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Re: PRS | Shadowhunters | Fanta & Rose
von Rose342 am 23.02.2018 02:52Alteriel
Er wusste nicht, ob er auflachen oder den Hexenmeister gleich eigenhändig töten sollte. Ein Halbblütler, den die Schattenjäger für seine Beschwörung opferten? Ein neues Spielzeug für einen der Ihren, am ehesten Abbadon, mit dem sie sich die Zeit vertreiben konnten. Aber ein Halbblütler, der dumm genug war, ihr ungeschriebenes Gesetz zu ignorieren und einen der ihren nahe eines Instituts zu beschwören? Unbrauchbar. Der Halbblütler wäre gebrochen, nichts als eine wimmernde und erbärmliche Kreatur, bevor einer von ihnen wirklich seinen Spaß gehabt hätte. Selbst Abbadon würde in dem Fall nicht mehr auf seine Kosten kommen können - was einiges hieß, immerhin hielt sich der Rachedämon stets eine Handvoll Gebrochener, an deren Wimmern und Jammern er sich täglich erfreute.
Er warf der Kreatur zu seinen Füßen einen letzten abschätzigen Blick zu, doch dieser bestätigte seinen Eindruck eher denn ihn zu revidieren. Das Halbblut hatte sich unterwürfig zusammengekauerte, wagte es unlängst nicht einmal mehr, zu ihm aufzusehen. Nein, bei ihm handelte es sich wirklich um keine Bereicherung ihrer Reihe. Nicht einmal als Spielzeug.
"Enttäuschung beschreibt nicht wirklich meinen Gemütszustand, Nephilim." Zwar blieb seine Miene unbewegt, doch die Unterwürfigkeit, die sogar die Luft um das Halbblut zu verpesten schien, widerte ihn an. Mitnehmen würde er ihn wohl dennoch und sei es nur, um sich an ihm zu nähern. Damit würde das Halbblut zumindest noch irgendeinen Grund erfüllen.
Wobei der Dämon des Todes zugleich auch noch die Frage klären können würde, wie dieser Schwächling überhaupt an seine Beschwörungsformel gelangt war. Und wer sie ihm zugespielt hatte.
Ähnlich wie Samael hatte Alteriel damals mit Freuden auf all jene Jagd gemacht, denen Lilith seine Formel wie ein lüsternes kleines Geheimnis zugeflüstert hatte. Der Dämon des Todes hatte wohl niemals mehr Wesen in einer kürzeren Zeit auf qualvolle Weise hingerichtet, die Erde niemals mit mehr Blut getränkt, die Luft niemals mit mehr Schreien erfüllt, als in dieser Zeit. Jede Leiche war ein einzigartiges Kunstwerk, allesamt der Mutter der Dämonen gewidmet, geworden. Bis er sich zuletzt auch Lilith' Erinnerung genommen hatte und seine Formel für immer in Vergessenheit geraten war - zumindest hatte er das bis zuletzt gedacht. Wer konnte also den Verrat seiner Beschwörung angesichts dessen gewagt haben? Und wer kannte sie, wenn sie eigentlich niemandem außer ihm mehr ein Begriff sein sollte?
Es konnte jedoch kaum ein Zufall sein, dass seine Beschwörung gerade jetzt auftauchte. Doch darum würde er sich - ebenso wie die sich häufenden Probleme innerhalb der einzelnen Dimensionen - später kümmern müssen. Vorerst erforderte die himmlische Brut vor ihm seine Aufmerksamkeit. Allen voran die augenscheinliche Anführerin der Truppe.
Karou. Zumindest ihren Namen kannte er mittlerweile, obwohl er sich eher die Zunge herausgerissen hätte, als sie bei ihrem Vornamen zu nennen. Sie war die Tochter von Sab und einem Schattenjäger, der einmal eine Jagd auf Agramons Stellvertreter angeführt hatte. Wovon er ohne jeden Zweifel nichts gewusst hatte, sonst hätte er seinerzeit nicht seinen Kopf verloren.
Es war kaum mehr als eine Handvoll an Informationen, die Samaels Dämonen über sie zusammengetragen hatten - und dennoch weit mehr als über die restlichen Nephilim, glich die Mehrheit von ihnen doch Witzfiguren mit nicht mehr als ein paar Tropfen himmlischen Bluts.
Was sie wieder einmal bewiesen, da keiner von ihnen bereit schien, den nächsten Schritt gegen ihn zu wagen. Zumindest nicht ohne Karou, die für diesen Moment wie erstarrt wirkte. Schweigen legte sich über den nächtlichen Park, selbst die Grillen waren verstummt - etwas, das Alteriel nur begrüßen konnte, obgleich er es nicht anders erwartet hatte. Tiere hatten Menschen in ihrem Überlebensinstikt vieles voraus. Sollte er also noch wirklich überrascht sein? Wohl kaum.
