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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 04.03.2018 20:51Nerea.
Bei seiner Bemerkung ihm wäre das alles zu dunkel und zu düster, verzog Nerea gespielt gequält das Gesicht, während sie zu Ärandor blickte, der immer noch bei der Tür stand, sich keinen Millimeter weit gerührt hatte. Ob er vielleicht Angst davor hatte, sie würde wie am ersten Tag in seinem Palast über ihn herfallen? Gut möglich! Aber Nerea war nicht auf den Kopf gefallen, erinnerte sie sich noch sehr genau daran, wie das ganze letztlich ausgegangen war. Nicht so, wie sie sich das gewünscht hatte! Aber ihn ein bisschen zu ärgern und einzuschüchtern sollte doch drinnen sein, befanden sie sich immerhin in der Hölle wo es keine Regeln und Grenzen gab.
„Du mit deinen komischen Blumen und Pflanzen", gab sie leise brummend von sich, stützte sich die Teufelstochter dabei auf den Ellbogen ab, als Ärandor sich endlich in Bewegung setzte und sich ihr näherte. „Das ist es doch gerade, was die Hölle ausmacht: die Dunkelheit! Es gibt nichts schöneres! Und wenn du richtig hinguckst, dann würdest du vielleicht auch erkennen, dass die Vorhänge des Himmelbetts nicht einfach nur schwarz sind, sondern einen Hauch blutrot an sich tragen, also herrscht in diesem Raum doch Farbe vor." Belehrte sie Ärandor grinsend, bevor sich Nerea wieder ganz aufsetzte, es sich im Schneidersitz gemütlich machte. „Aber ja, du hast recht, dieser Raum hat durchaus etwas dezent mysteriöses an sich. Klingt doch gut, oder? Bisher sind hier aber noch nie mysteriöse Dinge geschehen, weil ich meine Anhängsel immer woanders hin verschleppt habe. Ich wollte mein Bett nicht mit deren Körperflüssigkeiten verschmutzen. Das wollte ich mir immer für meinen zukünftigen Partner aufsparen und das bist ja dann du, oder nicht?"
Breit grinsend blickte sie dabei zu Ärandor, wobei sie leicht mit den Augenbrauen zuckte und auf das schwarze Monstrum deutete. „Na wie sieht's aus? Wir liegen doch bisher ganz gut in der Zeit. Meinem Vater sei dank, der das Gespräch relativ kurz gehalten hat."
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Man muss sich nur entscheiden, ob man kämpfen will oder nicht.´
Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 02.03.2018 01:44Nerea.
Abwartend blickte sie zu Ärandor, der sich dann auch langsam in Bewegung setzte und zu ihr trat. Nach kurzem Zögern ergriff er dann sogar ihre Hand, woraufhin sie gleich ihre Finger miteinander verschränkte, blickte sie ihn dabei noch immer breit grinsend an. „Oh, du darfst dich wirklich geehrt fühlen, Dämon", bestätigte sie ihm, wobei sie mit nachdenklicher Miene die Höllenbewohner musterte, dann aber nur leicht mit den Schultern zuckte und Ärandor hinter sich her aus der Halle zog. „Die gucken immer so. Ich hätte ja jetzt gesagt, du wirst dich schon noch dran gewöhnen, aber dafür wird unser Aufenthalt wohl zu kurz sein. Deshalb... komme ich deinem Wunsch nach und wir verschwinden von hier."
Außerhalb der Halle auf dem Weg zu ihren Räumlichkeiten begegneten ihnen immer weniger mythische Wesen, bis sie letztlich vor einer riesigen Flügeltür ankamen, deren Tore offen standen. Von drinnen konnte man Geklapper und Gepolter hören, schienen die Bediensteten der Hölle ihre Aufgabe sehr ernst zu nehmen. Na immerhin funktionierte wenigstens das wie am Schnürchen!
Noch immer Ärandor hinter sich her ziehend, betraten sie den großen Vorraum, der mehr einer Empfangshalle glich mit seiner Sitzecke, dem Kaminfeuer, sowie dem großen Speisetisch. Im Grunde besaß Nerea hier fast eine eigene Wohnung, fehlte nur noch eine Küche zur vollkommenen Selbstständigkeit. Beim Eintreten in den Raum hoben die Bediensteten abrupt ihre Köpfe, verneigten sie sich nur stumm in ihre Richtung, bevor sie wieder ihren Arbeiten nachkamen.
