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Black_angel

29, Weiblich

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 11.10.2017 02:35

Nerea.

Natürlich war es Nerea nicht entgangen, das der Dämon Dylan draußen auf dem Hof entdeckt hatte. Seinem Gesicht nach zu urteilen, war er von dessen Anwesenheit eher wenig begeistert. Also hatte er doch gelogen, was sein Erinnerungsvermögen anging. Er konnte sich an jede Einzelheit von letzter Nacht erinnern. Innerlich seufzte Nerea auf und verschwand dann zur Badehalle. Sie hatte es doch gewusst, der Dämon machte ihr nur etwas vor, um nicht über das Vergangene sprechen zu müssen. Ihr Verhalten hatte ihn extrem verletzt und nun konnte sie zusehen, wie sie das wieder hinbekam. In der Badehalle verschwand Nerea in eine der Umkleidekabinen, streifte die verschmutzten Kleidungsstücke ab. Sie wickelte ein großes Handtuch um ihren Leib, fischte den Anhänger aus der Tasche ihrer Hose und ging zum Becken. Am Beckenrand legte sie das Handtuch ab, den Ring jedoch behielt sie in ihren Händen. Sie stieg in das warme Wasser und ein wohliger Seufzer ran über ihre Lippen. Sie tat einige Schritte und setzte sich etwas entfernt vom Eingang zum Becken auf die Sitzfläche im Wasser. Ihr Augenmerk lag auf dem Anhänger der vor ihrer Nase umher baumelte. Nerea seufzte, legte ihn beiseite und begann sich zu waschen. Erst seifte sie ihren Körper ein, danach die Haare. Sie roch nach einer wilden Mischung aus Honig und Milch. Obwohl Nerea mit Waschen fertig war, blieb sie noch im Becken, setzte sich wieder an den Rand. Ihre verspannten Muskeln lockerten sich durch das warme Wasser, ihre Gedanken gingen auf Wanderschaft. Ob sie Ärandor jemals davon überzeugen konnte, dass sie es wirklich ernst mit ihm meinte? Irgendetwas brachte sie dazu, sich ungemein zu dem Dämon hingezogen zu fühlen, auch wenn sie nicht wusste, was dieses Gefühl verursachte. Zudem hatte sie ein furchtbar schlechtes Gewissen, was sie regelrecht von Innen auffraß. Ihr gegenüber zeigte der Dämon keine Emotionen, was die letzte Nacht anging, aber in seinen Augen konnte sie den Schmerz lesen. Wieder tauchte das Bild von heute Morgen auf, wo Ärandor völlig außer sich im Schlafgemach erschienen war. Dieses Bild würde sie wohl so schnell nicht mehr vergessen. Bisher war es ihr immer egal gewesen, was andere von ihr dachten, was sie mit ihrem Verhalten anrichtete. Aber zum ersten mal in all den Jahren bereute sie ihr Handeln, machte sich Gedanken um die Konsequenzen. Nerea seufzte, rieb sich über das Gesicht. Nebelschwaden waberten durch die Halle, die Luftfeuchtigkeit schien übermäßig hoch. Nerea seufzte und tauchte unter Wasser, versuchte den Kopf frei zu bekommen. Nach etlichen Sekunden kam sie wieder hoch, wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Ein Platschen riss sie aus ihren Gedanken und sie lauschte. Eine Gestalt hatte das Becken betreten, sie konnte die Wellen spüren, die zu ihr hinüber schwappten. Nerea ahnte, um wen es sich handelte, wer sonst sollte hier baden? Sie biss sich auf die Unterlippe, verhielt sich still. Vielleicht hatte sie Glück und der Dämon bemerkte sie nicht. Auf ein Gespräch hatte sie nun gar keine Lust.

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Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 10.10.2017 23:58

Nerea.

