut ist wtf
unglaublich

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Sorry, mein Temperament ging mit mir durch.

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Hey :)
Natürlich habt ihr das Recht, eure Meinung zum Sachverhalt zu äußern, aber ich muss ehrlich sagen, dass mir die beiden letzten Beiträge ein eher schlechtes Gefühl vermitteln.
Ich denke, wir waren gerade auf einem guten Weg der Klärung, und ich fürchte, dass diese fast unverhohlenen Angriffe das Gegenteil bewirken und das Gespräch ziemlich schnell von einer neutralen auf eine persönliche Ebene holen werden – was ich persönlich wirklich schade fände.

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

ist mir relativ egal

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Ist da jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden oder einfach nur unfreundlich as unangebrachter gehts nicht?

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Ich würde mich als Jurastudentin nun auch gerne dazu äußern, da hier ja oft das deutsche Gesetz als Rechtfertigung für die Handlung genutzt wird!

Nur das Gesetz als Argument dazuzuziehen, finde ich tatsächlich etwas gewagt und nicht gerade schlagfertig. Nur, weil etwas nach deutschem Gesetz erlaubt ist, heißt es nicht sofort, dass es auch das Richtige ist, sollte man es tun!!

Es gibt, besonders im Recht, alleine schon zahlreiche Diskussionen darüber, ob gewisse Strafmaße angebracht sind oder nicht (siehe Mord).
Kein Rechtssystem ist perfekt, auch nicht das Deutschlands, obwohl wir hier eigentlich so gut wie jeden Bereich breit decken! Aber Deutschland ist ein Land voller Klugscheißer, und das heißt, dass sich immer irgendjemand auf sein Allgemeines Persönlichkeitsrecht berufen wird, mit den Worten „Wieso ist das verboten? Ich darf lieben, wen ich will und schlafen, mit wem ich will!", und damit kann jedes noch so kleine Gesetz irgendwie argumentativ, zumindest kurz, ausgehebelt werden.

Und es mit Rechten der Homosexuellen zu vergleichen, finde ich tatsächlich ziemlich fragwürdig.
Recht ist Gewohnheit, formt sich mit der Zeit und den Normen, durch verschiedene Meinungen, die im Land selbst meist viel Zustimmung bekommen. Klar, einer spielt bei der Gesetzgebung immer Gott, und der Serienmörder wird sich auch auf den Schlips getreten fühlen, wenn ihm sein Morden verboten wird, genauso wie der Neffe, der die Tante liebt und andersrum.
Aber während vor 50 Jahren noch jeder zu engstirnig war, Homosexuelle und ihre Ehen zu erlauben und als richtig und normal zu betiteln, hat sich das heute geändert. Damals war es auch das Gesetz, das es den Homosexuellen schwer gemacht hat; denen, die Gefühle für ihre Verwandten haben, jedoch nicht. Zusätzlich dazu kommt dann jedoch soziale Ächtung, die bei Homosexuellen nicht mehr ganz so oft vorkommt, wie damals noch (Gott sei Dank!).

Familie bleibt jedoch immer Familie und wird immer für Trubel sorgen, egal, ob es gesetzlich erlaubt ist. Seien wir nun alle mal ehrlich zu uns: wer bleibt einem, geht man eine Liaison mit seinem Neffen/seiner Tante ein?
Meine Eltern würden nicht mehr mit mir reden. Meine Geschwister auch nicht, geschweige denn meine Großeltern oder mein enges, direktes Umfeld, das nicht zur Familie gehört. Noch dazu das Risiko, ein Kind auf die Welt zu setzen, das eventuell einen Gendefekt hat – und dann, wenn es das Kind gibt, wie schwer wird es ihm fallen, seinen Freunden zu erzählen, dass seine Eltern verwandt sind, Neffe und Tante sind?

Also ja: gesetzlich erlaubt, sozial aber verachtet.
Was ist es einem also lieber? Etwas zu machen, das erlaubt ist, wo dann aber niemand mehr mit mir redet?
Oder nicht an mein Gesetz zu denken und meinen Ruf und mein Leben in Frieden, ohne Vorurteile oder komische Seitenblicke zu leben?

Und klar, ich weiß, es handelt sich hier immer noch nur um Literatur. Aber Literatur ist, egal wie groß oder klein, immer umstritten. Wenn die Verfasserin also nicht damit klarkommt, Gegenwind zu bekommen, sollte sie sich wohl ganz vom Schreiben fernhalten. Besonders bei solchen Tabu-Themen.

Klugscheißer out!

PS: während ich den Text verfasst habe, ist mir die ganze Zeit kein Beispiel eingefallen, aber da ist es nun. In Deutschland ist die Todesstrafe verboten, in Amerika aber nicht. Heißt das gleich, dass die Todesstrafe deshalb auch durchgeführt werden sollte? Think about it.