„Jaaa... also hier hab ich mal gewohnt", begann sie zu erzählen, zog sie Ärandor einfach weiter hinter sich her. „Da drüben ist mein Ankleidezimmer und dass da das Bad. Ich hab auch eine eigene kleine Bibliothek und auch so ne Art Folterkammer, aber das ist alles gar nicht so interessant. Ich zeig dir viel lieber mal Schlafzimmer mit meinem riesigen Himmelbett." Ohne eine Antwort abzuwarten schubste sie den Dämon einfach in das besagte Zimmer, befanden sich hier zum Glück gerade keine Bediensteten weiter. Die hatten zwar schon begonnen ihre Schränke auszuräumen, aber das Bett hatten sie noch nicht angefasst.
Mit einem Schulterzucken schloss sie die Tür einfach hinter sich, bevor sie zum Bett spazierte und sich rücklings darauf fallen ließen, dabei Ärandor mit einem Finger zu sich heran winkte. „In der Empfangshalle meiner Räumlichkeiten warst du ja bereits schon einmal, aber noch nicht in meinem Schlafzimmer. Sag, wie gefällt es dir hier? Findest du nicht auch, dass dieses riesige, pechschwarze Bett etwas... magisches und anziehendes an sich hat?"
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 02.03.2018 00:54Nerea.
Blinzelnd hob Nerea ihren Kopf wieder an, ballte sich ihre freie Hand, die locker neben ihrem Körper hing, zu einer Faust. Verdammt, was tat sie hier eigentlich? Ja, sie liebte das Höllenfeuer, schien es wie eine unsichtbare Verbindung zu ihrer verstorbenen Mutter zu sein und dennoch war sie von unzähligen mythischen Wesen umgeben, deren Blicke sie zu durchlöchern drohten. Ganz zu schweigen von dem Dämon, der sich in ihrem Rücken befand. Was sollte er jetzt nur über sie denken? Stand sie hier eng an das Höllenfeuer gekuschelt, während die Emotionen mit ihr durchgingen und sie tatsächlich einige Tränen verzog.
Tief atmete Nerea ein und aus, zog sie ihre Hand aus den Flammen zurück, wischte sie sich mit dem Handrücken über die noch leicht feuchten Wangen, bevor ihre Hand vor ihrer Brust verharrte, sie die Handinnenfläche zum Feuer wandte, um mit den Fingerspitzen nun von außen die Flammen zu liebkosen. „Ich werde dich nicht hier alleine zurücklassen", wisperte sie. „Ich werde mir etwas von deiner Macht borgen und ein geheimes Portal für dich erschaffen, damit du immer bei mir sein kannst."
Langsam, beinahe zögerlich trat sie nun einen Schritt zurück, entfernte sie sich von dem Feuer, nachdem sich ihr Herz so sehr sehnte. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so alleine gefühlt, hatte die Gegenwart von Ärandor über den Schmerz, den Verlust hinweg geholfen, aber nun bei der Mutter aller Quellen, traf sie die Erkenntnis dann doch wie ein Schlag in die Magengegend. Die Hölle würde für immer ihr zuhause sein, ganz egal wo sie sich befand, wie schön es dort auch sein mochte. Ihr Herz würde ewig für die Dunkelheit schlagen. „Ich komme wieder und dann hole ich dich", versprach sie dem Höllenfeuer, bevor sie sich umwandte, ihr Augenmerk über die anwesenden Höllenbewohner wanderte, die sie immer noch entsetzt anstarrten.
„Meine Herrschaften, eure Prinzessin ist wieder im Lande", erklärte sie mit einer weit ausholenden Geste, so als wäre nie etwas gewesen, hätte sie nicht eben am Höllenfeuer einige Tränen vergossen. Zeigte sie auch schon mit dem Zeigefinger auf Ärandor, wobei sie den Kopf leicht schräg legte und breit grinste. „Du gefällst mir, dich nehme ich mit auf meine Reise. Du darfst dir auch mein Zimmer angucken! Den Zutritt zu meinen Gemächern habe ich bisher noch nicht vielen gestattet, betrachte es also als ein Kompliment."
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 01.03.2018 19:12Nerea.