Die Teufelstochter verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und musterte Ärandor. Leicht zuckte sie auf seine Frage mit den Schultern. Die Antwort war immerhin ganz offensichtlich. „Nun mit irgendetwas musste ich mir die Zeit vertreiben, bis der Herr aus seinem Schönheitsschlaf erwacht. Zudem habe ich mir ausnahmsweise einmal den Sonnenaufgang angesehen und da ist mir Adiemus über den Weg gelaufen." Nerea kratzte sich am Kopf und dachte wieder an den Garten, in dem sie die vergangenen Stunden zugebracht hatte. „Es ist schon verwunderlich, wie viele Blumen und Pflanzen es gibt", meinte sie mehr zu sich selbst und blickte Ärandor wieder an. „Glaub mir, ich kann mir was bedeutend schöneres vorstellen, wie in der prallen Sonne zu hocken, aber na ja... irgendwann werd ich mich wohl eh dran gewöhnen müssen, oder? Je früher desto besser." Ihr Augenmerk flog über ihren Körper hinweg und eher beiläufig klopfte sie sich etwas Erde von der Hose. Ein Schatten legte sich über ihr Gesicht und sie streckte dem Dämon die Zunge raus. „Warum sollte es nichts mit unserer Ehe werden? Ich werfe mich sogar den teuflischen Sonnenstrahlen entgegen, dass muss schon was heißen." Im Grunde hieß es nur Selbstbestrafung, aber das würde sie ihm ganz sicher nicht mitteilen. Nervös biss sich Nerea auf die Unterlippe, kaum kamen sie auf letzte Nacht zu sprechen. Sie mussten diesen ganzen Mist unbedingt aus der Welt räumen, aber dies schien nicht der richtige Moment und Ort zu sein. Zudem schien sich Ärandor an nichts mehr zu erinnern oder wollte es zumindest. So sicher war sie sich da noch nicht. Nerea haderte mich sich selbst, ob sie mit ihm darüber sprechen sollte, doch da erschien ein Bediensteter und unterbrach ihr Gespräch. Leicht schüttelte sie nur mit dem Kopf. „Nein, ich habe bisher noch nichts geplant. Außer... einem Bad vielleicht." Sie deutete auf ihre schmutzige Kleidung und offenbarte ihm ihre Hände, die sich voller Erde befanden. Vorerst so beschloss Nerea einfach den Mund zu halten, auch wenn das schlechte Gewissen sie beinahe erdrückte. Nachdem wie sich Ärandor ihr letzte Nacht präsentiert hatte, wusste sie wie sehr sie den Dämon verletzt hatte. Warum konnte sie auch nie die Füße still halten? Aus den Augenwinkeln entdeckte sie Dylan der den Hof betrat. Rasch schob sich Nerea an Ärandor vorbei in den Palast. Für diesen Dämon hatte sie im Moment erst recht keine Nerven. „Abenteuer klingt gut", meinte sie an Ärandor gewandt, damit er ihr seine Aufmerksamkeit schenkte und nicht Dylan entdeckte. Zwar hatte sie vorerst genug von irgendwelchen Abenteuern, aber das konnte sie ihm so nicht sagen.

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Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 10.10.2017 02:11

Nerea.

Leise viel die Tür hinter der Teufelstochter ins Schloss. Langsam lief Nerea den Gang entlang, das schlechte Gewissen plagte die junge Frau. Sie hatte geahnt, das ihr Verhalten bei Ärandor anstoßen würde, aber das es ihn so zugrunde richten würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Der Dämon war nur noch ein Schatten seiner selbst. Nerea schob die Hände in die Taschen ihrer Hose, ihre Finger stießen wieder auf den Ring mit der Kette und sie verzog das Gesicht. Ärandor würde sie dieses Geschenk so schnell wohl nicht geben brauchen. Ob der Dämon nach dieser Nacht überhaupt noch mit ihr sprechen würde? So sicher war sie sich da nicht. Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen. Ihre Füße trugen sie die breite Treppe in den Eingangsbereich hinunter. Unentschlossen blieb sie stehen, überlegte wie sie nun fortfahren, mit was sie ihre Zeit vertreiben sollte. Aus den Augenwinkeln entdeckte Nerea ein Dienstmädchen und bedeutete ihr mit einem Wink zu ihr zu kommen. Das junge Mädchen kam langsamen Schrittes auf sie zu, blickte sie mit großen Augen verschreckt an. Nerea konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ihr Erscheinungsbild versetzte die Angestellten immer noch in Angst und Schrecken. Sie gab dem Mädchen den Auftrag sobald die Sonne komplett aufgegangen war, ihr ein Frühstück zuzubereiten. Mit einem raschen Nicken entfernte sich das Dienstmädchen wieder und die Teufelstochter blieb allein zurück. Obwohl es zutiefst ihrer Natur widersprach, so verließ sie doch den Palast. Draußen empfing sie die kühle, frische Morgenluft. Das Zwitschern der Vögel drang an ihre Ohren, ein leichter Nebel machte sich auf dem Hof breit. Nerea gähnte, rieb sich Müde über ihre Augen. Die wenigen Stunden schlaf hatten sie zwar einigermaßen wieder ausgenüchtert, aber ausgeruht fühlte sie sich keineswegs. Sie lief die wenigen Stufen zum Hof hinunter, ihre Hände immer noch in den Taschen der Hose vergraben. Die Schultern hatte sie nach oben gezogen. Ihr Weg führte sie durch einen kleinen Torbogen in den Garten. Hier erstreckten sich schon die ersten Sonnenstrahlen, brachten die Baumkronen zum Leuchten. Nerea hockte sich auf eine Holzbank, die mit zahlreichen Verzierungen gespickt war. Ihr Augenmerk wanderte durch den Garten und ihr fiel auf, wie wunderschön sich die Landschaft vor ihr erstreckte. Die unzähligen Blumenrabatten, die Bäume mit ihren rosa Blüten. Am Wegesrand standen auch einige Kübel, die mit Palmen bepflanzt waren. Eine unglaubliche Artenvielfalt, wie sie Nerea noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Die Beine an den Körper gezogen, die Arme um die Knie gelegt, beobachtete sie wie sich die Sonne über den Zenit schob, ihre warmen Strahlen die Luft zum Glühen brachten. Eine ganze Weile saß sie einfach nur regungslos da, bis sie das Dienstmädchen erkannte, die ihr ein Tablett mit Essen brachte. „Stell es dahin." Nerea deutete neben sich auf die Bank. Ihr Augenmerk viel auf das nahrhafte Frühstück. Eier, Bacon, Croissants. Nachdem das Mädchen verschwunden war, langte sie zu, genoss das Essen, während sie weiterhin den Anbruch des Tages beobachtete. Gerade hatte sie ihre Mahlzeit beendet, da tauchte ein älterer Dämon auf und begann sich über die Blumenbeete her zu machen. Er zupfte das Unkraut zwischen den Blumen hervor, pflanzte neue Blumen und bewässerte diese. Neugierig erhob sich Nerea von der Bank und trat näher. Sie kam mit dem Mann ins Gespräch, der sich ihr als Gärtner vorstellte. Da Nerea im Moment eh nichts besseres zu tun hatte und sie solch farbenfrohen Blumen aus der Hölle nicht gewohnt war, half sie dem Gärtner. Bis zum Mittag wurde sie von dem Dämon ganz schön eingespannt, aber das störte sie nicht weiter. Erst als im Dorf die Kirche Zwölfuhr schlug, wurde ihr bewusst wie lange sie nun schon im Garten hockte. „Du hast genug getan für heute. Danke für deine Hilfe." Mit diesen Worten entließ sie der Dämon und Nerea machte sich zurück auf den Weg in den Palast. Der Schweiß glänzte ihr auf der Stirn. Ihre Kleidung und jede freie Stelle ihrer Haut war mit Erde beschmiert. Ihr war gar nicht aufgefallen, wie sehr sie sich doch schmutzig gemacht hatte. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die Stirn, zuckte bei dem Schweißfilm auf ihrem Gesicht zusammen. Eklig, wie sie empfand. Sie brauchte dringend ein Bad! Kaum hatte sie den Torbogen passiert, fiel ihr Augenmerk auf Ärandor, der im Türrahmen zum Palast lehnte. Nerea spürte, wie ein dicker Kloß in ihrem Hals heran wuchs. Der Dämon sah echt scheiße aus, anders konnte man es nicht in Worte fassen. Er trug zwar saubere Kleidung, aber er erinnerte eher an den Tod auf zwei Beinen. Nach kurzem Zögern setzte Nerea ihren Weg fort, blieb einige Schritte von ihm entfernt stehen. „Und ich dachte du würdest überhaupt nicht mehr von den Toten auferstehen", sagte sie zu ihm, anstelle einer Begrüßung. Mit Höflichkeitsfloskeln hatte sie es nicht unbedingt so. Sie verschränkte die Arme vor dem Oberkörper und blickte zu ihm auf.