Irritierend gelangtweilt, angesichts der Horde Nephilim, hatte er seine Macht gerade verstärkt auf den Bannkreis um sich lenken wollen, als Karou plötzlich eine Kette hervorzog und das Licht ihrer Stele einen Moment aufblitzte. Im nächsten Moment schoss ihr Arm hervor und er konnte gerade noch rechtzeitig reagieren, um die veränderte Kette, eine Art Wendelring, in der Luft mit seiner Hand abzufangen.
Engelsmagie, irritierend vertraut, schlug ihm augenscheinlich entgegen, fraß sich in die Haut seiner Hand bis hinab auf seine Knochen. Er spürte Sab als Ursprung dieser Magie nur allzu deutlich, während die Schmerzen noch zuzunehmen schienen, die von der unnatürlichen Berührung des Metalls ausgingen. Ein dämonisches Knurren entwich ihm, während er zeitgleich das Aufbegehren seines dämonischen Selbst unterdrückte.
Er bemerkte Karous erstaunten Blick. Hatte sie wirklich erwartet, er würde sich einfach gefangennehmen und wie ein Haustier halten lassen? Alteriel war nicht umsonst gefürchtet, trug nicht umsonst die Beinamen als Dämon des Todes und Kronprinz der Hölle.
Während er ihr ein dunkles Lächeln schenkte, zog er herausfordernd eine Braue in die Höhe. Sie und ihre elende Mutter wollten etwas von ihm? Ihn foltern, gar töten? Dann sollten sie sich etwas besseres als das einfallen lassen. Er wäre wohl der letzte der Fürsten, der sich einfach geschlagen gab.
Doch für heute hatte er nun, angesichts der unlängst höllischen Schmerzen, die sich über den Wendelring in seiner Hand auch in seinem Arm ausbreiteten, genug. Alteriel konzentrierte seine Macht, durchtrennte die leitende Magie des Wendelrings. Dessen Magie hatte sich unlängst seinen Arm hinauf bis knapp über den Ellenbogen geätzt, seine Adern brannten. Doch selbst diese Schmerzen waren im Vergleich zu Lilith' drakonischen Strafen noch vergleichsweise human.
"Das Haustierdasein liegt mir leider nicht, meine Schöne, aber viel Erfolg bei der Suche nach Ersatz", mit diesen Worten warf er Karou den goldenen Wendelring mit der selbst im Fackelschein hervorstechenden schwarzen Rune direkt vor die Füße.
Den Rest seiner Kraft würde er in das sofortige Brechen des Bannkreises stecken müssen, das spürte er. So nichtsnutzig der Hexenmeister auch zu sein schien, Bannkreise waren offensichtlich eine seiner Stärken. Ansonsten hätte sich seine Macht bereits erfolgreich ihren Weg durch dessen Magie gefressen.
Nur kurz sammelte er seine Macht, um danach direkt den sich hell auf dem Boden abzeichnenden Bannkreis zu brechen. Scheinba noch im selben Moment packte er den elenden Halbblütler, der es gewagt hatte, ihn hierher zu rufen, mit festen Griff um dessen Hals. Ein Wimmern entfuhr ihm, doch er wehrte sich in keiner Form. Jämmerlich.
Aus den Augenwinkeln sah er einige weitere Seraphklingen aufglühen, sein Zeichen zum Aufbruch. Einen letzten Blick auf die Hexe vor sich mit ihren strahlend violetten Iriden werfend, verließ er sofort die irdische Dimension auf direktem Weg in Abbadons Reich, den Hexenmeister mit sich nehmend.
~
Surprise, surprise.
Vorausschaubares ist doch sooooo langweilig.
Re: PRS | Shadowhunters | Fanta & Rose
von Rose342 am 21.02.2018 02:34Alteriel
Als Kronprinz der Hölle, der eine gewisse Schwäche für die irdische Welt hegte, brauchte er kaum mehr als den Bruchteil einer Sekunde, um zu erkennen, dass er scheinbar in New York gelandet war. Genauso wie er praktisch innerhalb desselben Bruchteils spürte, dass sich ein Bannkreis um seine verdammte Existenz legte.
Was an sich zwar kein ewiges Hindernis für ihn war - aber eben dennoch ein Hindernis, das sogar ihn halten konnte. Zumindest für einige Minuten. Oder eben Sekunden, wenn er bereit war, einen größeren Teil seiner Kräfte dafür einzusetzen.