Auf dem Weg zum Zentrum der Hölle begegneten ihnen nur einige wenige Dämonen und andere düstere Gestalten, die Nerea aber gekonnt ignorierte. Hier schien sich eh keiner mehr an die Teufelstochter zu erinnern, würde sich dies aber schlagartig ändern, sobald sie ihre magischen Kräfte wiedererlangte. Denn dann würde sie die gesamte Hölle, samt ihrer Bewohner, dem Erdboden gleich machen. Ein Gedanke der sie beinahe zum Lächeln gebracht hätte.
Endlich erreichten sie die große steinerne Halle, in dessen Mitte das Höllenfeuer loderte, streckte dies seine gierigen Hände bis zur Meterhohen Decke hinauf, um die graue Kuppel in schwarz-rotes Licht zu tauchen. Mit leuchtenden Augen blieb Nerea stehen, vergessen waren all die Höllenbewohner und auch Ärandor. Wie ein kleines Kind kam sie sich vor, was zu Heiligabend vor dem geschmückten Weihnachtsbaum stand. Beinahe wäre sie beim Anblick der Mutter aller Feuer in Tränen ausgebrochen, riss sie sich dann aber doch zusammen und trat langsam auf dieses zu. Es schien, als würde die gewaltige Flamme sie mit süßen, verführerischen Worten zu sich locken, konnte sie diesen sanften Singsang, das leise Knistern und Knacken nur all zu deutlich hören.
Mit angehaltenem Atem blieb Nerea nur wenige Schritte vor dem Höllenfeuer stehen, hob sie nach kurzem Zögern ihre Hand, wobei ihre Finger doch ein klein wenig zitterten. „Ich bin wieder da. Ich bin zuhause", murmelte sie, trat sie schließlich noch einen Schritt nach vorn, um ihre Hand nun vollständig in dem lodernden Feuerinferno zu verbergen. Anderen Wesen hätte das Feuer wahrscheinlich unwiderruflich die Hand abgesenkt, aber nicht der Teufelstochter. Wie in einer Umarmung schmiegte sie sich an die Flammen, schloss sie ihre Augen, als das Höllenfeuer mit einem lauten Krachen – was einem tiefen Atemzug ähnlich kam – ihren Leib beinahe komplett verschlang.
Wie gerne doch hätte Nerea sich nun auf das zärtliche Spiel mit den Flammen eingelassen, von ihnen gekostet und sich verführen lassen. Nur leider war dies kaum möglich ohne ihre magischen Kräfte. Aber wenigstens hatte das Höllenfeuer sie wiedererkannt im Gegensatz zu all den anderen Dämonen, die wie gebannt auf die Teufelstochter blickten. Das Feuer war für Nerea immer wie eine Ersatzmutter gewesen, konnte sie sich nun doch eine Träne nicht verkneifen, bei dieser liebevollen, sanften Umarmung. Diese Liebe und Wärme konnte nur dieses Feuer ihr bieten, als würde ihre eigene Mutter in den Flammen leben und sie von dort aus nun liebkosen und berühren.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 27.02.2018 01:53Nerea.
Ihr gefiel es, wie Ärandor über die Höllenhunde sprach, schien er sich tatsächlich mit dem Gedanken anfreunden zu können, diese bald in seinem Schloss zu beherbergen. Er musste auch nicht unbedingt eine innige Freundschaft mit diesen Tieren schließen, nur das er sie akzeptierte und respektierte, keine Abneigung gegen sie entwickelte, dass bedeutete ihr schon sehr viel.
Nerea wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Ärandor auf einmal Mitten im Gang stehen blieb, sie beinahe in ihn hineingerannt wäre. Seinem grimmigen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er noch immer sauer über den Abgang und die Worte ihres Vaters. Wäre Luzifer nicht ihr Erzeuger, würde sie wahrscheinlich so ähnlich denken und dennoch verhinderte diese Bindung zu ihm, dass sie ihn in solch schlechtem Licht sah. Auch, wenn sie manchmal ganz anders über ihn sprach und ihn für seine Taten verfluchte.