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Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 09.10.2017 14:15

Nerea.

Eine gespenstische Stille machte sich für einige Sekunden in dem Raum breit, während ihre Finger über seine Wangen fuhren, die Tränen fort wischten. Verwirrt blickte Ärandor sie an, schien erst gar nicht so richtig zu begreifen, wer sich da vor ihm befand. Er stand völlig neben der Spur. Der Dämon vergewisserte ihr, dass alles mit ihm in Ordnung wäre, aber Nerea wusste, dass er log, sich selbst nur etwas vormachte. Sie beobachtete ihn dabei, wie er seine Augen schloss, seine Finger die ihren umfingen. Für einen kurzen Augenblick schien er ihre Berührung zu genießen und auch in ihrem Bauch machte sich ein wohliges Kribbeln breit. Aber dieses Gefühl hielt nicht lange an, denn Ärandor kam auf Dylan zu sprechen und in ihr breitete sich ein tobender Sturm aus. Sie sah den verletzten Ausdruck in seinem Gesicht, wie er versuchte ihrem Blick standzuhalten. Nerea atmete tief durch, versuchte ruhig zu bleiben. Sie wollte es dem Dämon versuchen zu erklären, aber was würde das schon bringen? Er kannte immerhin bereits die Antwort auf seine Frage, wollte es aber anscheinend aus ihrem Mund hören, um ganz sicher zu gehen. Gerade als sie zu einer Antwort ansetzen wollte, wandte sich Ärandor von ihr ab und ging auf das Bett zu. Ihre Schultern sanken nach unten, ihr Augenmerk folgte dem Dämon, wie er sich das Sakko auszog und schließlich das Hemd. Nerea schluckte schwer. Sie wollte ihn nicht noch mehr verletzen als sie es eh schon getan hatte, aber sich das alles schön zu reden, war auch einfach nur Feige. „Ich habe die Nacht nicht mit Dylan verbracht", entgegnete Nerea und seufzte leise. „Ja, ich habe mit dem Dämon Sex gehabt, falls es das ist, was du hören möchtest. Aber nach deiner Begegnung mit Dylan an der Bar habe ich die Schenke verlassen und warte nun schon die ganze Nacht darauf, dass du nach Hause kommst." Nerea trat zu dem Dämon ans Bett, wenige Schritte hinter ihm blieb sie stehen. Eigentlich verstand sie sich selbst in diesem Moment nicht. Warum hatte sie auf einmal so ein schlechtes Gewissen? Ärandor hatte ihr schließlich die Erlaubnis dazu erteilt, dass sie sich mit anderen Dämonen vergnügen durfte. Aber warum nagte es nun so an ihr? Nerea biss sich auf die Unterlippe und nickte dann leicht. „Ja, wahrscheinlich ist es besser, du legst dich erst einmal schlafen." Ihr Finger schlossen sich um den Ring mit der Halskette daran. In der jetzigen Situation war Ärandor eh nicht aufnahmefähig und ihre Beziehung zueinander befand sich gerade auf einem schmalen Grad. Sie schob den Ring in ihre Hosentasche, nahm das Sakko und das Hemd vom Bett und legte es auf die Truhe vor dem Bett. Ihre Finger fuhren über den weichen Stoff, bevor sie sich wieder aufrichtete. „Leg dich ein wenig hin, wir sehen uns dann später." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ das Schlafgemach. Sie würde jetzt eh keinen Schlaf mehr finden, zu sehr aufgewühlt war Nerea.

