Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
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Kummerkasten
Gelöschter Benutzer
Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von Kummerkasten am 21.01.2018 16:55Hallo liebe Rollenspieler(innen),
einige von euch haben für den heutigen Diskussionthread einige tolle Vorschläge gemacht und da bereits in den letzten Diskussionhreads immer mal wieder die Länge von Beiträgen im Rollenspiel angesprochen wurde, wollen wir doch heute einmal darüber diskutieren!
Jeder von euch wird nämlich über die Monate/Jahre des Rollenspielens hinweg sich eine gewisse Beitragslänge angeeignet haben und durch den Schriftverkehr mit anderen Rollenspielern immer wieder auf die ganz unterschiedlichen Schreiber getroffen haben.
Manche von euch halten sich lieber kurz (auch abhängig von der genutzten Schreibweise), manch andere schreiben unfassbar lange Texte, die über mehrere Seiten hinweg gehen. Und dann gibt es diejenigen, deren Beitragslänge für dich absolut perfekt ist.
Bei so vielen Unterschieden stellt sich doch aber eine Frage: Was ist denn jetzt die "optimale" Länge?
Ab wann ist ein Beitrag zu lang oder zu kurz für dich?
Bedeutet ein zu kurzer Beitrag, dass der Rollenspieler schlecht ist? (Unkreativ, faul, nicht besonders wortgewandt?)
Sind zu kurze oder zu lange Beiträge für dich gleich ein Grund, das Rollenspiel abzubrechen?
Welche Beitragslänge schreibst du und ist für dich als Leser optimal?
Lasst uns darüber diskutieren und austauschen!
Wie immer gilt:
Seid höflich zu einander und haltet euch an die allgemeingültige Netiquette. :)
Drown
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von Drown am 21.01.2018 17:07Also ich finde lange Beiträge genauso gut wie kürzere, so lange man genügend Handlung aus ihnen ziehen kann, ist alles easy
mit dem richtigen Partner geht alles (grüße gehen raus an Stitch, Oniraki, Celine, Tetsuya-san, xSlipknot , Memoria, HappyEnding111, Sherlockthepirate, Melii)
Ein Beitrag ist kurz für mich wenns kaum eine Handlung gibt, eher Aussagen auf die man kaum antworten kann weils langsam eintönig wird. Kurze Beiträge sind also auf keinen Fall schlecht
Lange Beiträge sind ausführlich, sehr detailliert (für mich jedenfalls) und umfangreich, also es kommt eben drauf an, kurze können auch umfangreich sein. Ist so ein Mittelsteg i guess
memoriestha...
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von memoriesthatremain am 21.01.2018 17:11Ich stimme @Drown zu, wie sehr oft.
Ich neige oft zu langen Beiträgen, aber das sind oft "schwafel"-Beiträge, in denen am Anfang und am Ende wirklicher Input ist, auf den mein Partner antworten kann. Wenn unsere Charaktere nicht miteinander agieren oder im direkten Gespräch sind, mache ich eher weniger aber lange Beiträge, wobei mich die kurzen reizen, wenn man mit seinem Partner im Gespräch ist.
Insofern das verständlich ist.
ricochet
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von ricochet am 21.01.2018 17:15Ob ich jetzt einen Beitrag mit 1000 Worten schreibe, wie mein Charakter aufs Klo geht oder mit 150, beides würde in der Handlung nicht wirklich etwas bringen.
Klar, ich liebe es lange Beiträge zu schreiben, aber manchmal ist die Luft raus und man bringt nur 250 Worte zustande. Habe ich absolut kein Problem mit.
Dennoch gehöre ich zu den Leuten, die eher Partner suchen, die auf ausführlicher Basis schreiben. Immerhin sollte es ja vom Stil schon harmonieren, finde ich.
Drachenschm...
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von Drachenschmetterling am 21.01.2018 17:16Es hängt für mich so sehr von der SItuation ab.
Habe ich gerade einen Time-Jump und/oder betrete einen neuen Schauplatz gibt es bei mir Beiträge von bis zu 3 Seiten.