Die Augenbrauen leicht angehoben, blickte sie stumm zu Ärandor auf, als ihr dieser seinen Standpunkt vermittelte. Dabei hatte sie doch nur die Wogen ein wenig glätten wollen... „Ich hör ja schon auf", gab sie leise brummelnd von sich, wobei sie ein wenig den Mund verzog, sich dann aber auch schon wieder in Bewegung setzte. „Erst mein Besitz und danach die Hündchen", entschied Nerea. Vielleicht sollte sie Ärandor noch darauf hinweisen, dass ihre Haustiere – wie er sie nannte – nicht mit denen zu vergleichen waren, die sie eben gesehen hatten. Optisch wahrscheinlich schon, aber nicht auf den Charakter bezogen. Hatte Nerea immerhin vor, sich direkt wild lebende Höllenhunde draußen aus der düsteren Landschaft der Hölle anzueignen.
„Meine Besitztümer beschränken sich im Grunde nur auf ein paar wenige Räumlichkeiten, ganz in der Nähe des Höllenfeuers im Zentrum dieses Schlosses. Wir können diesem ja einen kurzen Besuch abstatten und uns dann direkt zu meinen Zimmer begeben", schlug sie ihm vor, strebte sie dabei schon die angegebene Richtung ein.
Viel zu lange schon hatte sie nicht mehr von der köstlichen Macht dieses Feuers kosten dürfen, war diese Quelle ihr Lebenselixier. Denn das Höllenfeuer ließ einen Unsterblich werden, besagten dies jedenfalls die alten Legenden. Ob das tatsächlich stimmte, konnte kaum einer mit Gewissheit sagen. Fakt war nur, dass bisher die ältesten Bewohner der Hölle schon viele tausend Jahre lebten. Luzifer selbst war noch nicht einmal halb so alt wie die Urahnen ihres Reiches, wobei auch er schon sehr lange lebte, weshalb Nerea sich regelmäßig an der Quelle labte und ihre Kräfte auftankte. Hatte sie dies jedenfalls bisher regelmäßig getan, bis ein gewisser Dämon sie in sein Reich oberhalb der Erde verschleppte und zu seiner Frau machen wollte.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 18.02.2018 00:52Nerea.
Sprachlos blickte sie einfach nur auf den nun leeren Thron, hatte ihr Vater sie allen ernstes einfach so alleine gelassen. Sie war durchaus schon viel von ihm gewohnt, aber so wie er mit Ärandor umsprang, dass hätte selbst sie sich nicht getraut, vor allem nach dem, was zwischen ihnen beiden schon vorgefallen war.
Mit offenem Mund starrte sie einfach nur vor sich auf den Boden, bis die Stimme von Ärandor sie aus ihren Gedanken riss. Langsam hob Nerea den Kopf, während sie ihn entschuldigend anblickte. „Ähm... ja...", gab sie ihm einfach nur zur Antwort, erhob sich Nerea wieder von dem blutroten Teppich. Mit dem Verschwinden von Luzifer schienen auch die Höllenhunde keinen Anreiz mehr zu verspüren, sich weiterhin in der Gegenwart ihrer Gäste aufzuhalten, weshalb sie sich in den hinteren Teil des großen Saals verzogen und schließlich durch eine Seitentür verschwanden.
Stirnrunzelnd blickte sie zu Ärandor, der noch immer einen sehr wütenden Eindruck vermittelte, sprachen seine Klauen, sowie seine dunkle, bedrohliche Stimme für sich selbst. Leicht nickte Nerea nur, als der Dämon vorschlug von hier zu verschwinden, hoffte sie einfach nur, dass er nicht gleich die gesamte Hölle meinte. Immerhin wollte sie sich mit eigenen Augen vergewissern, dass bei dem Transport ihrer Güter nichts schief lief und außerdem wartete noch eine handvoll Höllenhunde darauf von ihr als Haustiere auserkoren zu werden.
Hinter Ärandor verließ sie schweigend den großen Saal, bis dieser auf die Höllenhunde zu sprechen kam, was ihr ein winziges Lächeln entlockte. „Ach wirklich?", fragte sie beinahe schon begeistert, bekam sie sich aber rasch wieder unter Kontrolle. „Und... was gefällt dir an ihnen? Ihr Aussehen? Oder ihr Charakter? Findest du auch, dass sie so unglaublich süße Kulleraugen haben?" Mit leuchtenden Augen blickte sie zu dem Dämon an ihrer Seite auf, erlosch dieses aber wieder binnen von Sekunden, als sie seinen grimmigen Gesichtsausdruck sah. „Also ich... äh... es tut mir Leid, dass mein Vater sich dir gegenüber so unmöglich benommen hat. Normalerweise ist er nicht so..." Versuchte sie die vorangegangene Situation irgendwie zu erklären.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 17.02.2018 00:39Nerea.