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Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 09.10.2017 00:01

Nerea.

Eine ganze Weile hockte Nerea auf dem Bett, ihr Augenmerk war auf die Schlafzimmertür gerichtet, ihre Ohren gespitzt. Sie wartete nur darauf, das Ärandor nach Hause kam. Minute um Minute verging. Erst eine Stunde, dann zwei. Langsam wurde Nerea ungeduldig, fragte sich wo der Dämon blieb. Ihr Augenmerk fiel auf die große Wanduhr. Es war bereits kurz nach Mitternacht. Wo trieb sich dieser Kerl nur herum? Sie hatten ihren Sitzplatz nun schon mehrere male gewechselt. Erst hatte sie auf dem Bett gesessen, dann auf dem Sessel und schließlich war sie sogar auf den Balkon hinaus gegangen. Die frische Nachtluft hatte ein wenig die Müdigkeit vertrieben. Langsam wurde sie auch wieder nüchtern, der Nebel in ihrem Kopf verschwand. Seufzend legte sich Nerea auf das Bett, ihre Augen blickten hinauf zum Himmel des Bettes. Krampfhaft versuchte sie sich wach zu halten, verfiel dann aber in einen leichten Dämmerschlaf.

Ein Geräusch sorgte dafür, das Nerea erschrocken zusammen fuhr und sie senkrecht im Bett saß. Müde rieb sie sich über die Augen und blickte neben sich, aber da war kein Dämon. Ihr Augenmerk wanderte wieder zu der Uhr und sie erstarrte. Es war halb sechs am Morgen. Nerea erschrak über diese Uhrzeit. Das konnte doch nicht wahr sein, oder etwa doch? Wieder rieb sie sich über die Augen, aber das Ziffernblatt hatte sich nicht verändert. Ob Ärandor wohl wo anders schlief? Vielleicht in einem anderen Zimmer? Oder war er immer noch unterwegs? Gerade in dem Moment, wo sich Nerea erheben wollte, wurde die Schlafzimmertür geöffnet und sie erstarrte. Ärandor tauchte auf, aber er sah eher wie der Tod auf zwei Beinen auf. Ihre Augen weiten sich. Langsam erhob sich Nerea und trat auf den Dämon zu. Doch anstatt sich darüber aufzuregen, wo er denn gewesen war, empfand sie Sorge um ihn. „Ärandor?", murmelte sie leise, blieb nur wenige Schritte vor ihm stehen. Seine Augen leuchteten unnatürlich Rot. Sie wurden umgeben von dunklen Augenringen und seine Wangen schienen durch irgendetwas benetzt. Erst nach einigen Sekunden viel bei ihr der Groschen, dass es sich um Tränen handelte. Aber warum weinte der Dämon? „All- alles okay?", fragte sie leise, nahm sein Kinn zwischen die Finger und hob seinen Kopf an, damit er sie ansehen musste. Ihre Finger strichen über seine Wange, wischten die Tränen fort. Ihr tat der Dämon in diesem Moment so unfassbar schrecklich Leid. Ob er wegen ihr in solch einer Verfassung sich befand? Aber das konnte sich Nerea kaum vorstellen. Doch mit Sicherheit konnte sie sagen, dass der Dämon wohl die ganze Nacht getrunken hatte, er besaß eine ordentliche Fahne, die zu ihr hinüber wehte.

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Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 07.10.2017 20:32

Nerea.