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Ich tanze damit jetzt vielleicht aus der Reihe, aber ein RPG, wie man es auf Rogers Gedankengängen aufbauen könnte, fände ich sogar wieder sehr interessant.
Wenn man jetzt als Ausgangspunkt nehmen würde, Tante und Neffe haben ein Verhältnis und das ganze wird öffentlich und man lenkt den Blick auf die sozialen Konsequenzen, hätte das extem viel Potenzial. (Ich weiß, mit der Grundidee des Plays hat das alles nicht mehr viel zu tun, aber es entwickelt sich ja auch mehr in eine allgemeine Diskussion und dementsprechend spinne ich einfach mal weiter ^^) 
Wie reagiert die Familie und wie kommen beide damit klar, wenn sie sich abwenden? Wie reagiert vielleicht das kleine Dorf, in dem jeder jeden kennt und in dem sie plötzlich mit Beleidigungen, Pöbeleien und Verachtung von Menschen fertig werden müssen, die sie schon ihr Leben lang kennen? Was wenn sie tatsächlich schwanger wird und plötzlich Angst haben muss, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen? Wie reagieren die Ärzte, von deren Hilfe und Rat sie nun abhängig ist und denen sie das Ganze ja auch erstmal erklären muss? 
Und gerade, weil die Sympathien hier nicht so deutlich verteilt wären, gäbe es völlig neue Einsichten in soziale Werte und vielleicht auch das Denken der Spieler. Wenn es darum geht, dass ein homosexuelles oder gemischtrassiges Paar sich der Diskriminierung anderer stellen muss, hat man sehr schnell das mutige Paar, dass für seine Liebe kämpft als Helden und die pöbelnden, ignoranten Menschen drumherum, als die Bösen. Aber was, wenn auch wir, als sonst liberale und tolerante Gesellschaft, ein Problem mit der Art der Beziehung haben, was ja hier beim Großteil der Fall sein dürfte. Ist es dann in Ordung, Tante und Neffe fallenzulassen, sie zu beschimpfen, ihnen mit offener Verachtung zu begegnen? Sind dann die Dinge, die wir bei einem homosexuellen Paar als Böse ansehen würden, plötzlich legitim, obwohl sie sich genauso gegen Menschen mit Gefühlen, Ängsten und Rechten richten? Sollte Toleranz und Nächstenliebe immer praktiziert werden, oder nur, solange wir das Leben, das dieser Nächste führt, selbst akzeptieren können?
Ich persönlich finde, das sind sehr interessante Fragen und das Ganze als Idee in einem RPG durchzuspielen, finde ich nicht von vornherein verwerflich, denn darum geht es doch eingentlich in Rollenspielen. Ideen und Möglichkeiten im Kopf durchzuspielen, rauszufinden wohin sie führen und wo sie enden könnten. 

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Lieber Rogers,

ich finde, du hast sehr viele Aspekte des Themas beleuchtet. Das gefällt mir. Und ich kann in allem nur zustimmen - bis auf einen einzigen Punkt. Ich komm gut damit klar, wenn eine Mortem oder Vheather ihre Abscheu äußert.

Ich wurde aber explizit aufgefordert, ich möchte doch bitte meine Geschichte dahingehend anpassen, dass es nicht zu sexuellen Handlungen zwischen Neffe und Tante kommt. Nur dagegen begehre ich auf. Mit Recht? Du bist ein Mann des Rechts! Sag du es mir?

Gruß plus Kuss
Anna 

Re: Kunststudent wirbelt das Leben von Onkel und Tante durcheinander (FSK18)

Liebe Cuddlykitten,

in der Tat war nicht die Intention , dass Tante und Neffe der Schauprozess gemacht wird. Wäre auch totaler Unsinn, weil sie ja eben gegen keinerlei Recht verstoßen würden - selbst wenn sie Verkehr miteinander hätten, Kinder kriegen würden, heiraten wollten...

Aber das Zwischenmenschliche, was zwischen den Dreien abgeht, genau darum geht es mir. Und mir geht es eben nicht um weiteres Skript für nen durchschnittlichen YouPorn-Film! Mir geht es genau darum, was das aus ihrem Beziehungsgeflecht macht.

Da ist der Kunststudent, der seinen Weg zur Kunst finden will und dabei natürlich Grenzen austesten muss. Und da ist sein Verhältnis zu seinem Onkel & Tante, das so gut ist, das sie ihn aufgenommen haben, obwohl ihre Wohnung nicht sonderlich groß ist. Einfache Leute eben, aber stets hilfsbereit!

Und dann provoziert er diesen Konflikt! Un der steht nicht nur zwischen Neffen und seinem Onkel. Der Onkel misstraut auf einmal seiner Ehefrau. Und die Tante ist nicht nur wütend auf ihren Neffen, dass der sie in so eine Lage gebracht hat, sondern mindestens ebenso wütend auf ihren Ehemann, dass der ihr nicht glauben will, dass sie gar nichts für die blühenden Phantasie des Jungen kann... usw.

Klar, und daraus mache ich kein Geheimnis, wäre es reizvoll zu sehen, wie der Neffe das Sexleben der Eheleute noch viel krasser aus den Angeln hebt. Wenn diese Vorstellung mehr schockiert als ein besonders brutaler Serienkiller oder eine besonders blutrünstige Fantasy-Schlacht? Umso besser!!

Gruß plus Kuss
Anna