Wie erstarrt hockte Nerea einfach nur auf dem blutroten Teppich, während die Worte ihres Vaters auf sie hinab prallten, sie das Gefühl überkam einfach nur im Erdboden versinken zu wollen. Verdammt, alles was er sagte stimmte sogar und obwohl sie ihn doch eigentlich am besten kennen müsste, so gefror ihr das Blut in den Adern bei seiner Wortwahl. Warum sprach er nur so über sie, wie über einen räudigen Hund? Versuchte er etwa ernsthaft einen Keil zwischen sie beide zu treiben? Dabei war sie doch gerade dabei, sich auf Ärandor einzulassen, ihn lieb zu gewinnen. Manchmal verstand sie ihren Vater einfach nicht.
Aber bevor sie irgendetwas erwidern konnte, mischte sich nun auch schon der Dämon an ihrer Seite ein, der so gar nicht friedlich und wohlgesonnen wirkte. Sein äußerliches Erscheinungsbild hatte sich drastisch verändert, schienen ihn die Worte ihres Vater extrem wütend zu machen. Bei diesem dunklen, finsteren Grollen lief ihr ein eisiger Schauer über den Rücken, zogen sich selbst die Höllenhunde zurück und nahmen Stellung vor ihrem Herrn und Gebieter ein. Mit weit aufgerissen Augen starrte sie einfach nur auf die Kehrseite von Ärandor, als sich dieser beschützend vor sie stellte und ihrem Vater eine gewaltige Ansage machte. Nur wenige hatten sich bisher gegen ihren Vater erhoben und dies meistens mit dem Leben bezahlt. Alles in Nerea schrie danach, sich zwischen die beiden zu werfen, ihren Vater und auch Ärandor zu beruhigen, aber die Worte des Dämons verschlugen ihr einfach nur die Sprache. Denn... im Grunde kamen diese doch sehr an eine Liebeserklärung heran, etwas womit sie niemals so schnell gerechnet hätte.
Auch Luzifer schien dieser Ausbruch an Gefühlen ein klein wenig zu überraschen, blickte er den Dämon einfach nur weiterhin belustigt an, selbst als dieser seine Form veränderte und näher an ihn heran trat. Einer der Höllenhunde ließ ein finsteren Bellen erklingen, gefolgt von einem weiteren bedrohlichen Knurren. „Sie mal einer an, der Dämon hat also doch Eier in der Hose, Hut ab! Im Grunde hast du natürlich recht und es geht mich überhaupt nichts an, was da zwischen euch läuft, aber weil Nerea meine Tochter ist, geht es mich wiederum doch etwas an. Du sagst, sie heiratet dich aus freien Stücken. Gut, okay, dann soll es so sein. Du willst sie beschützen? Fein, dass freut mich. Dann ist sie dir immerhin schon einmal ans Herz gewachsen, gibt es also nun zwei Wesen, die einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt entwickelt haben. Du nennst mich einen Widerling? Vielen Dank für das Kompliment. Ich liebe Nerea, hätte ich ihr sonst nicht diese Bürde auferlegt, die das Halsband mit sich bringt. Sie hat es verdient jemanden an ihrer Seite zu haben, der sie liebt und beschützt, entspringt sie immerhin nicht nur der Hölle, sondern fließt in ihren Adern auch das Blut eines Menschen. Sie wurde nicht dazu geboren, ewig in dieser Einöde zu leben. Und im Grunde kannst du eigentlich froh sein, dass sie nicht auf ihre Kräfte zurückgreifen kann, mit denen kann sie nämlich Null umgehen. Ihr feuriges Temperament spiegelt sich auch in ihren Kräften wieder und mehr als einmal stand sie Hölle schon in Flammen, weil sie sich nicht unter Kontrolle hatte. Glaub mir, es wird nicht mehr all zu lange dauern, bis sich das Halsband von alleine löst. Zu eurer Hochzeit wird sie es schon nicht mehr tragen."