Ungeduldig trommelte Nerea mit ihren Fingernägeln auf dem Tisch herum. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und sah hinauf zu der alten Holzdeck der Schenke. Warum brauchte Dylan nur so schrecklich lange? Was trieb dieser Dämon? Hatte er sich etwa unterwegs ein neues Spielzeug gesucht? Nerea verzog das Gesicht und seufzte leise. Endlich nach einer halben Ewigkeit tauchte er dann wieder am Tisch auf, auf seinem Gesicht lag ein dunkler Schatten. „Was ist dir denn für ne Laus über die Leber gelaufen?", fragte sie ihn mit gehobenen Brauen und griff nach dem Blutmet. Sie hob den Krug, setzte ihn an die Lippen und trank. „Der König sitzt vorne an der Bar", sprach Dylan und Nerea spuckte ihm ihr Blutmet entgegen. Sie wischte sich über den Mund und blickte Dylan entsetzt an. „Bitte schön was?" Leicht nickte Dylan und wischte sich angewidert das Blutmet vom Leib. „Wie bereits gesagt, dein zukünftiger Ehemann sitzt an der Bar und na ja..." Dylan rieb sich den Nacken und seufzte. „Ja?", fragte Nerea knurrend. „Er weiß von der Sache zwischen uns." Dylan zeigte auf ihren Krug. „Das hat uns verraten. Keiner hier trinkt Blutmet, außer du." Leicht zuckte er mit den Schultern. „Was hat er gesagt?", fragte Nerea, wartete gespannt auf seine Antwort. „Eigentlich nichts weiter. Außer das er mir den Arsch ausreißen wird, sollte ich etwas gegen deinen Willen machen und solchen Kram." Der Dämon trank von dem Dämonenbräu und lehnte sich zurück. Wieder zuckte er mit den Schultern. „Erklär mir, warum lässt es der König zu, dass du dich mit anderen Männern herum treibst? Er hätte mich in der Luft zerfetzen können, doch er tat es nicht. Was herrscht da zwischen euch?" Nerea seufzte leise und fuhr sich mit de Fingern durch ihre Haare. „Das ist.... Kompliziert", meinte sie nach einem kurzen Schweigen. Ärandor würde ihr zwar nicht die Hölle heiß machen, aber sie plagte das schlechte Gewissen. In ihrer Wut hatte sie genau das getan, was den Dämon am meisten verletzten würde, ihn mit einem anderen seine Art betrogen. „Scheiße", fluchte Nerea und erhob sich von ihrem Platz. „Wo willst du hin?", fragte Dylan und hob eine Augenbraue. „Sorry, Dylan, aber ich muss da was wieder gut machen." Mit einer einfachen Entschuldigung wäre es nicht getan, dass wusste Nerea. Sie musste dem Dämon beweisen, dass es ihr ernst mit ihm war und sie sich ändern konnte. Unbemerkt verließ Nerea die Schenke und eilte durch den strömenden Regen zum Palast zurück. Ihr schwebte da so ein Gedanke im Kopf herum, aber sie wusste nicht, ob sie damit sein Herz erobern konnte. Jedenfalls einen kleinen Teil davon. Zurück im Palast besorgte sich Nerea zunächst etwas trockenes zum Anziehen. Ihre langen, schwarzen Haare hingen ihr in nassen Strähnen leicht gelockt über den Rücken. In dieser Nacht würde sie den Dämon ganz sicher nicht mehr umgestimmt bekommen, aber sie wollte ihm dennoch zeigen, dass es ihr Ernst mit ihm war. Nerea kramte in ihren Koffern, fand wonach sie gesucht hatte. In einer kleinen, schwarzen Box befand sich ein Ring an einer Kette. Dieser Ring stammte von ihrer verstorbenen Mutter. Sie hatte diesen als Zeichen der Liebe getragen, ein Geschenk von ihrem Vater. Nerea hütete diesen Ring schon ihr gesamtes Leben und einst sollte sie es sein, die diesen Ring weiter trug, wenn sie den Mann ihres Herzens heiraten würde. Bisher konnte sie die Gefühle zu Ärandor noch nicht eine Bedingungslose Liebe nennen, aber sie wollte es versuchen. Nerea nahm den Ring und setzte sich auf das Bett, sie würde so lange warten, bis er kam und wenn es Stunden dauern würde. Danach würde sie ihm den Ring überreichen. Wenn ihre Beziehung soweit war, der Dämon sie als seine Braut anerkannte, sollte er ihr diesen Ring anstecken. Nerea bedeutete der Ring viel und sie würde alles dafür tun ihn wieder zu bekommen, so auch zu lernen Ärandor zu lieben.

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 05.10.2017 01:17

Nerea.

Während die Teufelstochter sich ihrem Spaß widmete, tauchte in der Schenke Ärandor auf. Nerea bekam davon nichts mit, ihr Körper, ihr Verstand hatten sich einzig und allein Dylan gewidmet. Er wusste, wie er eine Frau glücklich machen konnte. Ihre heiseren, erregten Laute hallten in den Toilettenräumen wieder. Dylan verschloss ihre Lippen mit den seinen. Von ihm aus konnte die ganze Welt wissen, wie innig er es mit Nerea trieb, aber wahrscheinlich würde das kein gutes Bild auf sie beide werfen. Minuten vergingen, bis Nerea und Dylan sich voneinander lösten. Nerea war ganz schön beschwipst, in ihrem Kopf drehte sich alles. Im Spiegel über dem Waschbecken richtete sie ihre Kleidung wieder, strich sich die zerwühlten Haare glatt. Dylan gab ihr einen Klaps auf den Po und grinste breit. „Lust noch einen Absacker zu trinken?", fragte er, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt. Nerea kicherte und nickte anschließend. Sie verließen die Räumlichkeiten, suchten sich ein stilles Plätzchen. „Bin gleich wieder da", versprach Dylan und ging zur Bar, um dort noch einmal Dämonenbräu und Blutmet zu bestellen. Kaum hatte er seine Bestellung geäußert viel sein Augenmerk auf Ärandor. Ob er wohl ahnen würde, für wen er das Blutmet bestellte? Üblicherweise tranken Dämonen solch etwas nicht.