Aber dann sitzt man in einem Zimmer und redet, da sind es dann 4-5 Zeilen noch. Irgendwann ist auch alles wichtige in einem Raum beschrieben und wenn man dann noch jeden Knacks der FLiesen beschreibt nimmt das ja nie ein Ende.
Wenn ich eine große Schlacht spiele und mein Gegenüber nur ein "Er schlug mit dem Schwert zu und erschlug den Feind." Dann empfinde ich das schon, als schlecht, genau wie dieses hereizwingen einer Länge, weil mir das Innovative fehlt, der Handlungsansatz auf den ich weiter zuarbeite.
In welchem Bereich man sich dann einfindet im Durchschnitt hängt auch stark von Partner und PLay ab. So pauschalisieren lässt sich dass dann nicht, ob jetzt 300 oder 1000 Wörter perfekt sind.
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von Reindeer am 21.01.2018 17:16Für mich gibt es persönlich keine "optimale" Länge. Die ist bei mir nämlich immer handlungsabhängig - aber ich schreibe tendenziell sehr viel, weil ich auch Gedanken ausschreibe, die der Figur durch den Kopf gehen sowie Gefühle, die meinem Partner einen Hinweis darauf geben könnten, was er als nächsten tun kann oder was von seitens meiner Figur passieren wird. Ich schreibe einfach gerne viel drumherum, um der Geschichte und der Handlung Substanz zu verleihen. Aber manchmal liegt die Würze in der Kürze, besonders wenn es einfach nichts "zu tun" gibt. Da ich aber selber auch wahnsinnig gerne viel lese, bin ich von Beiträgen unter 20 Zeilen eher tendenziell enttäuscht, auch von mir selber. Meine Vorliebe gilt deshalb definitiv eher längeren Beiträgen! :)
Fár bregður hinu betra ef hann veit hið verra.
[The Saga of Njal, chapter 139, "Where fault can be found, the good is ignored."]
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von snow. am 21.01.2018 17:18Ich weiß nicht, aber bei mir ist alles unter einem Kasten (also 300 Wörter) fast schon zu kurz. Ich weiß nichtmal wieso, aber wenn diese Beiträge so kurz sind dann verliere ich die Motivation an dem Play, dann denke ich mir sowas wie "Ist total egal, wenn ich da jetzt einen 500-Wörter Post hinlege, es würde wohl auch einer mit 200 Wörtern reichen, denn ich bekomme eh nur was kurzes zurück" und ich finde, zu kurze Beiträge nehmen einem den Spielraum. Man kann sich viel leichter festfahren damit, weil von beiden Seiten nicht gerade viel Input kommt und dann wird es fad, so habe ich es erlebt.
Dabei meine ich gar nicht, dass das den Rollenspieler faul oder unkreativ macht, aber ich finde, dass man eine gewisse Länge drauf haben sollte, weil sich dann in mir so etwas regt (es ist meine Psyche!) die dann meint, dass das aber länger sein könnte, wenn man ein wenig mehr beschrieben hätte und deswegen bekomme ich auch einen halben Nervenzusammenbruch, wenn ich mal keinen Kasten schreibe, weil ich dann immer denke, dass mein Partner annimmt, ich hätte kein Bock auf das Play oder sowas. Und genau das spuckt meine Psyche auch aus, wenn ich so kurzes lese. Dann denke ich, der andere hat kein Bock, und dann geht meine ganze Motivation und meine ganze Kreativität für das Play eigentlich flöten. Ich habe verständnis, dass es manchmal kürzer wird, aber ich finde, man findet in allem etwas, was das play voran bringt und das lässt sich nicht in zwei Zeilen packen.
