Die Spirale des Verbrechens PRS

Die Spirale des Verbrechens PRS

Felix hat ein Geheimnis von dem niemand erfahren soll. Seit ein paar Monaten läuft nichts mehr so wie es soll. Er war mal ein guter Schüler, hatte nur Bestnoten und tolle Aussichten seinen Traumberuf zu studieren. Er war beliebt bei Klassenkameraden und Lehrern, spielte erfolgreich in einer Fußballmannschaft und führte Hunde aus um sich nebenbei Geld zu verdienen. Der 15-Jährige war glücklich und zufrieden. Doch dann änderte sich alles. Er hatte mit niemandem drüber geredet und war unaufhaltsam immer tiefer in seinen Problemen versunken. Es gab nichts was er dagegen hätte tun können und mittlerweile wollte er das auch gar nicht mehr. Immer weniger kümmerte sich um die Schule, machte keine Hausaufgaben, schwänzte den Unterricht oder kam zu spät. Seine Noten wurden schlechter, wie auch seine Leistung beim Fußball. Er ging nur noch selten zum Training. Nur die Hunde führte er noch regelmäßig aus, aber das hatte andere Gründe. Heute war wieder so ein Morgen. Er hatte verschlafen und quälte sich langsam aus dem Bett. Wenn er sich beeilte würde er es noch zur zweiten Stunde schaffen. Doch er dachte gar nicht daran. Wozu sollte er in die Schule? Er war in der zehnten Klasse, wenn er den Abschluss machte, könnte er danach abgehen. Das Abitur bräuchte er nicht. Er blickte in den Kühlschrank und aß kalte Pizzareste von letzter Nacht, bevor er mit dem Bus zur Schule fuhr. Zur Hälfte der dritten Stunde kam er ins Klassenzimmer. Ohne sich zu entschuldigen setzte er sich auf seinen Platz in der letzten Reihe. 

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Steckbrief 

Name: Felix Giorgino
Alter: 15
Schüler der zehnten Klasse
Aussehen: https://www.google.com/search?q=teenage+boy&client=ms-android-samsung&source=android-browser&prmd=insv&sxsrf=ACYBGNQC4dmEpMW7vta-981Ws4aLDNe1aQ:1568541369938&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwiXqK75x9LkAhXQbFAKHS26Dw4Q_AUoAXoECA0QAQ&biw=360&bih=512#imgrc=WPLFHAB-Zu36fM

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Aussehen: 

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Es war bereits die dritte Unterrichtsstunde heute. Zu Beginn ließ ich meinen Blick durch den Raum schweifen und konnte mir ein Seufzen nicht verkneifen. Felix fehlte mal wieder. Ich wurde von niemandem über sein Fehlen informiert, es gab keinen Anruf, keinen Entschuldigungszettel, also so ziemlich das Selbe wie auch schon die letzten Tage und Wochen. Mit etwas Glück würde er heute noch auftauchen. Der Unterricht fing an und zog sich langsam dahin und siehe da, nach etwa der Hälfte der Stunde öffnete sich die Tür und ein Junge kam wortlos herein. Mein Blick folgte ihm bis zu seinem Platz, wo er sich weiterhin schweigend niederließ. Ein paar Sekunden lang starrte ich ihn noch an, in der Hoffnung auf eine Entschuldigung, doch es kam nichts, also seufzte ich erneut. "Felix, es ist ja schön, dass du uns doch noch mit deiner Anwesenheit beehrst. Wenn die Stunde zu Ende ist bleibst du bitte noch im Raum. Ich möchte mit dir reden." Damit hatte ich in Bezug auf ihn erstmal alles gesagt und widmete mich wieder dem Unterricht.

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Felix verdrehte die Augen als Frau Messer ihn auf sein Zuspätkommen ansprach. Sollte sie doch froh sein, dass er überhaupt gekommen war. Bevor das alles passierte war sie eine seiner Lieblingslehrerinnen. Sie gestaltete den Unterricht nicht so langweilig wie die anderen und schien sich wirklich für den Stoff und die Schüler zu interessieren. Das war jetzt ein Nachteil, denn er hatte keine Lust auf neugierige Fragen oder das pädagogische Gelaber. Die restliche Stunde verbrachte er damit auf sein Handy zu starren. Er wartete auf eine wichtige Nachricht, doch es kam einfach nichts. Um sich abzulenken, spielte er CandyCrush bis seine Leben verbraucht waren. Als es klingelte sprang er auf und stopfte sein Handy in die Hosentasche bereit als einer der Ersten den Raum zu verlassen und der Standpauke zu entgehen.