Während Dylan an der Bar herumlungerte, sank Nerea in die weichen Polster zurück. Sie fühlte sich so leicht, völlig befreit. Ihre aufgestauten Empfindungen machten einem angenehmen Gefühl der Erleichterung platz. Langsam konnte sie auch wieder an etwas anderes außer an Sex denken. Jedenfalls hätte sie das gekonnt, wenn ihr Verstand nicht durch das Met getrübt wäre. Mit halb geschlossenen Lidern, leicht geröteten Wangen lauschte sie der Musik. Sie spürte das Interesse einiger Dämonen auf sich lasten, aber für heute, also für diesen Moment jedenfalls, war Nerea erst einmal bedient. Ihr Körper verlangte nach keinen weiteren Spielchen. In der Hölle hatte sie sich immer das genommen, worauf sie Lust hatte. Auch dort hatte sie ihre Liebhaber fein säuberlich auserkoren. Nicht jeder durfte sich an ihrem Leib vergnügen. So wie auch die anderen Dämonen in dieser Schenke nicht. Ihre Blicke sprachen von reiner Gier, dem Trieb ihrer Manneskraft. Nerea trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte herum, den Kopf in eine Hand gestützt. Wo blieb Dylan nur mit dem Nachschub?

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 04.10.2017 23:36

Nerea.

Der Weg ins Dorf und zur Schenke dauerte einige Minuten, diese Zeit nutzte Nerea um näheres über Dylan zu erfahren. Der gut aussehende Dämon besaß keine Gefährtin an seiner Seite, schien von ihrem Erscheinungsbild auch nicht abgelenkt zu sein. Immer wieder begegneten sich ihre Blicke und Nerea blickte zu dem riesigen Mann mit einem breiten Lächeln auf den Wangen hinauf. Die letzten Meter zur Schenke mussten sie rennen, da es anfing zu Regnen und nicht gerade wenig. Leicht nach Atem ringend betraten sie das Gebäude. Überall wimmelte es nur so von Dämonen und anderen mythischen Wesen. Das Interesse der Anwesenden lag natürlich sofort auf Nerea, sie spürte ihre Blicke auf sich und es gefiel ihr ausgesprochen gut. Doch zunächst schenkte sie ihnen keine Aufmerksamkeit. Dylan schob ihren einen Stuhl zurecht und Nerea setzte sich dankend auf diesen. „Was möchtest du Trinken?", fragt sie der Dämon. Nerea überlegte kurz und meinte dann grinsend. „Blutmet." Dylan nickte, bestellte für sie Blutmet und für sich selbst Dämonenbräu. „Was treibt eigentlich eine so hübsche Frau, wie dich, in die Welt der Dämonen? Zu siehst nicht unbedingt aus wie eine von uns." Nachdenklich blickte er Nerea an, die nur mit den Schultern zuckte. „Ich verrate dir ein Geheimnis, aber psst du darfst es keinem verraten!" Sie legte einen Finger an die Lippen und grinste. „Eigentlich bin ich ein Höllenwesen. Die Tochter von Luzifer, einem der vier mächtigen Kronprinzen. Doch ich wurde dazu auserkoren, denn Dämonenkönig Ärandor zu heiraten." Mit großen Augen blickte sie Dylan an. „Und warum bist du nicht bei ihm oder er an deiner Seite?" „Nun... ich sag es mal so. Der Herr ist beschäftigt, außerdem scheint mein Kaliber ihm ein bisschen... zu wild." Sie zwinkerte Dylan zu, der sofort verstand worauf sie hinaus war. Der Dämon fing an zu Grinsen. Der Wirt brachte ihnen die georderten Getränke und fragte, was sie zu Speisen wünschten. Dylan bestellte Fleisch, viel Fleisch. Eigentlich recht typisch für einen Dämon. Nerea überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Ich nehme das gleiche und Kuchen, viel Kuchen." Dylan begann zu Lachen und der Wirt zischte ab.

Die nächste Stunde verbrachten sie mit Essen und interessanten Gesprächen. Nerea spürte, wie die Anspannung im Raum wuchs. Die Hörner der Dämonen stellten sich auf, wollten um ihre Gunst feilen. Der Teufelstochter gefiel es im Mittelpunkt zu stehen und da sie schon einige Becher Blutmet intus hatte, machte sie bei diesem Spiel nur zu gerne mit. Immer wieder warf sie den Dämonen gerissene Blicke zu. Dylan bekam dies natürlich mit und zeigte ihr nur all zu deutlich, was er davon hielt. Er packte Nerea zu zog sie in eine dunkle Ecke. Eine Nische die von den Blicken der anderen Dämonen abgeschirmt lag. Dort fiel er wie ein wildes Tier über sie her. Ihre Lippen trafen sich zu heißen, innigen Zungenküssen. Schwer atmend löste sich Nerea von dem Dämon, zog ihn in Richtung der Toiletten. Auf dem Gang drückte der Dämon sie gegen die Wand, hob sie an ihrem Po hoch und küsste sie wieder. Automatisch schlang sie ihr Beine um seine Taille, ihre Finger lagen auf seinen Schultern. Erregt keuchte sie in den Kuss hinein. Genau das hier wollte sie schon die ganzen Tage haben und Dylan gab ihr nun, was sie brauchte.

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.10.2017 01:03.

Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 26.09.2017 00:35

Nerea.