Gemächlich erhob sich Luzifer nun aus seinem Thron, um die müden Gliedmaßen zu strecken. „Eigentlich sollte ich dich für dein unmögliches Benehmen dem Erdboden gleich machen, aber da ich dich bald meinen Schwiegersohn nennen darf, drücke ich heute mal eine Auge zu und hoffe, dass du dich bei unserer nächsten Begegnung mehr zu benehmen weist." Mit diesen Worten verschwand der Höllenfürst binnen eines Wimpernschlags und ließ die beiden im Thronsaal alleine zurück.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 16.02.2018 01:57Nerea.
Nur wenige Armlängen von den Höllenhunden entfernt, ließ sich Nerea zu Boden sinken, während sie die Kreaturen der Hölle mit leisen Schnalzlauten zu sich heran lockte. Gott, wie ihr diese Tiere gefehlt hatten! Sie waren so ganz anders als gewöhnliche Hunde, die sofort jeden in ihr Herz schlossen. Nerea konnte spüren, wie die Tiere innerlich mit sich rangen, ob sie ihr vertrauen konnten oder nicht, weshalb sie sich nur bis etwa einen Meter zu ihr heran getrauten, dabei vor Aufregung anfingen zu hecheln und zu sabbern. Nur mit halbem Ohr lauschte sie dem Wortwechsel zwischen ihrem Vater und Ärandor, war sie immer noch sauer auf den Höllenfürsten, der ihr die geliebte Heimat nahm und sie in ein Reich mit ewigem Sonnenlicht verbannte. Wenigstens würde sie heute ihren ganzen Kram abholen können, um es sich wenigstens ein klein wenig heimelig einrichten zu können, würden die Höllenhunde den Rest dazu beitragen.
Das ihr Vater natürlich sofort anfing von der Hochzeit zu plaudern, gefiel ihr keineswegs. Aber hatte er schon immer ein Talent dafür besessen, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Vorerst schwieg Nerea, während sie die Antwort von Ärandor abwartete, der auch kurz darauf auch schon eine kleine Bitte folgte. Irgendwie hatte Nerea schon damit gerechnet, dass ihr Vater sich nicht dazu breitschlagen lassen würde, aber was dann folgte, verschlug selbst ihr die Sprache.
Ohne auch nur auf das Gesagt von Ärandor einzugehen, fing der Höllenfürst nun lauthals an zu lachen, wobei dieses Lachen keinesfalls ein Zeichen von Belustigung darstellte. Vielmehr lachte er den Dämon einfach aus, als dieser mit seiner Bitte um die Ecke kam, ihr das Halsband zu entfernen. Schief grinsend setzte sich Luzifer in seinem Thron auf, wobei er zunächst seiner Tochter einen kühlen Blick zuwarf und danach wieder Ärandor anblickte. „Nein, ich werde ihr das Halsband nicht abnehmen", sprach er über Nerea, als wäre diese gar nicht anwesend. „Du liebst sie? Fein. Aber sie liebt dich nicht. Denn würde sie dich lieben, hätte sich das Halsband schon längst in Luft aufgelöst. Es besteht aus Magie, lassen sich die Schnallen nur durch wahrhaftige Liebe öffnen. Warum also willst du meine Tochter heiraten, wenn sie dich nicht liebt. Zwingst du sie zu dieser Hochzeit? Machst du sie unglücklich? Wenn dem so sein sollte, werde ich dich töten müssen und dann wird sie nie dieses Halsband verlieren und ihre Kräfte wiedererlangen. Frag doch mal mein hübsches Töchterchen, ob sie dich liebt. Nur so zum Spaß, damit auch jeder sieht, dass ich keineswegs lüge. Die Idee darum zu Bitten ihr das Halsband zu entfernten, ist bestimmt auch auf ihrem Mist gewachsen, oder? Weist du... ich möchte nur ungern einen Keil zwischen euch treiben, aber... sie wusste von Anfang an, dass nur wahrhaftige Liebe das Halsband zerstören kann. Weshalb ich es doch schon sehr beschämend finde, dass sie extra dich vorschickt, weil sie selbst zu feige ist, sich gegen das Wort ihres Vaters zu erheben!"
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 16.02.2018 00:43Nerea.
