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Re: Fear me [FSK 18 - zum Mitlesen]
von Nova am 31.12.2021 10:46Aurel
Meinen Mantel konnte ich bei zwei liebreizenden Damen abgeben, welche die Garderobe zu verwalten schienen und mir schöne Augen machten. Ich erwiderte dieses Lächeln jedoch deutlich dezenter, ein wenig anzüglich solange keiner meiner Aufpasser oder Anhänger mir dabei zusah konnte ich mir das wohl erlauben.
Einige Schritte weiter und ich wurde vom regen Treiben empfangen. Hitzige Gespräche, Gelächter, der bekannte Tratsch. Das alles in dem riesigen Saal, welcher für solche Veranstaltungen geradezu gemacht zu sein schien. Die Treppen an der anderen Seite, die bunten, tanzenden Lichter überall im Raum verteilt. Der Saal an sich wirkte schon erdrückend, befüllt mit den Reichtümern aus Jahrhunderten, hinzu kamen jegliche Adligen, welche sich hier versammelten. Allesamt konnten sie wohl auf mehr Kapital zurückgreifen als die niederen Schichten gemeinsam.
Einerseits Traurig, nein eher ein unangenehmes Gefühl der Wut, Ungerechtigkeit, welches sich einschlich und zugleich so überwältigend, fast beeindruckend ein Teil davon zu sein.
Ich wollte mich von der Euphorie nicht einnehmen lassen, ließ von den Verzierungen ab und bewegte mich auf die Bar zu. Einige Damen traten mir entgegen, eine reichte mir ein Glas während eine Andere versuchte mich in ein Gespräch zu verwickeln. Mein Ruf schien mir doch voraus zu eilen. Der Bentley Erbe, ein Wilder der seinen liebenden Eltern als Säugling entrissen wurde, doch diese Tragödie konnte nach fast zwei Jahrzehnten beendet werden. Er kehrte Heim, gefeiert als Überlebender, nein fast als ein Held. Eine Ikone, wie ein Phönix aus der Asche wieder auferstanden. Wurde für Tot erklärt, doch hielt sich die gesamte Zeit unwissend in den mystischen Wäldern des Landes auf.
Ich ließ es zu, genoss es im Mittelpunkt zu stehen eine Geschichte nach der Anderen von mir zu geben und jedes Mal aufs neue den Beifall der Damen zu ernten, sie dazu zu bringen mir ein ehrliches Lachen zu schenken. Ich war gut darin, verstand es mich mit Menschen zu unterhalten und sie das hören zu lassen, was sie hören wollten. Zumindest wenn ich in Stimmung war, wenn es mir nicht völlig gleich war, was sie von mir dachten. Ich löste mich wieder von ihnen, leerte das Weinglas in einem Zug und trat an die Bar um dort sogleich wieder in ein Gespräch verwickelt zu werden.
"...Ein einfacher Überfall, Stöcke statt Waffen und doch haben sie es uns abgekauft, diese armen Schweine dachten tatsächlich sie würden jede Sekunde abgemurkst werden..." Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf, hatte mir eine weitere Geschichte aus dem Ärmel geleiert. Mein Blick löste sich von der jungen Dame, welche sich voll und ganz mir widmete, sprang von einem Gast auf den nächsten über, auf der Suche nach einem bekannten Gesicht, einer Dame oder einem Herrn mit welchem ich möglicherweise auf einer anderen Veranstaltung schon einmal das Vergnügen gehabt hatte, bei welchem ich mich weniger bemühen musste um zu bekommen was ich wollte.
Re: Fear me [FSK 18 - zum Mitlesen]
von Nova am 29.12.2021 21:27Aurel
Bloß einzelne Laternen am Straßenrand spendeten diesen Abend hinreichend Licht. Die Sonne hatte sich bereits vor Stunden hinter den Horizont geschoben, hatte die Nacht eingeläutet und jene unwissenden Dorfbewohner in den Schlaf gewiegt.
An schlafen konnte ich selbst kaum denken, denn eine lange Nacht voller Alkohol, Vergnügen und neuen Bekanntschaften lag noch vor mir. Ein weiterer Abend als gehobener Adliger mit Privilegien, von welchen ich vor einigen Monaten nur hätte träumen können. Ein Lächeln zeichnete sich in meinem Gesicht ab, Vorfreude auf das was kommen würde und dieses unbeschreibliche Gefühl der Freiheit.
