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In search [G]

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Clov

25, Weiblich

  6. Fanfiction Writer

Beiträge: 44

In search [G]

von Clov am 20.06.2015 18:35

KAPITEL 1 - LIKE EVERY DAY

 

Payton Gram stieg aus dem gelben Taxi aus und atmete erleichtert die frische, warme Luft von Santa Monica ein. Sie hatte in dem letzten Jahr gar nicht gemerkt wie sehr sie diese Atmosphäre vermisst hatte und nun war sie wieder zurück in der Stadt und würde hier nicht mehr weg gehen. Zumindest nicht in der nahen Zukunft.
Payton griff nach ihrer Sporttasche, das einzige Gepäckstück das sie aus Seattle mitgenommen hatte. Vor ihr erstreckte sich das riesige Anwesen der Rosewell's, einer Familie die sie in ihrer traurigsten Zeit bei sich aufgenommen hatte und bis heute für sie da gewesen war.
Das Anwesen war aus sehr hellem Gestein das perfekt dem Steinpflaster glich. Der grüne Rasen war fürsorglich gemäht und im kleinen Brunnen plätscherte das Wasser. Es sah aus wie vor einem Jahr, als Payton Santa Monica verlassen hatte. Nichts hatte sich verändert. Payton war so in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gehört hatte wie der Taxifahrer hinter ihr fluchte. Sie drehte sich überrascht um und blickte in die wütenden Augen des Mannes.
„Wie bitte?", fragte sie verwirrt und strich sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht, das eine leichte Brise aus ihren Knoten gelöst hatte.
„28,95 macht das. Rück nun schon das Geld raus oder ich ruf die Bullen". Payton zog eine Augenbraune hoch und musterte den Fahrer kurz, der sie aus seinen feindseligen braunen Augen anstarrte. Sie fischte ihr Portmonee aus ihrer Handtasche und drückte ihm dreißig Dollar in die ausgestreckte Hand.
„Den Rest können sie behalten", sagte sie zuckersüß, drehte sich auf ihren Absatz um und stolzierte die Auffahrt hoch. Wie sie es doch hasste wenn man so mit ihr sprach.
Payton hatte es fast bis zur Tür geschafft als plötzlich etwas im Gebüsch raschelte und ein riesiger Schäferhund auf sie zu lief. „Jeffrey!".
Payton ging in die Hocke und Jeffrey warf sich mit solcher Wucht auf sie, dass sie fast mit ihm zu Boden gegangen wäre, hätte sie sich nicht mit einer Hand abgestützt.
„Oh, Jeffrey wie sehr ich dich doch vermisst habe", murmelte sie in sein weiches, etwas nasses Fell. Jeffrey bellte, als wollte auch er ihr Mitteilen das er sie vermisst habe.
„Haben dich die anderen ausgesperrt? Komm mein Großer wir gehen rein". Payton drückte Jeffrey einen Kuss auf die Nase und rappelte sich vom Boden auf. Gemeinsam mit ihm ging sie zur Haustür die in einem schwarzen matten Ton gehalten war und drückte auf die riesige Klingel, auf der in einer goldenen Schrift „Rosewell" eingraviert war.
Sie musste nicht lange warte als auch schon die Tür aufgerissen wurde und eine vor Glück strahlende Leanne sich in ihre Arme warf. Payton drückte sie fest an sich und spürte wie die Tränen ihrer Ersatzmutter auf ihr T-Shirt liefen.
„Leanne, hör auf zu weinen. Es ist doch alles okay, ich bin wieder zurück", sagte sie beruhigend und strich ihr über den Rücken. Leanne Rosewell, eine Dame mittleren Alters mit unglaublich langen, dunkel braunen Haaren löste sich aus der innigen Umarmung und betrachtete Payton aus weinenden Augen.
„Ich habe mir so viele Sorgen um dich gemacht Payton. Ich bin so froh das du wieder zurück zu uns gekommen bist". Ihre Stimme klang sanft und weckte in Payton Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Lächelnd drückte sie die Hand von Leanne und nickte.