Zu kurze Beiträge ab und an mal, nicht. Also, ich habe auch kein Problem damit, wenn mal ein Partner ab und an mal nur was kurzes fallen lässt, das geht ja manchmal nicht anders, aber wenn ich immer so zwischen 400 und 500 Wörtern hinlege und vom Gegenüber kommen nur dreizeiler, dann breche ich das ab, weil ich dann auch das Gefühl bekomme, dass mein Gegenüber eigentlich gar kein Bock auf das Play hat. Andererseits finde ich, dass zuuu lange Beiträge das Play genauso einschränken, wie kurze. Wenn jemand über 1000 Worte schreibt, dann stiehlt das genausp Spielraum, wie wenn man nur 10 Worte schreibt, weil der andere dann irgendwie eingeschränkt ist und ich finde auch, man kann sowas nicht hinlegen - wenn man nicht gerade einen Flashback oder mal eine Beschreibung von irgendwas macht - ohne den Charakter des anderen mitzuspielen.
Ich schreibe eine Länge zwischen 300 und 600 Wörtern. Drunter komme ich nie und höher nur sehr selten, was aber auch schon vorgekommen ist. Optimal zum Lesen ist für mich alles zwischen 300 und 800 Wörtern.
Ist vielleicht ein wenig radikal, aber so empfinde ich das... ich schaffe keine Super-1000-Wort -Beiträge, aber ich bin auch total unfähig geworden, irgendwas unter einem Kasten zu tippen ohne mich schlecht zu fühlen.
let's make it a good one
Kami
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von Kami am 21.01.2018 17:19Zu diesem Thema kann ich vieles sagen, wahrscheinlich auch andere.
Alle von uns haben bestimmt erst mit kurzen Beiträgen angefangen, vielleicht sogar haben welche nur einen Satz als Antwort geschrieben. Genauso war es auch bei mir der Fall. Jeder braucht zuerst am Anfang eine passende Nische. Ich kann mich sogar erinnern, dass ich einst nicht mal richtige Sätze gebildet habe! Und da kommt das kleine Missverständnis im Spiel. Ich bin der Meinung, dass kurze Beiträge nicht schlecht sind. Viele denken sofort, wenn sie die Länge sehen, dass der Beitrag entweder mies oder gut geschrieben wurde. Quantität ist allerdings nicht Qualität - das wird oft vergessen.
Ich hatte mit vielen die Ehre gehabt zu rpgn, die im Gegensatz zu meinen Beiträgen nur 5-7 Sätze geschrieben haben, aber trotzdem so spannend und wundervoll ihre Texte gefasst haben, sodass mir die Länge sofort egal war.
Was auch leider 'traurig' ist, ist, dass die meisten Spieler, die eher kurz schreiben, sich schnell eingeschüchtert fühlen, wenn sie einen zwei Kästen langen Beitrag sehen. Ich finde, jeder sollte dabei nicht auf die Länge achten, vielmehr sollte man mit dem Partner die perfekte Mitte finden und auf die Qualität bzw. auf den Schreibstil der Person achten. Man sollte offen sein, was der Länge angeht und sich keine falschen Hoffnungen geben. Denn große Beiträge ≠ gut. Ich für meinen Teil schreibe schlecht was der Grammatik und Rechtschreibung angeht, trotzdem schreibe ich aber lange Beiträge, weil ich es so LIEBE, Details in meine Texte einzubringen und genauer den Leser in die Situation mit zu ziehen. Trotzdem kann es auch passieren, dass ich kurz schreibe, da ich nach Gefühl und Lust gehe. Und das ist das Wichtigste in einem RpG: Aus Spaß, Freude und Liebe zu rpgn.
Sonnenstaub
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von Sonnenstaub am 21.01.2018 17:38Für mich ist die optimale Länge so lang, das man damit etwas anfangen kann, aber sich nicht zu tode langweilt weil jedes Blütenblatt des Gänseblümchens beschrieben wird während man eigentlich in einer Diskusion verwickelt ist. Es gibt Stellen bei denen Beschreibungen bis ins kleinste Detail überaus schön sind, so zum Beispiel wenn man über die Landschaft schaut, Abends auf der Veranda sitzt oder so etwas ruhiges ist, vielleicht auch wenn man sich fürchtet vor dem Unwetter oder grade einer Gehirnwäsche unterzogen worden ist. Aber es gibt auch Momente an denen ist es einfach nicht angebracht, so zum Beispiel in Gesprächen oder Szenen in denen Dinge schnell hinter einander oder an vielen Orten gleichzeitig passieren, auf dem Schlachtfeld zum Beispiel, da hat man einfach nicht die Zeit sich jedes Blütenblatt an zu schauen, also sollte man es auch nicht aufnehmen in den Text.