Ich brauchte keine Gedanken mehr daran zu verschwenden ob ich heute Abend etwas essbares finden würde, ob man mich festnehmen könnte für meine Straftaten. Denn diesen Abschnitt hatte ich hinter mir lassen können, hatte die Chance auf einen Neuanfang bekommen. Glück im Unglück. Oder war es doch eher eine Plage als ein ungewöhnlicher Aufstieg?
Eine neue Familie, jede Menge Normen, Regelungen, Wissen. Zu viel für einen Jungen, der gerade einmal schreiben und ein wenig rechnen gelernt hat. Sich dafür im Bereich Taschendiebstahl aber ein Meister nennen konnte. Selbst zum Schnösel geworden, zu einem von denen die mit Geld nur so um sich werfen konnten, welche ich früher selbst um einige Münzen erleichtert hatte.
Ich wurde in den gepolsterten Sitz gedrückt, als der Kutscher ein schnalzendes Geräusch von sich gab und die Pferde sogleich ihren Schritt verlangsamten. Es war soweit, die Show konnte beginnen und ich war absolut bereit dafür viele neue Gerüchte über den neuen Erben der Bentleys in die Welt zu setzen. Das Lächeln verschwand, wurde von einem recht neutralen Gesichtsausdruck ersetzt, welchen ich mir in den ersten Tagen hatte aneignen müssen.
Keine extremen Ausdrücke im Gesicht, stets schlichte Antworten, ein höfliches Lächeln oder knappes Nicken.
Die Predigt des jungen Dieners, mit welchem ich die Liste an Regeln hatte Tag ein Tag aus, auf und ab beten müssen, kam mir wieder in den Sinn, ließ mich zumindest für den Moment das einzig Vernünftige in der Situation tun. Ich beugte mich den Regeln nur ungern, war nicht als einer von ihnen, den Adligen geboren worden, weshalb ich mich auch nicht mit ihnen identifizierte. Ich war hier weil ich es wollte, nicht weil die Norm oder Höflichkeit es vorschrieb.
Aus meiner Manteltasche zog ich die Einladung, welche man vorzuweisen hatte, um das Grundstück überhaupt betreten zu dürfe. Der Kutscher war mittlerweile abgestiegen, hatte mir die Tür geöffnet und höflich eine Verbeugung angedeutet.
"Ich danke ihnen, Gorfried." Freundlich nickte ich ihm zu, Schritt dann recht eilig auf den Eingang des Anwesens zu, an welchem links und rechts Wachen postiert waren. Dunkle Kleidung, durch welche sich deutlich die Umrisse eines Schwertes und eines Dolches abzeichneten. Zwei Zeitgenossen, mit welchen ich weder einen Streit noch eine Diskussion anfangen wollte.
"Guten Abend die Herren." Woher stammt nur diese Ansammlung von Höflichkeit, Ari?
Ich konnte es selbst kaum glauben, dass tatsächlich ich gesprochen hatte, dass ich es war der ihnen meine Einladung reichte und dann ähnlich eilig dem Gang folgte, welcher mich in den Saal der Veranstaltung führen sollte. Dorthin, wo die wirklich interessanten Dinge diesen Abend stattfinden würden. Dorthin wo das reine Vergnügen der Reichen und Schönen auf mich wartete.
Fear me [FSK 18 - zum Mitlesen]
von Nova am 29.12.2021 15:11Das Ganze gehört auf jeden Fall in den FSK 18 Bereich
und es werden einige Triggerthemen angesprochen:
✦ Drogen-/ Alkoholmissbrauch
✦ Körperliche Gewalt
✦ Blut, Mord, Tod
Fantasy x Mittelalter.
Ein Gedankenspiel, was beinahe zwingend darauf schließen lässt:
Das düstere Zeitalter der Vampire, ein unerbittlicher Kampf adliger Familien um den Titel, das höchste Ansehen und eine verbotene Freundschaft, die tiefer geht als die Schatten ihrer Welt. Denn Macht und Reichtum sind es, welche das adlige Herz höher schlagen lassen. Und die Vampire, welche seit Jahrhunderten die geschlossenen Adelsfamilien erobert haben, welche im Verborgenen über die menschliche Gattung herrschen, nutzen ihre einzigartigen Fähigkeiten, um das Geheimnis ihrer Existent zu wahren. Zwei Familien, zwei Seiten, deren Wahl einen zum Feinde des anderen macht. Auf der einen die Bentley, jene Familie, deren Reichtum Welten erkaufen lässt, deren Berge an Gold und Edelsteinen jeden anderen in den Schatten stellen. Auf der anderen die La Lumière, welche seit Anbeginn der Zeit zur mächtigsten Blutlinie der Vampire gehören, die je existiert hat, mit Fähigkeiten, von denen manch anderer nur träumen kann.