Beleidigt erhob sich Nerea von dem Sitzpolster, fauchte Ärandor wütend an und verließ die Bibliothek. Was war er denn für ein Spießer? Nicht einmal auf ein kleines Spielchen mit ihr wollte er sich einlassen. Dabei war es nicht einmal um Sex gegangen, aber anscheinend waren ihm seine Bücher und diese bescheuerten Unterlagen wichtiger. Ihre Augen funkelten rötlich vor Zorn, die Tür der Bibliothek flog laut scheppernd ins Schloss. Nerea stürmte den Gang entlang, brummte unverständliches vor sich hin. Im Grunde waren es nur Beleidigungen gegen den Dämon. Die junge Frau stürmte um eine Ecke und wäre um ein Haar mit einem Dienstmädchen zusammen gestoßen. Mit großen Augen blickte das Ding zu ihr auf, sie konnte das Beben ihres Körpers spüren. „Tzz", knurrte Nerea und das Dienstmädchen machte sich aus dem Staub. Eigentlich hatte sie versprochen ab sofort nett zu ihren Mitmenschen zu sein, aber in diesem Moment ignorierte sie ihr Versprechen. Es brodelte und kochte in der Teufelstochter und sie würde für nichts garantieren können. Obwohl es Nerea zutiefst verabscheute, so verließ sie doch die Burg und trat nach draußen ins Freie. Noch immer schien die Sonne vom Himmel, doch ihr Stand hatte sich verschoben, neigte sich nun mehr dem Erdboden zu. Schatten bildeten sich auf dem Hof, die Nerea ausnutzte, um nicht in das beißende Licht zu müssen. Ziemlich wütend irrte sie umher, kam schließlich bei den Stallungen an, denn dieser Weg war ihr jetzt schon bekannt. Obwohl sie nicht wusste was sie hier sollte, betrat sie doch das Gebäude. Kühle Luft drang ihr entgegen und Nerea atmete erleichtert auf. Der Stall würde wohl ihr Lieblingsort werden. Die Hände in den Taschen ihrer Jeans vergraben schlenderte sie den Durchgang entlang. Links und Rechts wurde der Weg von Boxen gesäumt. In einigen standen Reittiere, doch der Großteil der Boxen war leer. Nerea setzte sich auf einen kleinen Strohballen, der im Gang stand, stützte den Kopf in die Hände und hing ihren Gedanken nach. Sie überlegte, was sie wohl jetzt tun würde, wenn sie noch in der Hölle wäre. Wahrscheinlich irgendwelche Dämonen ärgern, Diener umher schicken, sich die Zeit mit Männern vertreiben, wahllos Essen sich in Stopfen und sich den Verstand mit Blutmet versaufen. Alle Möglichkeiten waren nette Optionen, aber am Liebsten wollte sie jetzt einfach nur jemanden verbrennen, doch das ging nicht, da ihre magischen Kräfte sich eingesperrt befanden. Leise seufzte Nerea auf und fuhr sich durch ihre Haare. „Was ziehst du denn so für ein Gesicht?" Eine dunkle, rauchige Stimme ganz in ihrer Nähe sorgte dafür, das Nerea aus ihren Gedanken gerissen wurde und den Kopf hob. Nur wenige Schritte von ihr entfernt stand ein Dämon, was sie an den gebogenen Hörnern auf seinem Kopf erkennen konnte. Er war groß gewachsen, hatte breite Schultern und mittellanges rabenschwarzes Haar. Von seinem Aussehen her, schätzte sie ihn auf etwa Anfang dreißig. Ihr Interesse wurde auf den Dämon gelenkt. Er machte einen sehr attraktiven Eindruck, hatte etwas verruchtes an sich, was ihr sofort ins Auge sprang. Jegliche schlechte Laune verflog innerhalb weniger Sekunden. Nerea schüttelte den Kopf und grinste, finstere Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher. Wenn sie schon ihre Zeit nicht mit Ärandor verbringen konnte, dann würde wohl dieser hübsche Dämon herhalten müssen. Sie erhob sich von dem Strohballen und trat auf den Dämon zu. Er überragte sie mindestens zwei Köpfe, wenn nicht sogar mehr. Neben ihm kam sie sich so winzig vor, obwohl Nerea nicht gerade klein war. „Mir geht es blenden, wie du siehst", entgegnete die Teufelstochter und lehnte sich gegen die Boxentür. Die beiden kamen ins Gespräch und Nerea erfuhr, das der attraktive Dämon vor ihr Dylan hieß und der Stallmeister war. Dylan wohnte im Dorf, nicht weit entfernt und unternahm gerade seine letzte abendliche Stallrunde. Nerea schloss sich ihm an, plauderte ein wenig mit dem Dämon. In ihrem Kopf ratterten die kleinen Rädchen auf Hochtouren. Heute Abend wollte Nerea nicht alleine zu Bett gehen. Ärandor hatte recht mit dem was er gesagt hatte, sie benahm sich wie ein Karnickel, konnte nicht genug bekommen, aber das war ihr egal. Im Augenblick lag ihr Interesse nur auf Dylan. Der Dämon lud sie ein mit ins Dorf in die Schenke zukommen. Sie könnten dort zu Abend essen und etwas Trinken. Dieser Vorschlag gefiel Nerea sehr und ehe sie sich versah, wandte sie der Burg den Rücken zu und verschwand mit Dylan ins Dorf. Das Ärandor sie vielleicht suchen würde, daran dachte sie überhaupt nicht. Er hatte sie immerhin mit seinen Worten vergrault, also brauchte er auch nicht hoffen, dass sie wieder an gekrochen kam.

`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen. 
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´  

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Black_angel

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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18

von Black_angel am 24.09.2017 22:31

Nerea.