Was dauerhaft kurze Beiträge angeht, ist es mir recht egal, solange es kontinuirlich ist kann ich mich darauf einstellen und meine ebenfalls anpassen, dann habe ich aber auch die Anforderung das viele kommen, (an dieser Stelle ein kleinen Dank an dich LucXelf) sodass man auch im Schreibfluss bleibt und voran kommt oder beschreibt, aber dann nur über mehrere Beiträge.
Für eine Beitragslänge ein RPG ab zu brechen ist für mich außer Frage, ja, ich brauche etwas womit ich weiter abreiten kann, aber wenn das gegeben ist kann ich antworten und wenn es lange Beiträge sind lese ich sie mir gerne durch, solange sie nicht komplett gramatikalisch und Rechtschreibtechnisch für die Tonne sind, und als das befinde ich nur seeehr selten welche, immerhin bin ich auch alles andere als perfeckt. Und sogar dann dehne ich mich gerne auf und gebe Konstruktive Tipps, zumindest versuche ich es.
peppermint
Gelöschter Benutzer
Re: Kurze Beiträge gleich schlechte Beiträge?
von peppermint am 21.01.2018 18:27Ich verliere schnell die Lust an einem Rollenspiel, wenn die Beiträge zu kurz sind und das ist definitiv ein Grund für mich das Rollenspiel zu beenden.
Nicht, wenn es mal phasenweise kürzer ist oder einem in einer bestimmte Situation mal nicht mehr einfällt, das ist nicht so wild.
Aber wenn ich konstant nur zwei Zeiler bekomme, bin ich raus.
Ich möchte auch etwas zu lesen haben und möchte wissen, wie die Rolle meines Partners so tickt.
Versteht sie das, was mein Charakter sagt richtig, wie kommt es bei ihr an und wie reagiert sie darauf? Antwortet sie oder schweigt sie, wenn sie schweigt, warum tut sie es.
Das ist es gerade, was für mich ein Rollenspiel ausmacht.
Hier und da sollte die Umgebung beschrieben werden, auch die Atmosphäre und wie diese auf den Charakter wirkt.
Wenn ich keinerlei Persönlichkeit aus dem Texten herausfiltern kann, weil mein Partner mir keine Anhaltspunkte gibt um seine Rolle kennenzulernen, dann hab ich auch keine Lust ihm alles aus der Nase zu ziehen.
(Besonders wenn zuvor nur ein "Name, Alter, Rest im Rollenspiel" Steckbrief verfasst wurde und dann eben dieser "Rest" nicht kommt). Das wirkt auf mich dann auch einfach so, als würde sich mein Partner überhaupt keine Gedanken beim Schreiben machen.
Die Rollen müssen ja auch nicht alles aussprechen. Charaktere können ja auch mal darüber nachdenken etwas zu tun, dann aber doch anders handeln.
So etwas möchte ich lesen und nicht nur plumpe Antworten in wörtlicher Rede. Das ist dann auch kein "Romanstil" für mich. Wenn ich ein Buch lese, dann lese ich ja auch nicht nur was die Personen sagen, sondern auch, was sie dabei tun und denken.
Wie gesagt, wenn die Beiträge hier und da mal knapper ausfallen, ist das absolut in Ordnung für mich, manchmal gibt eine Situation auch nicht so viel her.
Aber wer behauptet, gern zu schreiben, der sollte meiner Ansicht nach auch in der Lage sein etwas zu schreiben, dass länger ist, als ein Twitter Beitrag.