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Die ganze Zeit bis zum Ende der Stunde hatte er nurnoch an seinem Handy gesessen. Und als es schließlich klingelte, sah ich, wie er sofort aufsprang, bereit hinauszustürmen. Doch ich war schneller und noch ehe er die Tür erreichte, versperrte ich ihm den Weg. "Aha! Schön, wie du meiner Bitte, noch einen Moment zu bleiben, nachkommst." Die anderen chüler verließen bereits den Raum und beäugten uns dabei. Sicher machten sie sich über Felix lustig oder bemitleideten ihn, wegen meiner Ansage. Doch das war mir egal. Was die anderen Schüler sich dachten zählte kein Bischen. "Bitte, setz dich doch. Ich denke wir haben einiges zu bereden." Damit deutete ich in Richtung des Lehrertisches. Währenddesen hatte sich der Raum bereits geleert und es standen nurnoch wir beide da.

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Er verdrehte die Augen als sie ihm den Weg versperrte. Warum interessierte sie sich überhaupt so dafür? Mit verschränkten Armen setzte er sich vor den Lehrerpult. Den Blick wandte er desinteressiert zum Boden. "Hören Sie, die Moralpredigt können Sie sich sparen. Ich weiß, ich war wieder zu spät, aber was soll's, Hauptsache ich war hier oder nicht? Mein Wecker hat halt nicht geklingelt, also keine Ahnung, was sie jetzt noch bereden wollen." Sein Handy vibrierte und er zog es hervor. Fehlalarm, nur der Gruppen Chat vom Fußballtraining. 

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Er wollte einfach nur raus. Das war irgendwie verständlich. Kein Schüler mochte Gespräche unter vier augen mit den Lehrern. "Du glaubst ich möchte dir eine Moralpredigt geben und dich für das zuspät kommen ausschimpfen?" Ein leichtes Lachen entkam mir für einen kurzen Moment. "Hör mal, es geht nicht nur um die Verspätungen. Du warst mal ein sehr guter Schüler und hast in der letzten Zeit eine 360 Grad Wendung gemacht. Ich möchte dir nur anbieten mit mir darüber zu reden. Wenn du irgendwelche Probleme hast, dann kannst du damit jederzeit zu mir kommen. Solltest du die Chance aber nicht nutzen wollen, dann kann ich dich auch zum Schulpsychologen schicken. Und DAS wäre dann pflichtig für dich." Ich wollte ihn nicht zu sehr unter Druck setzen, aber Felix gab mir kaum eine Wahl. Er war unglaublich intelligent, was sein früherer Notenspiegel zeigte. Aber irgendwas bedrückte ihn im Moment so sehr, dass er bereit war seine ganze Zukunft hinzuschmeißen. Ich konnte nur hoffen, dass er sich irgendwie wieder fasste.

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

"Das ist Erpressung", beschwerte Felix sich: "Also entweder ich rede mit Ihnen oder mit diesem Schwachkopf von Schulpsychologen, der ungefähr so viel Durchblick hat, wie die Frau aus der Cafete." Die Frau war auf einem Auge blind. Er seufzte und spürte den Blick von Frau Messer auf sich. Sie würde nicht locker lassen, das wusste er, aber sie sollte sich nicht in Sachen einmischen die sie nichts angingen. Das würde sie und ihn nur in Gefahr bringen. "Vielleicht habe ich ja einfach keinen Bock mehr auf Schule", murmelte er wenig überzeugend. Er brauchte eine Geschichte, eine Lüge, die ihn davon abbringen würde ihm weiter auf die Nerven zu gehen. "Na schön. Wissen Sie, mein Bruder ist Soldat, er ist drüben gewesen, wissen Sie? Er hat einiges durchgemacht und es ist etwas chaotisch zuhause momentan. Er dreht immer wieder durch, glaubt, dass er noch da drüben ist und so. Einer seiner Freunde wurde von einer Granate erwischt. Er hat dieses Traumasyndrom, hab vergessen wie das genau heisst." Die perfekte Geschichte, ein Glück, dass er sich gestern Nacht noch diesen Film auf Netflix angesehen hatte als er nicht hatte schlafen können. Wieder vibrierte sein Handy und er schaute drauf. "Heute um 14 Uhr. Sei pünktlich!" las er und drehte das Handy schnell um bevor Frau Messer die Nachricht sah. 

Re: Die Spirale des Verbrechens PRS

Auf einmal fing er an eine Geschichte zu erzählen von seinem Bruder, der wohl Soldat ist nun und an Folgen des Krieges leidet. An sich klang die Geschichte einleuchtend und natürlich war sowas für Familienmitglieder belastend. Dennoch hatte ich meine Zweifel und beschloss, seine Geschichte später zu überprüfen. Sein Handy vibrierte und er drehte es schnell weg. sodass ich nicht draufschauen konnte. Als er die Nachricht las konnte ich deutlich sehen, wie sich seine gesamte Körperhaltung veränderte. Er war angespannt, vermutlich wegen der Nachricht. "Nun gut, geh schnell, damit du zur nächsten Stunde nicht zu spät bist. Aber ich würde dir trotzdem raten dich beim Schulpsychologen zu melden. Und Felix, ich hab dich im Blick. Wenn du nicht versuchst, dich in nächster Zeit zusammenzureißen, dann werde ich dich wieder zu einem Gespräch ranziehen."