Leicht feuchtes Vulkangestein durchzogen von Lavaflüssen, umgaben die Teufelstochter und ihren Begleiter. Die Luft war erfüllt von dem drückenden Geruch nach Rauch und Schwefel. An den Wänden hingen Fackeln, dessen lodernde Flamme ihre Finger nach der jungen Frau ausstreckten. Im Halbdunkeln der Hölle fühlte Nerea sich sofort wieder heimisch, genoss sie die leicht kühle Brise, die durch die Gänge des Höhlensystems wehte. Ihre von Natur aus angeborene Gabe mit den Flammen zu tanzen, ermöglichte es ihr die fehlende Wärme in diesem unterirdischen Reich ohne große Mühe auszugleichen, weshalb es ihr, im Gegensatz zu Ärandor, gar nicht so kalt vor kam, genoss sie es regelrecht, dieses feuchte, dunkle, leicht kühle Klima.
Mit leuchtenden Augen stolzierte sie an der Seite von Ärandor die Gänge entlang. Auf ihrem Weg zum Gemach ihres Vaters, begegneten ihnen nur einige wenige Abgesandte der Höhle, die sie aber gar nicht weiter für voll nahmen. Sehr bedauerlich, wie Nerea fand, aber wusste schließlich auch keiner von ihrem heutigen Besuch, dabei sollte ihnen die Teufelstochter doch eigentlich ins Auge springen, hatte sie immerhin viele hundert Jahre in diesem Reich gelebt und das Leben der Höllenbewohner ordentlich auf den Kopf gestellt.
Endlich erreichten sie ihr Ziel, eine pechschwarz lackierte Flügeltür hinter der sich das Reich ihres Vaters verbarg. Aber bevor sie dieses betreten konnten, wurde ihnen der Durchgang durch zwei Wachen versperrt, was Nerea dermaßen aus der Fassung brachte, dass sie einfach nur völlig erstarrt stehen blieb und die beiden Wächter entgeistert anstarrte. Erst als Ärandor neben ihr den Mund aufmachte, erwachte sie aus ihrer Starre, wobei sich ein dunkles, bedrohliches Knurren in ihrer Kehle bildete. Nerea war kurz davor, den beiden Wächtern an den Hals zu springen und diese mit ihren Krallen zu zerfetzen, war es nur dem Umstand geschuldet, das Ärandor leise anfing zu lachen, der sie dazu veranlasste kein Massaker zu veranstalten. Was bildeten sich diese nichtsnutzigen Kerle eigentlich ein, ihr, der Teufelstochter persönlich den Zutritt zum Reich des Höllenfürsten zu versperren? Hingen sie etwa so wenig an ihrem untoten Leben, dass sie es blind in Kauf nahmen abgeschlachtet zu werden? Anscheinend. Aus den Augenwinkeln warf sie Ärandor einen scharfen Blick zu, schien er die Situation vielleicht amüsant zu finden, sie nicht.
Nach kurzer Rücksprache öffneten ihnen die Wächter schließlich die riesige Tür, wobei Nerea sich arge beherrschen musste, nicht nach einem von ihnen zu schnappen. Vor ihnen erstreckte sich nun ein schier unendlich langer Teppich aus einem blutroten Stoff, der einen lang Gang entlang führte. Am Ende diesen Ganges konnte man einen gewaltigen Thron aus Stein ausmachen, der von Schädeln und Knochen geziert wurde. Auf diesem saß, wie nicht anders zu erwarten Luzifer selbst, befanden sich zu seinen Füßen vier riesige Höllenhunde, die bei dem Anblick ihres Besuches auf die Füße sprangen.
Anstatt ihr Augenmerk auf ihren Vater zu heften, der mit übereinander geschlagenen Beinen, die Unterarme auf den Lehnen abgestützt auf seinem Thron hockte, blickte Nerea ganz entzückt zu den Höllenhunden. „Sind sie nicht atemberaubend schön?", wisperte die Teufelstochter.Anstatt ihr Augenmerk auf ihren Vater zu heften, der mit übereinander geschlagenen Beinen, die Unterarme auf den Lehnen abgestützt auf seinem Thron hockte, blickte Nerea ganz entzückt zu den Höllenhunden, wobei sie dem Gespann immer näher kamen. Weiterhin recht gelangweilt und desinteressiert saß Luzifer in seinem Thron. Einzig und allein die Höllenhunde wurden nun aktiv, indem sie den beiden entgegen kamen und sie mit schräg gelegtem Kopf begutachteten. Den Dämon stuften sie gleich als gefährlich ein, bedrohten sie diesen mit einem dunklen Knurren, wohingegen sie bei Nerea nicht so recht wussten, wie sie diese einschätzen sollten. Ihr Duft kam ihnen bekannt vor, ebenso ihre Haltung und doch waren seit ihrem letzten Besuch einige Wochen vergangen.