Nach geraumer Zeit hob Nerea den Kopf, blinzelte einige Male und rieb sich anschließend die Augen. Sie hatte jegliches Gefühl für Raum und Zeit verloren,wusste nicht einmal ob es bereits schon Mittag oder gar Abend war. Sie schlug das Buch in ihren Händen zu, fuhr mit den Fingerspitzen über den Band aus Leder. Es war erstaunlich, was sie alles über Ärandor und seine Familie, seinen Stammbaum erfahren hatte. Nie hätte sie gedacht, dass er noch eine so große Anzahl von Geschwistern haben könnte. Auch, dass er über sieben Länder regierte, versetzte sie in Staunen, doch das würde sie sich in seiner Gegenwart ganz Gewiss nicht anmerken lassen. Außerdem fand Nerea es doch ziemlich merkwürdig, wie genau detailliert alles verfasst worden war. Genau auf den Tag bestimmte Ereignisse zurückverfolgt werden konnten. In der Hölle nahm man es da nicht ganz so genau. Ein paar Jahre mehr oder weniger spielten nicht unbedingt eine so große Rolle. Nerea erhob sich aus dem Sitzpolster und streckte sich, gähnend schnappte sie sich das Buch und brachte es zu dem Regal zurück, wo von es Ärandor zuvor genommen hatte. Sie schob es in die Lücke und fuhr mit den Fingern über die anderen zahlreichen Buchrücken. Die junge Frau fragte sich, was sie wohl noch so über Ärandor erfahren würde. Laut der Informationen in dem Buch hatte der Dämon schon etliche Kriege geführt und schien eine durchaus sehr bekannte Persönlichkeit zu sein. Die Schriftführer sprachen von Ärandor als Frauenmagnet. Nerea konnte sich dies gar nicht so richtig vorstellen. Der Gedanke alleine sorgte schon dafür, dass sich ein finsterer Schatten über ihr Gesicht legte. Mit seiner baldigen Braut wollte er keine sexuellen Erfahrungen vor der Hochzeit machen, aber mit anderen fremden Frauen schien das in seiner Vergangenheit kein Problem gewesen zu sein. Nerea schüttelte den Kopf, versuchte die Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen. Sie trat aus der Reihe voller Bücherregale hervor und entdeckte die Sitzecke, in welcher Ärandor hockte. Langsam ging Nerea auf ihn zu. Ein riesiger Stapel voller Papiere und Bücher türmte sich vor ihm auf dem Tisch. Hinter dem Dämon blieb sie stehen, blickte ihm neugierig über die Schulter. Viele Zeichnungen und Zahlen erstreckten sich auf den Blättern. Nur kurz galt ihre Aufmerksamkeit den Papieren, bevor sich diese wieder auf Ärandor legte. Nerea ließ sich neben ihn auf die Sitzgarnitur Plumpsen, überschlug die Beine und lehnte sich zurück. „Du hast jetzt aber nicht vor den ganzen restlichen Tag über diesem Kram zu hocken, oder?" Fragend blickte sie zu dem Dämon, eine Augenbraue leicht gehoben. Nachdem ihr Wissensdurst nun gestillt war, hatte sie nun Interesse an ganz anderen Dingen. Das der Dämon ein Frauenmagnet zu sein schien, stimmte. Denn sonst würde sich Nerea nicht andauernd zu ihm hingezogen fühlen. Sie wollte wissen, was die Frauen dazu brachte der Reihe nach umzufallen, sich ihre Finger gierig nach ihm zu lecken. Leicht in Gedanken versunken betrachtete sie ihn. Seine hohen Wangenknochen, die hübsch geschwungenen Lippen, die breiten Schultern... Er sah schon recht attraktiv aus und Nerea fand es eine Schande, dass er sie einfach so sitzen ließ, bis zur Hochzeit warten wollte. Aber vielleicht würde sie ihn doch dazu bringen, seine Regeln über Bord zu werfen. Ein finsteres Lächeln trat auf ihre Wangen, sie leckte sich über ihre Lippen. „Ich hab eine viel bessere Idee, was wir machen könnten", wisperte Nerea. Kurzerhand entriss sie ihm das Buch, in welches er seine Nase steckte und warf es achtlos auf den Sessel neben ihnen, forderte damit sein Aufmerksamkeit ein. Sekunden später fand sie sich auf seinem Schoss wieder, blickte ihn mit lodernden Augen an. Stück für Stück kam sie seinem Gesicht näher, verharrte kurz vor seinen Lippen. Gierig blickte sie auf diese nieder, bevor sie ihm anschließend wieder in die Augen sah. „Ich kenn' die Regeln, kein Sex vor der Ehe, aber... gegen ein paar kleine Spielchen ist doch nichts einzuwenden, oder?" Ein leises Schnurren drang aus ihrer Kehle. „Du kannst mir nicht sagen, dass du nicht auch auf mich abfährst. Wie gerne würde ich doch einmal in dein Köpfchen blicken. Ob dich nachts nicht doch die unterdrückten Gefühle überfallen? Was du dir vorstellst in Zukunft so schönes mit mir anzustellen." Nerea begann zarte Küsse auf seinem Hals zu verteilen, leckte über seine Haut hinweg. Welch berauschender Geschmack sich auf ihrer Zunge breit machte, das verlangte nur nach mehr.

`Jeder von uns hat die Fähigkeit zu kämpfen. 
Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´  

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