„Ich bin auch froh wieder zurück zu sein. Irgendwie habe ich dieses warme Wetter doch vermisst".
Leanne lachte und wollte grade etwas erwidern, als auch schon Jeffrey an ihr vorbeischlitterte und sie fast mit sich ins Haus riss. „Dieser kleine Bengel! Noch immer so hyperaktiv wie am ersten Tag!", rief sie und hob die Hände in die Luft.
Payton nutze diese Gelegenheit um Leanne genau zu betrachten. Natürlich hatte die Zeit sein Werk fortgesetzt. Leanne's Gesicht hatte definitiv mehr Falten als vor einem Jahr und einige ihrer weichen sanften Haare waren ergraut. Doch die Rosewell Frauen hatten schon immer gewusst wie man sich trotz seines Alters in Form hielt. Leanne war super schlank und trug ein beiges Wickelkleid, was bestimmt von ihrer Lieblingsmarke Dolce & Gabbana stamm. Dazu hatte sie hohe Absatzschuhe kombiniert, die Payton niemals zu wagen hätte anzuziehen.
Sie hatte sie oft dazu bewegen wollen, sich High Heels zu kaufen und mehr mit ihren Style zu experimentieren, doch Payton hatte sich geweigert schicke Designerklamotten anzuziehen. Es war einfach nicht ihrs. Nun blickte sie in die Augen der Frau die sie akzeptiert hatte wie ihre eigene Tochter und konnte gar nicht beschreiben wie glücklich sie war wieder bei ihr zu sein.
„Na was? Kommst du rein oder bleibst du draußen und genießt das schöne Wetter?". Payton lächelte und hob ihre Sporttasche die sie während der Umarmung fallen gelassen hatte. „Natürlich komm ich rein".
Im Anwesen herrschte Stille, was Payton auf einer Seite verwirrte und auf der anderen Seite vollkommen recht war. Sie wollte noch nicht auf die anderen Rosewell treffen und ihre anklagenden Blicke sehen.
Interessiert schaute sie sich im Wohnbereich um, dass sich doch verändert hatte. Anstelle der Antiken Möbel, hatte Leanne nun moderne schwarz und weiß gehaltene Regale und Schränke aufgestellt. Auch die Couch hatte sie gegen einen schicken Divan getauscht und die beigen Vorhänge gegen weiße ausgetauscht. Es sah viel heller aus und ließ den Raum noch größer wirken als er auch schon so gewesen war.
„Du hast tolle Arbeit geleistet", sagte Payton und stellte ihre Tasche neben den Kamin ab. Leanne verschränkte ihre Arme und betrachtete das Wohnzimmer, als hätte auch sie grade zum ersten Mal die Veränderungen bemerkt.
„Nachdem du gegangen bist hatte ich etwas Neues gebraucht. Etwas Frisches und leichtes".
Sie runzelte die Stirn und biss sich auf die Unterlippe.
Payton konnte nicht umhin um Schuldgefühle gegenüber Leanne zu empfinden. Diese Frau hatte so viele für sie gemacht und sie hatte sie einfach verlassen.
Errötet schaute Payton auf den Boden.
„Tut mir leid, dass ich gegangen bin. Aber du weißt, dass ich es hier nicht mehr ausgehalten hätte. Ich brauchte etwas ... etwas anderes", murmelte sie.
Leanne betrachtete sie mit einem traurigen Blick und schüttelte ihren Kopf.
„Das weiß ich doch mein Schätzchen. Und ich bin dir auch nicht böse deswegen. Du musstet in deinem Leben viele schreckliche Dinge erleben und vielleicht war deine Abfahrt nach Seattle mal etwas Gutes".
Payton schaute wieder hoch, eine Träne lief ihr die Wange runter. Als Leanne sie bemerkte runzelte sie wieder ihre Stirn und schnalzte mit der Zunge.
„Na, na, na nur nicht weinen. Wir sind ja jetzt wieder alle zusammen und du kannst von Neu starten. Komm, du willst bestimmt dein Zimmer sehen. Ich habe dort etwas umbauen lassen, ich denke es wird dir gefallen".