„Was verschafft mir denn die Ehre, mein herzallerliebstes Töchterchen und den Dämonenkönig in meinem Reich begrüßen zu dürfen? Solltet ihr nicht mit irgendwelchen Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt sein? Wie ich hörte wird in etwa vier Monaten eine Vermählung abgehalten. Das ging aber verdammt schnell, meinen Glückwunsch!" Ertönte die rauchige, düstere Stimme Luzifer's, wobei seine Worte in dem großen Saal widerhallten und noch dunkler und bedrohlicher wirkten.
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Re: -|- Totenreich -|- || Privat - FSK 18
von Black_angel am 11.02.2018 00:42Nerea.
„Fein", erwiderte Nerea mit einem Nicken, wobei sich ein freudiges Prickeln in ihren Fingerspitzen bemerkbar machte. Die Aussicht nach all den Wochen endlich wieder einmal in die geliebte Heimat zurückzukehren, ließ ihren Puls vor Aufregung ein wenig in die Höhe schießen. An der Seite von Ärandor machten sie sich Händchenhaltend auf der Weg in das unterirdischen Abteil des Schlosses, wo sich ab sofort auch ihre privaten Räumlichkeiten befinden würden. Hier unten gefiel es Nerea schon tausendmal lieber, herrschte hier eine angenehme Dunkelheit, die nur von einigen wenigen Lichtern vertrieben wurde. Das einzige Nervtötende war der Lärm der Bauarbeiter, die noch fleißig dabei waren alles nach ihren Wünschen herzurichten.
Leise grummelnd betrat sie den großen Raum, von wo aus sie ihre Reise in die Hölle starten wollten, doch kamen sie nicht weit, als einer der Männer auf sie zutrat und sie somit am weitergehen hinderte. Nerea musste sich arg zusammen reißen, um diesen Kerl nicht einfach mit gefletschten Zähnen an zu knurren, überließ sie es Ärandor ihnen den Weg frei zu machen. Für ihren Geschmack waren seine Worte noch viel zu harmlos und auch die Art, wie er sich gegenüber diesem Mann gab. Wahrscheinlich hätte Nerea ihn einfach wie eine Walze überrollte, aber riss sie sich zusammen, um nicht wieder einen Streit vom Zaun zu brechen.
In einer Ecke der Halle hatten sie dann auch endlich ihre Ruhe, wo Ärandor sie erwartungsvoll anblickte und auf die Wand vor ihnen deutete. Bei seinen Worten wäre sie ihm am liebsten an den Hals gesprungen, schien er es aber selbst zu raffen, wie dumm seine Forderung im Grunde doch war. Liebend gerne hätte sie das Portal erschaffen, ihm ihre Fähigkeiten zur Schau gestellt, aber das ging nun einmal nicht, wegen diesem blöden Halsband, was keinerlei Wirkung von Magie zuließ. „Tzz...", gab sie daher nur verächtlich schnaubend von sich, wobei die sie Arme vor dem Oberkörper verschränkte. Aus den Augenwinkel beobachtete sie den Dämon dabei, wie dieser nun das Portal erschuf, welches sich sehr deutlich von der fast pechschwarzen Steinwand abgrenzte. Grelles, beißendes Licht wurde von einem blau schimmernden Kranz umgeben, flimmerte der Eingang zum Portal dabei unentwegt.
Tief atmete Nerea ein und aus, bevor sie mit einem Schritt das Portal betrat und sich im nächsten Augenblick auch schon in der riesigen Meterhohen Empfangshalle der Hölle befand. Eine gigantische aus Stein gemeißelte Treppe die von unzähligen Türmen und Säulen gesäumt wurde, erstreckte sich zu ihren Füßen. Alles war in ein dunkles, leicht silbriges Licht gehüllt, was nur von den stetig brennenden Fackeln durchbrochen wurde. Der Geruch nach kaltem, nassen Gestein hing in der Luft, ebenso wie der unverwechselbare Duft von Rauch und Feuer. „Ich bin im Paradies", murmelte sie leise vor sich hin, wobei ein glückliches Lächeln ihre Lippen umspielte.
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