Was passiert also, wenn ein Bentley - Erbe auf einen La Lumiére - Sprössling trifft, das eigene Spiegelbild im jeweils anderen zu erkennen meint und ihn womöglich vielleicht gar nicht so sehr verabscheuen kann, wie er eigentlich sollte? Ein intrigantes Spiel oder doch ein Funke Menschlichkeit?
ist der einzige Nachkomme einer der höchstangesehensten Adelsfamilien unter den Vampiren. Er ist der Erbe eines Imperiums, ein Akteur, der seinesgleichen sucht. Die Menge sieht beinahe ehrfürchtig zu ihm auf, wenn er als dunkler Fürst des Hauses La Lumière in die Öffentlichkeit tritt. Er versteckt seine wahren Gedanken und Absichten hinter einer Mauer aus Intrigen und vorgespielten Empfindungen. Er ist ein Meister der Maske, ein Chameur. Jemand, der bekommt, was er will. Die Leute würden ihn als unnahbar bezeichnen, als stolz und arrogant. Kalter, abschätziger Blick, gehobenes Kinn und schmale Lippen. Er ist kein Freund des Volkes und hat auch nicht vor, jemandes Verbündeter zu sein. Lernt man ihn jedoch näher kennen, erfährt man das wahre Gesicht seiner Persönlichkeit. Amaury ist ein impulsiver, verwegener und wilder Charakter, der sich nichts sagen und sich nicht beeindrucken lässt. Hinter der kühlen Fassade bewahrt er das leidenschaftliche Temperament eines jungen Mannes. Seine kontrollierte Erscheinung offenbart eine für ihn ungewöhnliche Lebhaftigkeit, funkelnde Augen und ein abenteuerliches Glühen im Herzen. Doch genauso gern lässt er sich erneut zurück in alte Muster fallen. Und dann erwächst aus der vermeintlichen Schönheit ein teuflisches Spiel. Nicht selten findet der Weg der Freundschaft ein jähes Ende. Denn Amaury strebt nach Macht, nach Einfluss und Reichtum. Er nimmt weder Rücksicht auf Verluste, noch besaß er je einen Sinn für schlechtes Gewissen. Er ist intelligent und außerordentlich gerissen. Seine abgekarteten Intrigen gestalten sich ihm stets als Spiel, eine Partie des Grauens. Und doch hält er sich nicht grundlos in Sachen Emotion zurück. Er weiß, dass jede Art Kontrollverlust zu ungewollten Risiken führen kann. Denn seine Fähigkeit, die seine größte Stärke sein sollte, führt ihn in eine beschämende Hilflosigkeit. Ungebändigt, gefährlich, tödlich. Amaury verliert die Kontrolle, sollte er von Wut übermannt werden.
der letzte Ahne seiner Blutlinie, jener Erbe, auf dessen Schultern die gesamte Hoffnung der Familie lastet. Er ist die Zukunft, das strahlende Gesicht einer Dynastie, welche schon durchaus bessere Zeiten gesehen hat, verkörpert den Willen seiner Familie nach bestem Gewissen. Als launisch oder wechselhaft wird er oft beschrieben; diesem obliegt ein zutiefst gespaltener Charakter, welcher Aurel auf Außenstehende wie verschiedene Personen wirken lassen kann. Als ein junger, etwas zurückhaltender, jedoch höflicher Mann wird er von jenen beschrieben, welche auf seine Maskerade hereinfallen. Erst hinter dieser verbirgt sich seine berechnende und eher kühle Art, welche er gerne zu überspielen versucht. Als geschickter Intrigant zeugen seine Taten einzig höheren Zielen und sobald die Maske fällt, bleibt bloß ein herzloser, verbissener Verfolger seines eigenen Wohles. Auf der anderen Seite kann man ihn völlig verändert erleben. Impulsiv, von der Gesellschaft unkontrollierbar, ein Wildfang. Er verlässt sich auf sein Bauchgefühl, lässt rebellische Züge hervorscheinen und ist sich nicht zu schade, seinen Lüsten und Begierden nachzugeben. Zu gerne beschönigt er seine rohe Ehrlichkeit mit sarkastischen oder ironischen Kommentaren. Ein Charmeur, der das Spiel der Worte und Komplimente perfekt beherrscht. Er weiß mit Höflichkeit, seinen Reizen und seinem losen Mundwerk umzugehen und spielt gerne mit Menschen und ihren Gefühlen.
Bildquellen:
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