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.06.2015 19:56.

Clov

25, Weiblich

  6. Fanfiction Writer

Beiträge: 44

Re: In search [G]

von Clov am 20.06.2015 19:34

Heather Rosewell saß auf ihren Fenstersims und zog an ihrer Zigarette, wobei sie den Rauch lässig über ihre Schulter nach draußen pustete. Eigentlich hatte sie vorgehabt gemeinsam mit Molly, ihrer besten und wohl einzigen Freundin, shoppen zu gehen und war grade auf den Weg nach draußen gewesen, als sie draußen Jeffreys Gebelle gehört hatte.
Natürlich ist sie sofort zum Fenster gegangen und hatte sich vorgebeugt um nachzusehen wer das war. Als sie jedoch Payton's zierliche Figur erkannte, verflog ihre gute Laune sofort und sie fühlte sich nur noch ausgelaugt. Und wenn sie sich ausgelaugt fühlte, wollte sie meistens eine rauchen.
Heather strich sich ihre seit Tagen ungewaschene blonden Haare aus dem Gesicht und zog ein letztes Mal an der Zigarette, ehe sie sie aus dem Fenster schmiss. Sie hatte keine Lust mehr auf Molly, die bestimmt nur irgendwelchen Klatsch erzählen würde. Heather zog ihr IPhone heraus und tippte eine kurze Nachricht. >P. ist zurück. Bleib zuhause<.
Damit warf sie sich zurück auf ihr weiches Bett und vergrub ihr Gesicht in einem pinken Kissen. Warum war Payton wieder zurück? Hatte ihr, ihr scheiß Seattle also doch nicht so gefallen? Heather schloss ihre blauen Augen.
Payton würde sie sicherlich dazu bringen wollen mit dem Rauchen aufzuhören, doch sie war nicht ihre Schwester. Eigentlich war sie niemand für Heather. Seit dem letzten Jahr nicht einmal eine Freundin.
Stöhnend wand Heather sich auf ihren Rücken und starrte auf ihre helle Decke. Sie würde in diesen Zimmer den ganzen Tag verbringen, das war klar.

Payton öffnete überrascht ihren Mund und starrte auf ihr Zimmer.
Obwohl sie es nicht mehr wiedererkannte, war es doch ihr Reich wo sie fast fünf Jahre gelebt hatte. Sie schaute auf das große Bett, das Leanne gegen ihr altes kleines getauscht hatte und konnte einfach nicht fassen, wie gut ihre Stiefmutter ihren Stil getroffen hatte. Die langen Wände waren in einem hellen blau gestrichen worden, das Bett zierte eine schwarze Patchworkdecke und es gab einen großen Kleiderschrank in weiß.
Das Bett stand in der Mitte und wurde von zwei kleinen Tischen flankiert. Auf beiden standen schwarz, weiße Lampen und würden Nachts bestimmt genügend Licht spenden, damit Payton lesen konnte. Über dem Bett hing ein Bild vom Meer. Die Farben waren so intensiv, das Payton den Blick nicht abwenden konnte. Sie liebte Kunstwerke. Vor allem wenn der Künstler den Strand zeichnete. Hier hatte jemand große Arbeit geleistet und den Santa Monica Beach abgebildet.
Alles im allen wirkte der Raum, das sich Payton's Zimmer nannte, einfach fantastisch. „Leanne... das ist einfach wundervoll", stieß sie aus und drehte sich zu ihr um. „Das freut mich wirklich. Ich habe mir Mühe gegeben". Leanne strahlte im ganzen Gesicht und lehnte sich leicht an den Türrahmen. „Da du ja weißt das ich eine verrückte, alte Hausdame bin und es einfach nie sein lassen kann habe ich ..". Sie brauchte nicht einmal ganz zuende zu sprechen, da wusste Payton schon was sie meinte.
„Oh mein Gott nein, Leanne! Ich bitte dich, sag nicht du hast eine Party organisiert?", rief sie und verzog ihr hübsches Gesicht. Wie sie doch Party's hasste. Nervös fuhr Leanne sich durch ihr braunes Haar und senkte ihre Augen.
„Tut mir leid Schätzchen, aber es wird eine Willkommensfeier gehen. Alles steht schon fest. Morgen um 12 Uhr werden die Gäste auftauchen". Sie zuckte ihre Achseln und schaute Payton mit großen Augen an. Und wie konnte Payton solchen bettelnden Augen auch nur abschlagen? „Du meine Güte, ist ja schon gut! Sollen sie doch alle kommen", meinte sie und seufzte leise.
Party's waren einfach nichts für Payton. Seit ihren 12 Geburtstag hasste sie solche Veranstaltungen und mied jegliche Versammlungen mit den Leuten aus Santa Monica. „Ich habe dir ein Kleid gekauft, es hängt in deinem Kleiderschrank. Wenn du mich liebst ziehst du es bitte morgen an", rief Leanne noch, grinste Payton frech an und schloss die schwere Tür hinter sich. Payton blieb wie angewurzelt stehen und starrte auf die weiße Tür. Das konnte doch nicht ihr ernst sein.
Leanne wusste das Payton keine Kleider trug. Vor allem nichts was ihr ihre Stiefmutter gekauft hatte. Sie drehte sich um und ging vorsichtig auf ihren Kleiderschrank zu, als würde dort gleich eine Schlange rausklettern und sie angreifen. Na, dann. Langsam öffnete sie den Schrank und stöhnte auf als sie den schicken Stoff erblickte.
Mit zusammen gekniffenen Augen hohlte Payton das bestimmt sehr teuere Kleid hervor und hielt es auf Armeslänge von sich. Es war ein blaues langes Kleid, mit einer hohen Tallie die ihre Figur bestimmt hervorragend betonen würde. Es hatte keine Ärmel, sondern einen herzförmigen Ausschnitt der viel zu viel von ihren Busen zeigen würde.
Payton verdrehte ihren Augen und hängte es wieder zurück in den Schrank. Sie würde es anziehen müssen. Leanne zuliebe. Mit einem seufzen schloss Payton den Schrank und drehte sich zu ihren riesigen Bett um. „Hoffentlich ist es weich", murmelte sie und warf sich auf die blaue Tagesdecke. Und wie weich es war! „Himmlisch", stöhnte Payton auf und schloss ihre Augen. 