Letzteres schien jedoch ausgeschlossen, da mit seinem Erscheinen zahlreiche Seraphklingen in der Dunkelheit aufleuchteten.
Doch anstatt sich direkt mit dieser Widrigkeit auseinander zu setzen, warf er zunächst einen Blick auf den Hexenmeister, der zu seinen Füßen lag. Unmittelbar vor ihm, aber dennoch außer seiner Reichweite.
Es hätten ihn gestört, wenn er sich nicht sicher gewesen wäre, dass der Hexenmeister die nächsten Tage nicht überleben würde. Bereits vor sehr langer Zeit hatte Lilith erlassen, dass all diejenigen unter Folter zu sterben hatten, die es wagten, einen der Ihren zu beschwören. Niemand hatte je Einspruch gegen diesen Erlass erhoben, nicht einmal er selbst.
Vermutlich würde Abbadon ihn in sein Reich zerren, bevor die ersten Sonnenstrahlen über dem Horizont New Yorks auftauchten, seine Schreie in der ganzen Hölle zu hören sein, bevor er sich bei Lilith zu dem Vorfall äußern konnte.
Nein, diesbezüglich machte sich Alteriel keinerlei Sorgen. Es hatte seine Gründe, warum eigentlich niemand es mehr wagte, die Dämonenfürsten zu beschwören. Von den notwendigen Opfern, der erforderlichen Stärke und dem Wissen über die genaue Formel einmal abgesehen.
Dementsprechend kurz verweilte sein kühler Blick auf der erbärmlichen Gestalt zu seinen Füßen, bevor er auf und damit in die Augen der Schattenjägerin sah, die unlängst das Vorzeigekind der Nephilim geworden war.
Es war nicht ihr erstes Aufeinandertreffen, auch wenn er ungern an die Geschehnisse in Marokko vor zwei Jahren zurückdachte. Damals hätte das Miststück ihn fast getötet, wie er leider kaum bestreiten konnte. Auch in ihren Augen lag das Wissen um seine Schwäche in dieser Nacht, während ihre Worte deutlich machten, dass sie es genoss, ihn an eben diese zu erinnern.
Es spielte keine Rolle. Worum die Schattenjäger nicht wussten, war Lilith' Fluch, der seinerzeit auf ihm gelegen hatte. Die Mutter der Dämonen hatte ihn Demut lehren wollen aufgrund seines mangelnden Respekts vor ihr. So war der Tag seine Schwäche geworden - zumindest solange, bis er eben diese hatte abwerfen können.
Dennoch hatte er sich damals die Blöße geben müssen, von Abbadon und Asmodeus gerettet zu werden. Was für Alteriel eigentlich nur ein weiterer Grund war, warum Lilith und er zu keinem besonders guten Verhältnis mehr zurückfinden würden.
Doch trotz seines Wissens um diese Tatsache, obwohl er wusste, dass er damals einen Teil seiner Stärke eingebüßt hatte, musste der Dämon des Todes dem Miststück vor sich zugestehen, eine außerordentlich gute Kämpferin zu sein. Als einzige hier konnte sie ihm wahrscheinlich auch in seiner vollen Stärke gefährlich werden.
Was ihm alles andere als behagte - obgleich seine Miene ausdruckslos blieb und er ihren Blick kühl aber ruhig erwiderte, während er nun lautlos seine Schattenschwingen auf seinem Rücken zusammen legte: "Es wundert mich, dass ihr einen eurer Hexenmeister für nichts als ein paar Fragen zum Tode verurteilt."
Noch während er sprach, verdichtete er seine Schatten zu seinen Füßen und zog Kraft aus denen, die überall um sie herum lagen. Glücklicherweise war er inmitten eines kleinen Parks gelandet, die in der schlaflosen Stadt New York vergleichsweise im Dunkeln lagen. Zwar markierten in einiger Entfernung Straßenlaternen, ein Zugeständnis an die Stadt, die niemals schläft, den Rand des Parks und beleuchteten die Pflanzen, insbesondere die die Grünfläche abgrenzende Hecke, dort. Doch zeitgleich lag das Zentrum des Parks, indem man ihn beschworen hatte, bis auf den zittrigen Schein einiger Fackeln und das Schimmern der Seraphklingen im Dunkeln - sehr zu seinem Vorteil.
Allerdings bezweifelte er, dass irgendeiner der Schattenjäger tatsächlich dumm genug war, den Schutz des Bannkreises zu verlassen und sich ihm zu nähern. Es wäre ihr Tod gewesen und das wussten die Nephilim vor ihm ebenso wie er selbst.