Leanne Rosewell klopfte mit angehaltenden Atmen an der Tür ihrer jüngsten Tochter und wartete darauf das diese ihre pink gestrichene Tür öffnete. Sie machte sich unglaubliche Sorgen um Heather. Ihre Tochter war in letzter Zeit sehr ruhig geworden, was zu ihren aufbrausenden Charakter eigentlich gar nicht passte.
„Heather?", rief Leanne als nichts geschah. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen klopfte sie noch einmal und drückte die Türklinke runter. Zu ihrer Erleichterung war die Tür nicht abgesperrt. Das Zimmer der jüngsten Rosewell strahlte in einem agressiven Pink und ließ Leanne blinzeln. Überall lagen Klamotten und Schulsachen verstreut. Die Schranktür stand offen und ließ den grausamen Anblick ungewaschener und unordentlicher Kleidung frei. Zigarettenstümmel lagen auf der Fensterbank und ihre dunkle Asche hinterließ schreckliche Abdrücke auf dem Marmor. Und mitten in diesem Chaos lag Heather ausgestreckt auf ihren Bett und sang leise vor sich hin.
Leanne schlug schockiert eine Hand vor den Mund und trat in das Zimmer ein. „Heather! Wie sieht es den hier aus?", rief sie und schaute ihre Tochter anklangend an. Diese jedoch schien so zu tun als würde sie ihre Mutter nicht wahrnehmen und fuhr sich durch die Haare.
Leanne errötete vor der Dreistigkeit die Heather ausstrahlte und stemmte die schlanken Hände in die Hüften. „Heather Amelia Rosewell", rief sie noch einmal, diesmal etwas lauter als für gewohnt. Leanne hob ihre Stimme eigentlich nie gegen ihre Kinder an, doch in manchen Situation musste sie dies eben. Heather stöhnte leise auf und drehte sich auf die Seite.
„Was ist Mutter", fragte sie und verdrehte ihre Meersblauen Augen. Leanne schüttelte ihren Kopf, wobei ihr langes braunes Haar auf und ab wippte.
„Als erstes will ich das du in dieser Woche dein Zimmer aufräumst. Keine Putzfrau wird diesen Raum betreten, bis du nicht selber Hand angelegt hast", begann sie und Heather machte große Augen.
Die 16 Jährige hatte noch nie ihr Zimmer selber aufgeräumt und das würde für sie etwas vollkommen neues sein. „Dann ist etwas tolles passiert. Payton ist wieder zurück und ich schmeiße morgen eine Willkommensparty. Du musst dort auch anwesend sein". Heather erhob sich und zog eine Augenbraune hoch. „Meinst du das ernst?", fragte sie schrill und verschränkte ihre bleichen Arme.
Leanne runzelte die Stirn, eine Angewohnheit die sie versuchte so gut es ging zu umgehen. „Ja ich meine das ernst. Was ist daran den so schlimm? Die ganze Familie wird morgen anwesend sein", erklärte Leanne und trat etwas näher zu ihrer Tochter. Heather zuckte zurück, was Leanne so überraschte das sie eine Hand vor den Mund schlug.
Seit einigen Monaten hatte sich die Mutter-Tochter-Beziehung, die Leanne so zuversichtlich aufgebaut hatte, entzweigerissen. Heather sprach nicht mehr über ihre Probleme und ging nach der Schule immer in ihr Zimmer, darauf bedacht niemanden im Haus zu begegnen. Leanne schluckte schwer und drehte sich um.
„Ich hoffe du kommst morgen raus. Es würde mich freuen, dich mit den anderen zu sehen", meinte sie noch und schloss leise die Tür hinter sich.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.06.2015 19:55.

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